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Nationalgalerie zeigt ein Projekt Alfred Banzes

Über 3.000 Polizeikräfte sorgen für Sicherheit bei ASEAN-Gipfel

Regierung zu Schutzmaßnahmen für Dugongs aufgerufen

Weiter keine Einigung im Streit um Preah Vihear

 

Nationalgalerie zeigt ein Projekt Alfred Banzes

(Von links) Paiboon Polnmak und Dr. Hanns Schumacher eröffnen die Ausstellung. Daneben Christine Falk und Frau Polnmak.

Wolfram Reda

Am 7.Februar fand in der Nationalgalerie in Bangkok die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Der Banyan-Baum“ statt, an der neben dem deutschen Medienkünstler Alfred Banze auch die Deutsche Botschaft in Bangkok und das Goethe-Institut Bangkok als Förderer beteiligt sind.
Der stellvertretender Generaldirektor der Abteilung für feine Kunst, Paiboon Polnmak, gratulierte in seiner Begrüßungsansprache dem Künstler und seiner Assistentin zum Erfolg des Projekts. Der deutsche Botschafter, Seine Exzellenz Dr. Hanns Schumacher, dankte Gastgeber Paiboon und stellte die Bedeutung eines solchen globalen Kunstprojektes heraus.
Alfred Banze und seine Assistentin Christine Falk stellten danach ihr Projekt vor und bedankten sich ebenfalls bei den Institutionen, die sie unterstützten.
Paiboon und Dr. Hanns Schumacher eröffnen gemeinsam die Ausstellung und informierten sich bei einem anschließenden Rundgang über die Exponate und ihre Hintergründe. Alfred Banze, Christine Falk und Elke Tiedt, Kultur-Attache in der Deutschen Botschaft, standen zu Auskünften zur Verfügung.

Der Medienkünstler Alfred Banze.
Im Gespräch mit Banze wurden das Projekt und das „Banyan-Prinzip“ deutlich. Der Medienkünstler hat in Köln und Kassel studiert und lebt in Berlin. Seit 2004 bereist er das Verbreitungsgebiet des Banyan-Baumes, die Tropen, und sucht in den verschiedenen Ländern Kontakt mit Künstlern. Er fordert sie auf, Werke zu schaffen, die eine Antwort auf das eigenartige Wachstumssprinzip des Banyan-Baumes darstellen. 70 Künstler aus 25 Ländern sind seiner Aufforderung nachgekommen. In Workshops hat Banze diese Werke Kindern und Jugendlichen präsentiert und sie ihrerseits zu einer gestaltenden Auseinandersetzung mit den Werken aufgefordert. So sind aufgrund von Gemälden, die auf den Cook-Inseln gemalt wurden, in Südchina Videos aufgenommen worden, Licht-Installationen aus Thailand regten Photos in Ghana an. Die Grenzen der Kulturen wurden ebenso überschritten wie die Grenzen der einzelnen Künste: neben den traditionellen Techniken des Malens und Zeichnens wurden Theaterspiel, Tanz, Photos und Video-Aufnahmen angeregt.
Der Banyan-Baum, dessen Samen von Vögeln verbreitet wird und der im Frühstadium einen anderen Baum als unfreiwilligen Wirt benützt, kommt auch in Thailand vor. Wenn die Luftwurzeln den Boden berühren, werden sie stark wie Baumstämme. Der Banyan-Baum wächst dann schnell in die Breite. Eine einzige Pflanze kann eine ganze Insel einnehmen. Der Banyan-Baum ist in viele Mythen und Geschichten eingegangen. Er dient politischen Parteien wie religiösen Gruppen als Symbol.
Die Ausstellung ist noch bis zum 27. Februar 2009 mittwochs bis sonntags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Die Nationalgalerie Bangkok findet man in der Nähe von Sanam Luang am Anfang der Chao Fa Road.

Wie einer der Künstler den Banyan Baum sieht.


Über 3.000 Polizeikräfte sorgen für Sicherheit bei ASEAN-Gipfel

Beim bevorstehenden 14. Gipfeltreffen des Verbands Südostasiatischer Nationen soll ein Sicherheitsaufgebot von über 3.000 Polizeibeamten eventuelle Unruhen vermeiden.
Das Treffen findet vom 27. Februar bis 1. März im Feriendomizil Hua Hin in der Provinz Prachuap Khiri Khan statt.
Bei einem Seminar bereiteten Polizei-Oberstleutnant Thawil Surachetpong, Kommissar der Provinzpolizei (Region 7), und Polizei-Generalleutnant Prayoon Amarin, Kommissar der Staatspolizei, die Sicherheitskräfte aus Prachuap Khiri Khan und den Nachbarprovinzen vor. Auch die Grenzpolizei, die Touristenpolizei und weitere Sicherheitsbehörden sind beteiligt.
1.200 Polizisten (acht Kompanien) sind damit beauftragt, Proteste unter Kontrolle zu halten, während 300 Beamte an Punkten in den Distrikten Hua Hin und Cha-Am die Situation überwachen sollen.
Alle hohen Gebäude in der näheren Umgebung werden patrouilliert. Zudem werden drei Hubschrauber einsatzbereit sein, um bei eventuellen Notfallsituationen schnell handeln zu können, sagte Generalleutnant Thawil.
Höchste Priorität hat für alle Beamten die Sicherheit der Repräsentanten der ASEAN-Länder, deren Ehepartner, der Minister und der Medienvertreter. Bei den neun Hotels, in welchen die zehn ASEAN-Repräsentanten unterkommen, werden ebenfalls strikte Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Insgesamt sollen 3.124 Polizeibeamte eingesetzt werden. Vor Beginn des Gipfels werden diese bei einer Generalprobe den Ernstfall üben. Ein auswertender Bericht geht an Premierminister Abhisit Vejjajiva, der sich vor dem Treffen von der Lage vor Ort selbst ein Bild machen möchte.
Damit es während des Gipfels zu keinen Verkehrsstaus kommt, wird eine Schließung der Schulen und staatlichen Einrichtungen ab dem 24. Februar in Erwägung gezogen. (TNA)


Regierung zu Schutzmaßnahmen für Dugongs aufgerufen

Eine führende Meeresbiologin drängt die Regierung, schnellstmöglich Schutzmaßnahmen einzuführen, um das Aussterben der seltenen Dugongs abzuwenden.
Kanchana Adulyanukosol vom Meeresbiologischem Zentrum in Phuket schätzt den Bestand der auch als Gabelschwanzseekühe bezeichneten Säugetiere in Thailands Andamanensee auf nur etwa 200 Stück.
„In 20 bis 30 Jahren könnten sie vollkommen ausgestorben sein“, befürchtet Kanchana. „Wenn keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, werden wir in Thailands Gewässern bald keine Dugongs mehr sehen“, warnt sie.
Ein Generalplan wurde kürzlich entworfen, der auch den Erhalt von Seegras, der Hauptnahrung für Dugongs, umfasst. Wird dieser Plan verabschiedet und umgesetzt, würde dies zumindest in gewissem Ausmaß zum Schutz der Dugongpopulation beitragen. Wichtig sei vor allem auch eine Aufklärung der Gesellschaft über die prekäre Situation, so Kanchana.
In den letzten sechs Monaten wurden im Küstengebiet von Trang, Krabi und Phang-nga sieben verendete Dugongs gesichtet.
Zuletzt wurde ein etwa fünf Jahre altes und 122 Kilogramm schweres Tier tot am Strand von Trang entdeckt. Eine Autopsie ergab, dass es wahrscheinlich einen Schock erlitt, als es sich in einem Fischernetz verfangen hatte.
Das Verbreitungsgebiet der Dugongs erstreckt sich von der Ostküste Afrikas über indische und südostasiatische Gewässer bis nach Melanesien und Neukaledonien im Südpazifik. Ihr Vorkommen ist in den letzten Jahren dramatisch gesunken. Die Jagd und Fischernetze sind dafür hauptverantwortlich. Zudem schwindet der Seegrasbestand, was vor allem auf die Verschmutzung des Meereswassers zurückzuführen ist.
Dugongs gehören zur von der Weltnaturschutzunion (IUCN) herausgegebenen Roten Liste gefährdeter Arten. (TNA)


Weiter keine Einigung im Streit um Preah Vihear

Premierminister Abhisit Vejjajiva hat kürzlich wiederholt darauf hingewiesen, dass die Gespräche der aus thailändischen und kambodschanischen Vertretern bestehenden vereinten Grenzkoalition (JBC) trotz der bisher nicht zufrieden stellenden Resultate unter den „bestehenden Rahmenbedingungen“ weitergeführt werden.
Es sei ein „sensibles“ Problem, sagte Abhisit. Nach Möglichkeiten zur Lösungen des Grenzkonflikts um das Gebiet beim Preah Vihear Tempel sollen bei weiteren Treffen von Repräsentanten beider Länder gesucht werden.
Die JBC hatte sich zwei Tage lang zur Sachlage beraten, war aber zu keiner Einigung gekommen. Streitigkeiten gibt es um den Namen der Überwachungseinheit, die im 4,6 Quadratkilometer großen umkämpften Gebiet stationiert werden soll, und um den Tempel selbst.
Während sich Thailand dafür ausspricht, die Einheit als „Militärische Überwachungsgruppe“ zu bezeichnen, setzt sich Kambodscha für „Temporäres Koordinationsteam“ ein.
Beim Tempelnamen beharrt die thailändische Seite auf „Phra Viharn“ statt dem Kambodschanischen „Preah Vihear“.
Das nächste Treffen der JBC-Vertreter ist in der zweiten Aprilwoche in Kambodscha vorgesehen.
Abhisit betonte, dass weitere Gespräche notwendig seien. Die Parteien müssten sich darauf konzentrieren, den Konflikt mit einer für beide Seiten akzeptablen Lösung zu beseitigen. Dies könne durchaus Zeit in Anspruch nehmen, so der Premier.
Nachdem die UNESO den Tempel im vergangenen Jahr zum Weltkulturerbe ernannte, entfachte dies den teils gewaltsamen Grenzkonflikt von neuem. Der Internationale Gerichtshof sprach in seinem Urteil 1962 den Tempel, der im 11./12. Jahrhundert erbaut wurde, Kambodscha zu. Doch um die Demarkation des angrenzenden Geländes sind sich Thailand und Kambodscha weiter uneins.
Thailand pocht darauf, dass die Wasserscheide als Grenze gilt, doch Kambodscha hält an einer Kartenzeichnung fest, die 1908 entstand. (TNA)