Nachrichten aus Chiang Mai
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Militante „Rothemden“ stoppen Umzug von Homosexuellen

Drogenhändler getötet und zwei Offiziere bei Schusswechsel verwundet

Irrer Serienmörder in Mae Hong Son verhaftet

 

Militante „Rothemden“ stoppen Umzug von Homosexuellen

Demonstranten in roten Hemden von der „Rak Chiang Mai 51“-Gruppe diskutieren mit der Polizei, als sie versuchen, die Parade aufzuhalten.

Chiang Mai Mail. Eine militante Aktion durch 200 Aktivisten der „Rak Chiang Mai 51“-Gruppe, unter Führung von Phetchawat Rattanaphongsirikul, brachte am Abend des 21. Februars den vorgesehenen „Chiang Mai Gay Pride March“ nur wenige Minuten vor seinem Beginn zum Anhalten.

Der Umzug sollte an der Saeng Tawan Kreuzung beginnen, nachdem sich die Teilnehmer zuvor am Buddha Sathan versammelt hatten, weiter die Chang Klan Road entlang führen und am Tawan Trendy Center enden. Dort sollten eine Party und andere Aktivitäten stattfinden einschließlich einer Ausstellung über HIV/Aids durch Nichtregierungsorganisationen.
Obwohl die Parade von den örtlichen Behörden und der Polizei genehmigt war, versammelte sich um 16.30 Uhr die „Rak Chiang Mai 51“-Gruppe, viele maskiert und in Rot gekleidet, im Vorhof des Buddha Sathan, wo sich bereits 20 der hauptsächlich aus Thais bestehenden Organisatoren versammelt hatten. Die Aktivisten umzingelten das Grundstück, brüllten Beschimpfungen und Beleidigungen gegen Homosexuelle und versperrten anderen Teilnehmern den Zutritt.
Etwa 80 Polizisten befanden sich außerhalb des Grundstücks und versuchten, Ordnung zu halten. Auf dem Grundstück wurde eine ausländische Familie mitsamt ihren fünf Kindern, die alle für den Umzug kostümiert waren, von den Aktivisten bedroht. Sie spritzten Wasser mit Kaktusstacheln über die Gruppe, was Schmerzen und Empörung hervorrief.
Laut Mitgliedern der „Rak Chiang Mai 51“-Gruppe wurde die Parade von der örtlichen Homosexuellengruppe „Mplus“ mit der Absicht organisiert, die Kultur, Geschichte und das Lanna-Erbe der schönen Stadt Chiang Mai zu verunglimpfen und zu schädigen. Sie erklärten, Veranstaltungen dieser Art sollten für immer aus der Stadt verbannt werden.
Die Gemüter erhitzten sich noch mehrere Stunden, aber die Anwesenheit starker Polizeikräfte verhinderte eine größere Eskalation. Die Teilnehmer des Umzugs, die sich am Buddha Sathan versammelt hatten, wurden am Verlassen des Vorhofs von den Rothemden gehindert.
Schlussendlich betraten Phetchawat und fünf Hauptanführer der Rothemden den Vorhof. Sie riefen zum Abbruch der Parade auf und forderten eine Entschuldigung der Organisatoren. Diese hatten keine andere Wahl; die Parade konnte den Platz nicht verlassen und man fürchtete bei Ablehnung Gewaltausbrüche. Daher kamen sie den Bedingungen der „Rak Chiang Mai 51“ nach, brachen die Parade ab und entschuldigten sich. Die Polizei wurde gebeten, für ein sicheres Geleit der Homosexuellengruppe nach Hause zu sorgen.
Pongthorn Chanlearn, einer der Organisatoren der Gruppe, sagte: „Das ist das erste Mal, dass konservative Gruppen Homosexuelle angegriffen haben – sie sagen, sie kämpfen für Demokratie. Das ist aber nicht demokratisch, es ist unfair.“ Viele Sympathisanten, sowohl Homosexuelle als auch Heterosexuelle, darunter Studenten aus Chiang Mai, drückten ihre Betroffenheit über den Abbruch aus. Einer sagte: „Diese Aktion ist ein Rückschlag für die Rechte der Homosexuellen. Sie hat den Beziehungen innerhalb der Gemeinde geschadet und den dringend benötigten Tourismus beschädigt.“
In der Zwischenzeit wurde bei der Tawan Trendy Mall, dem geplanten Zielort des Umzugs, eine Bühne für einen Schönheitswettbewerb und andere Unterhaltungsveranstaltungen errichtet. Nichtregierungsorganisationen, die sich mit HIV/Aids befassen, einschließlich „Cultural Canvas“ und „Mpower“, hatten Ausstellungs- und Informationsstände aufgebaut, die sich an Homosexuelle und Sexarbeiter richteten. Besucher aus ganz Thailand, China und Birma hatten sich an der Mall eingefunden.
Ungefähr um 17.45 Uhr traf eine kleine Gruppe von etwa 20 älteren „Rak Chiang Mai 51“-Aktivisten ein und jagten einen Tuk-tuk-Fahrer und sein dekoriertes Fahrzeug mitsamt den ausländischen Fahrgästen vom Platz. Die Polizei hinderte die Aktivisten daran, die Mall selber zu betreten. Eine photographierende Frau wurde von den Aktivisten bedroht. Die Polizei schritt ein, aber erlaubte kein weiteres Photographieren, die Aktivisten konnten jedoch ungehindert fortfahren. Kurz danach wurden die Organisatoren vom Besitzer der Mall gezwungen, die Bühne sowie alle Informations- und Ausstellungsstände abzubauen.
Die Aktivisten stießen weiterhin Beleidigungen aus und behaupteten, die Parade habe Verbindungen zur PAD (Volksallianz für Demokratie), und sie protestierten für die Lanna-Kultur und den Buddhismus.
Nachdem die Parade abgesagt war und sich die Aktivisten zerstreut hatten, betrat eine Anzahl von Homosexuellen und Lesben, die meditiert und eine Schweigewache vor dem Wat U-Pakut abgehalten hatten, Buddha Sathan mit Kerzen in den Händen. Es wurden zwei Schweigeminuten abgehalten. Die Schlichter waren vorher von einer Gruppe Aktivisten beschimpft worden, aber haben darauf nicht reagiert.
Auf einer Pressekonferenz am nächsten Morgen mit Vertretern von 22 örtlichen Nichtregierungsorganisationen und anderen Organisationen erklärte Kittinan Daramadhaj, Präsident der „Rainbow Sky Association of Thailand“, gegenüber Reportern der Chiang Mai Mail, er möchte sich bei den Menschen von Chiang Mai und der „Rak Chiang Mai 51“ dafür bedanken, ihre Meinungen geäußert zu haben, obwohl er mit der Art und Weise, wie dies geschehen ist, nicht einverstanden sei.
Er sagte, dass er nicht verärgert sei, da es sich hier um ein Missverständnis handele, das dadurch entstanden sei, dass die „Chiang Mai Gay Pride Parade“ von verschiedenen Einzelpersonen falsch dargestellt wurde, da sie andere Motive haben. Er sagte: „Wenn die Aktivisten die Parade zum Abbruch gezwungen haben, musste meine Organisation sich fügen. Aber ich denke, eine Entschuldigung unter Drohung ist eine Verletzung grundsätzlicher Menschenrechte.
Die „Rak Chiang Mai 51“-Gruppe betrachtet sich als politische Gruppe und befürwortet Demokratie. Als die Parade noch in der Planung war, sprachen ihre Vertreter viele Male mit uns. Aber sie hörten nicht zu oder respektierten unsere Meinung, die Menschenrechte oder die Freiheit der Meinungsäußerung. Diese haben sie nun verletzt, denke ich.“
Kittinan fügte hinzu: „Für Chiang Mai wird als Stadt der Kultur und des Tourismus geworben. Zurzeit scheint es so, dass „Rak Chiang Mai 51“ alles kontrolliert, sogar die Sicherheit von Besuchern und ausländischen Touristen.“
Der Direktor der Organisatoren der Parade, Pongthorn Chanlearn von Mplus, sagte: „Die Geschehnisse waren lehrreich für unsere Organisation. Sie zeigten, dass größeres Verständnis für sexuelle Rechte und Vielfalt in der allgemeinen Öffentlichkeit notwendig sind. Während des gesamten Ablaufs haben wir große Unterstützung von Gruppen aus ganz Thailand erfahren.
Daher haben das ,Sexual Diversity Network‘ und viele örtliche Organisatoren entschieden, landesweit des 21. Februars zu gedenken mit der Absicht, für sexuelle Rechte und Vielfalt zu werben. Ein Sondervermögen ist dafür geschaffen worden, das für Gerichtskosten bei Menschenrechtsprozessen verwendet werden soll.“
Zum Schluss sagte Pongthorn, seine Gruppe werde Meditationen durchführen, um Frieden und Nächstenliebe zu verbreiten, besonders für „Rak Chiang Mai 51“ und diejenigen, die Thailand durch ihre Aktionen schaden.


Drogenhändler getötet und zwei Offiziere bei Schusswechsel verwundet

Saksit Meesubkwang
Chiang Mai Mail. Ein Polizeioffizier der Polizeistation Wiang Haeng und ein Soldat des Gefechtsverbandes Pha Muang wurden von Drogenhändlern angeschossen und verwundet, als sie bei einem vorher arrangierten Treffen die Händler in eine Falle locken und verhaften wollten. Beide Männer wurden ins Maharaj Nakhon Hospital gebracht, wo sie behandelt wurden. Sie befinden sich auf dem Wege der Besserung.
Polizeioberstabsfeldwebel Watcharaphong Sirirsarn und Hauptgefreiter Kraising Changthong hatten mit dem Drogenhändler Kontakt aufgenommen und ein Treffen in Ban Pang Klang vereinbart, um eine bestimmte Menge YaBa-Pillen zu kaufen. Es kam zu einer Schießerei, als der Händler merkte, dass er hereingelegt wurde. Dabei trafen Watcharaphong eine Kugel ins Bein und eine Kugel Kraising in seinen linken Arm.
Später wurde der Leichnam von Arsuepa Laomee, 47, aus Chiang Dao gefunden, der neben seinem Motorrad lag und Wunden in seiner Brust hatte. Eine Tüte mit YaBa-Pillen, ein 11-mm-Gewehr und fünf Kugeln wurden ebenso in der Nähe des Toten gefunden.
Nachdem Generalleutnant Somkid Boonthanom, Polizeipräsident der Region 5, die verletzten Offiziere im Krankenhaus besucht hatte, erklärte er, seit er diesen neuen Posten inne habe, seien eine Reihe von Anschlägen auf Offiziere während Drogenrazzien vorgekommen. Daher müssen die Maßnahmen zur Drogenbekämpfung erweitert werden, um diesen Trend umzukehren.


Irrer Serienmörder in Mae Hong Son verhaftet

Khajohn Boonpath
Ein Mann wurde am 25. Februar von der Polizei in Mae Hong Son verhaftet, nachdem entdeckt wurde, dass er fünf Menschen, darunter seine taube Mutter und zwei andere taube Frauen, ermordet hatte.

Jor U wurde von der Polizei in Mae Hong Son verhaftet, nachdem er angeblich fünf Menschen ermordet hatte.

Während der Vernehmung erklärte Jor U ohne Anzeichen von Reue, er habe die Frauen ermordet, weil er „taube Leute nicht leiden kann”. Aus seiner Akte geht hervor, er habe während seines Dienstes in der birmanischen Armee seinen vorgesetzten Offizier ermordet und sei dann über die Grenze nach Thailand geflohen. Er gab auch zu, einen Dorfbewohner von Pang Moo mit einem Messer getötet zu haben.
Aus Berichten geht hervor, nach dem Mord an seinem dritten weiblichen Opfer, Suay Jing, 40, kursierten Gerüchte über Vampire und Menschenfleisch essende Zombies. Einwohner in der Provinz Mae Hong Son gerieten daraufhin in Panik und trauten sich nicht, nachts auszugehen.