Überschriften [bitte klicken Sie an der Überschrift um den vollständigen Bericht zu lesen]:

Kleine Heckflosse und großer Umbruch: Die 60er Jahre

Austragungsort für großen Lions-Kongress gesucht

Seesternplage bedroht Phukets Korallen

 

Kleine Heckflosse und großer Umbruch: Die 60er Jahre

Hamburg (dpa) Es war das Jahrzehnt von Familie Hesselbach und Diana Rigg als „Emma Peel“, von Konrad Adenauer und Willy Brandt, von Manuela („Schuld war nur der Bossa Nova“) und von Jimi Hendrix („Hey Joe“). In den 60er Jahren veränderte sich Deutschland - und zwar nicht nur politisch. Als das Jahrzehnt begann, war Adenauer bereits seit elf Jahren Bundeskanzler und sollte es noch drei weitere Jahre bleiben. Als es endete, hatte die Kanzlerschaft von Willy Brandt gerade begonnen, stand die „Ostpolitik“ vor der Tür.

Neugierig erkundeten die West-Deutschen den Rest der Welt. Das bedeutete vor allem: Italien, später auch Frankreich und Spanien. Immer mehr Bürger konnten sich einen VW-Käfer leisten (mit „großer“ Heckscheibe), den stilistisch als gewagt geltenden Ford Taunus 17M („Badewanne“) oder gar einen Mercedes („kleine Heckflosse“). Wer den kurvigen Brenner-Pass bezwungen hatte, stand vor einer aufregend fremden Welt.
Vico Torriani („Ananas aus Caracas“) machte im TV-„Hotel Victoria“ die Zuschauer singend mit exotischen Speisen bekannt, beispielsweise der „Pizza Napoletana“. Conny Froboess sang „Zwei kleine Italiener vergessen die Heimat nie“. Als die 60er Jahre begannen, trug ein echter Mann noch Hut und wusch, polierte und lenkte das garantiert sicherheitsgurtfreie Auto höchstselbst. Der Tankwart bekam ein Trinkgeld, wenn er auch die Scheibe putzte.
Das Jahrzehnt begann mit dem Sowjetastronauten Juri Gagarin, der im April 1961 die Erde in seiner kleinen Raumkapsel ein Mal umrundete und damit auch die Überlegenheit des Marxismus-Leninismus sowie der Arbeiter- und Bauernklasse beweisen sollte. Am 13. August 1961 wurde die Mauer in Berlin gebaut. Es war der erste Höhepunkt einer Eiszeit in den Ost-West-Beziehungen, die in diesem Jahrzehnt auch die Politik der Supermächte USA und UdSSR bestimmen sollte.
Noch ernster war die Kubakrise ein Jahr später. US-Präsident John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow ließen die Welt in den Abgrund eines Atomkriegs schauen. Als die mit Raketen beladenen sowjetischen Frachter nicht mehr Kurs auf Kuba nahmen, hatten die USA den Weltmacht-Poker gewonnen. Kennedy war der Held. Ganz besonders in West-Berlin, wo er im Juni 1963 als erster US-Präsident nach dem Mauerbau ankam und das auf seinen Notizzettel geschriebene „Ish bin ein Bearleener“ vorlas. Die Begeisterung über Kennedys Bekenntnis übertraf noch den Jubel, der Frankreichs Präsident Charles de Gaulle im September 1962 umtost hatte und dem wenig später der deutsch-französische Freundschaftsvertrag gefolgt war.
Die Wirtschaft boomte, ausländische Arbeiter kamen nach Deutschland und der Portugiese Armando Rodrigues de Sá bekam im September 1964 bei der Ankunft im Bahnhof Köln-Deutz als einmillionster „Gastarbeiter“ ein Zündapp-Mokick „Sport-Combinette“ geschenkt. „Ärmel aufkrempeln, zupacken, aufbauen“, spottete der wortgewaltige Liedermacher Franz Josef Degenhardt über „Vatis Argumente“.
Während die Kriegsgeneration vor allem Ruhe als erste Bürgerpflicht ansah, brodelte es bereits bei den Jüngeren. Die Große Koalition von 1966 bis 1969 - mit Kanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) und Außenminister Willy Brandt (SPD) - und der Mangel an offizieller Opposition stärkten die „außerparlamentarische Opposition“ (APO), deren Kampf sich 1968 unter anderem auf die „Notstandsgesetze“ konzentrierte.
Der Student Benno Ohnesorg, der bei einer Demonstration gegen den Schah von Persien im Juni 1967 von einem Polizisten erschossen wurde, das Attentat auf den charismatischen Studentenführer Rudi Dutschke vom April 1968 und der weltweit zunehmende Protest gegen den Vietnam-Krieg - all das bedeutete eine Radikalisierung in der 68er Bewegung. Die ging verschiedene Wege, von denen viele später in das damals verhasste „Establishment“ zurückführten. Einige jedoch endeten auch im Terrorismus der „Roten Armee Fraktion“.
Der tatsächliche Umbruch fand jedoch nicht nur an den Universitäten statt, wo die Studenten „unter den Talaren den Muff von 1.000 Jahren“ witterten. Deutschland machte sich frei. Der Mini-Rock setzt sich durch. Und das Verhältnis zur Sexualität wandelt sich von der Teenie-Pubertätsberatung des „Dr. Sommer“ in der „Bravo“ über den Film „Wunder der Liebe“ von Oswalt Kolle (1968) bis hin zu einem weitgehend entspannten Umgang mit der revolutionären Anti-Baby-Pille.
Mitte des Jahrzehnts herrschte auch ein neuer Ton im Land. Die Musik wurde laut - und oft wurde sie auch politisch. Verschreckte Eltern belachten die Beatles als „Pilzköpfe“ - und der allererste samstägliche „Beat Club“ im Fernsehen konnte im September 1965 erst beginnen, nachdem Wilhelm Wieben die Eltern vorgewarnt und um Nachsicht gebeten hatte. Als dann in der allerersten Sendung John O’Hara & his Playboys ihr „Woolly Bully“ spielten, trugen die jungen Männer noch Krawatten, die jungen Damen weite und knielange Röcke.
Vier Jahre später, als Jimi Hendrix 1969 in Woodstock spielte, war dies alles schon Geschichte, gab es Hippies ohne Vorwarnung. Politik, Kultur und Musik: Alles war anders. Eines aber blieb: Während des gesamten Jahrzehnts ritten die vier Männer von der Ponderosa durch die Wohnzimmer. Wenn die Bonanza-Melodie erklang, die Landkarte in Flammen aufging und Dan Blocker als Hoss jeden Fernsehzuschauer einzeln anlächelte - dann, und nur dann, war Sonntag in Deutschland.


Austragungsort für großen Lions-Kongress gesucht

Mitglieder von internationalen Lions Clubs besichtigen auf der Suche nach einem Veranstaltungsort für den 48. OSEAL Kongress den Nong Nooch Tropengarten.

Patcharapol Panrak
Repräsentanten von internationalen Lions Clubs aus 14 Ländern waren kürzlich in Pattaya zu Gast, um nach einem geeigneten Veranstaltungsort für den 48. OSEAL Kongress zu suchen, dessen Gastgeber Thailand im kommenden November sein wird.
Rund 100 Lions-Mitglieder aus der Region Südostasien besichtigten verschiedene Sehenswürdigkeiten am Eastern Seaboard und machten auch beim Nong Nooch Halt. Der Tropengarten gilt als heißer Anwärter für die Ausrichtung des Kongresses, zu welchem über 20.000 Teilnehmer erwartet werden.
Vizebürgermeister Wattana Chantanawaranon hatte Nong Nooch-Direktor Kampol Tansatcha mitgeteilt, dass eine Entscheidung für den Austragungsort noch nicht gefallen sei. Dieser ließ sich nicht lumpen und lud die komplette Gruppe ein, den Tropengarten kostenlos zu besichtigen.
Jiraprit Sodorn, Nong Nooch Vertriebsdirektorin, organisierte ein unterhaltsames Willkommensprogramm inklusive Elefantenshow, was bei den Gästen sehr gut ankam.
Der Lions Club International District 310 erhielt die ehrenvolle Aufgabe, Gastgeber des nächsten Kongresses zu sein. Für Pattaya ist dies eine hervorragende Möglichkeit, sich als internationalen Ferien- und Veranstaltungsort zu präsentieren.
Aufgrund seiner zahlreichen Attraktionen, seiner Nähe zu Pattaya und der freien Besichtigungstour für die Gäste hat der Nong Nooch Tropengarten nun gute Karten, als Austragungsort für den 48. OSEAL Kongress ausgewählt zu werden.


Seesternplage bedroht Phukets Korallen

Der Handel mit Wasserlebewesen boomt! Immer mehr Menschen wollen die bunten Fische im heimischen Aquarium beobachten können, während durch die Überfischung das biologische Gleichgewicht des Meeres weiter aus den Fugen gerät. Vor Phuket steigt nun die Zahl der Dornenkronenseesterne (Acanthaster planci), die den Korallen großen Schaden zufügen, sprunghaft an.
Über 500 Exemplare dieser Seesternart wurden im Gebiet Koh Hey und Koh Aew aus dem Meer gefischt. Sie sind dafür bekannt, dass sie sich von Korallen ernähren. Ein einziger Seestern kann eine Fläche von bis zu 13 Quadratmetern im Jahr vernichten.
Laut Phukets Marinebiologischem Zentrum (PMBC) gilt eine Anzahl von maximal 10 Dornenkronenseesternen auf einer Meeresfläche von sechs Rai noch als normal. Liegt der Wert darüber, spricht man bereits von einer Massenvermehrung.
Der Grund für den explosionsartigen Anstieg des Seesternvorkommens ist, dass eine Vielzahl ihrer natürlichen Feinde, wie Papageifische, Drückerfische und das Tritonshorn für die Zucht in Aquarien gefangen werden. In der Landwirtschaft verwendete Chemikalien werden vielerorts einfach ins Meer geleitet, worauf reichhaltiges Plankton entsteht, was die Dornenkronenseesterne zusätzlich stärkt.
„Das Vorkommen der Dornenkronenseesterne ist zu hoch“, sagte PMBC-Biologe Niphon Phongsuwan, Spezialist für Korallenforschung. „Der Schaden an den Korallenriffen ist groß und breitet sich immer weiter aus.“
Zwar können die Tiere bequem von Tauchern eingesammelt und von den Korallen entfernt werden, doch ist dies keine Lösung des Problems.
„Wir rufen alle Taucher, Touristen und Fischer auf, in Korallengebieten keine Meereslebewesen zu fangen. Manche Fischarten fressen Dornenkronenseesterne und schützen die Korallen somit vor einem ihrer ärgsten Feinde“, so PMBC-Direktor Wannakiat Thubthimsang.
Um das Ökosystem des Meeres zu retten, müssen alle mit anpacken. Ansonsten wird die Natur keine Chance haben, sich selbst zu heilen, erst recht nicht, wenn der Egoismus und die Verantwortungslosigkeit der Menschen unvermindert anhalten. (TNA)