Kleinunternehmer sollen mehr
kundenorientiert handeln
Vimolrat Singnikorn
Das Justizministerium wird in den kommenden Tagen darüber entscheiden, ob in
den Provinzen Chonburi, Ayutthaya, Nakhon Ratchasima und Prachuap Khiri Khan
die Öffnungszeiten des Einzelhandels geändert werden. Ein eigens
einberufenes Komitee wird in den genannten Provinzen öffentliche
Gesprächsrunden organisieren, um die Bürger zu befragen.
Am 10. März trafen sich Vertreter der Justizbehörde Chonburi mit lokalen
Unternehmern im Sea Breeze Hotel Pattaya, um deren Meinungen über eventuelle
Änderungen einzuholen.
Wisit
Wisitsora leitet die Debatte.
In den wirtschaftlich schwierigen Zeiten möchte die Behörde durch
konsumorientierte Änderungen das Kaufverhalten der Öffentlichkeit schüren,
sagte Wisit Wisitsora, Stellvertreter des ständigen Sekretärs der
Justizbehörde. Es wird sogar in Erwägung gezogen, das Ladenschlussgesetz
vollkommen zu liberalisieren.
Bei manchen Kleinunternehmern stößt dies jedoch auf starken Widerstand, da
sie sich großen Ketten gegenüber benachteiligt fühlen. Momentan profitieren
sie davon, dass viele Großunternehmen erst um 9 Uhr öffnen und bereits um 22
Uhr schließen.
Sollte das Ladenschlussgesetz fallen, gilt dies natürlich auch für die
Großunternehmer. Unklar ist jedoch, ob die Ketten überhaupt von einer
solchen Möglichkeit Gebrauch machen würden, da der Umsatz zur Nachtzeit die
relativ hohen Betriebskosten kaum decken dürfte.
Malaysia, Indonesien und Thailand kooperieren im Mobiliar-Sektor
TNA. Wie das Amt für Exportförderung (DEP)
bekanntgab, möchten Malaysia, Indonesien und Thailand mit vereinten Kräften
auf dem globalen Markt für Mobiliar Fuß fassen.
Führende Repräsentanten der drei Länder besprachen diese Angelegenheit beim
ASEAN Gipfel, der kürzlich in Cha-am ausgetragen wurde, gab
DEP-Generaldirektor Rachane Potjanasuntorn bekannt.
Schon bald sollen sich jene Behörden der drei Länder treffen, die für den
Handel innerhalb der ASEAN zuständig sind. Zusammen soll zunächst ein
Grundmodell für die geplante Expansion entworfen werden.
Thailand hat sich im Mobiliar-Bereich durch eine Verbesserung in der
Produktqualität einen guten Namen bei Groß- und mittelständischen Betrieben
erarbeitet und konnte sogar neue Märkte erschließen, so Rachane.
Trotz der weltweiten Finanzkrise vertraut er darauf, dass die Nachfrage nach
in Thailand produziertem Mobiliar anhält.
Schätzungen zufolge soll der Export an Industriegütern in diesem Jahr
zwischen drei und fünf Prozent auf ein Gesamtvolumen von etwa 45 Milliarden
Baht ansteigen.
„Das Handelsministerium geht nach wie vor davon aus, dass der
Mobiliar-Export zufriedenstellend verlaufen wird. Mehr Sorgen bereitet da
der Personalmangel in diesem Sektor. Bisher kam es zu keinen nennenswerten
Arbeitsplatzverlusten. Es wird sogar mit Neueinstellungen gerechnet“, fügte
Rachane hinzu.
G20 wollen IWF stärken Konjunkturprogramme Sache einzelner Länder
London (dpa) Die G20-Finanzminister haben sich auf
eine Stärkung des Internationalen Währungsfonds (IWF) geeinigt und den
Streit über zusätzliche Konjunkturprogramme erst einmal zur Seite geschoben.
Vehement sprachen sich die Finanzminister der 20 wichtigsten Industrie- und
Schwellenländer dafür aus, im Kampf gegen die Wirtschaftskrise die
Finanzmärkte strenger zu kontrollieren, das lahmende Kreditgeschäft der
Banken wieder in Gang zu bringen und jegliche Marktabschottung zu bekämpfen.
Wie die Ankündigungen konkret umgesetzt werden sollen, ließen die Minister
weitgehend offen. Die Finanzminister und Notenbankchefs hatten seit Freitag
in Horsham bei London den Weltfinanzgipfel vorbereitet, der am 2. April in
London stattfindet.
„Wir stimmen darin überein, dass wir alle notwendigen Schritte so lange wie
nötig unternehmen werden, um die Krise zu beenden“, sagte der Gastgeber der
Finanzminister-Runde, der britische Schatzkanzler Alistair Darling.
Die Entscheidung über Finanzspritzen zum Ankurbeln der Wirtschaft sei Sache
der einzelnen Staaten, sagte Darling mit Blick auf Unstimmigkeiten zwischen
den USA und Teilen Europas in dieser Frage. Auch Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) bekräftigte ihr ‚Nein‘ zu neuen Investitionsprogrammen und
mahnte zu mehr Geduld. Parallel zur Tagung der G20-Finanzminister hatte sich
Merkel zur Gipfel-Vorbereitung mit dem britischen Premierminister Gordon
Brown getroffen.
Mit dem jüngst verabschiedeten Konjunkturpaket gebe es für Deutschland eine
völlig klare Perspektive für 2009 und 2010. Da die Maßnahmen noch gar nicht
hätten greifen können, dürfe man nicht schon jetzt wieder nach neuen Paketen
rufen, sagte Merkel und stellte sich damit gegen die bisherige Linie der USA
und Großbritanniens.
Ähnlich äußerte sich auch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) am
Rande des G20-Finanzministertreffens. Es sei nicht sinnvoll, mehr Geld in
die Wirtschaft zu pumpen, wenn nicht zuvor die Probleme gelöst würden, die
zu einem Einfrieren der Kreditmärkte geführt hätten.
Merkel betonte, dass die Rezepte der USA und Europas im Kampf gegen die
Wirtschaftskrise gar nicht so unterschiedlich seien. Auch US-Präsident
Barack Obama widersprach diesem Eindruck. „Ich kann gar nicht deutlich genug
sagen, dass es da keine Seiten gibt“, sagte Obama in Washington. Um der
Krise Herr zu werden, müssten eine ganze Reihe von Ansätzen verfolgt werden.
Konjunkturprogramme seien nur „ein Standbein“, betonte Obama. Brown würdigte
die bisherigen Schritte der G20-Länder. „Jedes Land hat schon einen großen
Beitrag zu einem konjunkturellen Impuls gegeben. Das ist der größte Impuls,
den die Welt je gesehen hat.“
Nach dem Willen der G20-Finanzminister soll der IWF durch eine deutliche
Aufstockung seiner Finanzmittel gestärkt und zudem in die Lage versetzt
werden, Ländern im Fall einer finanziellen Schieflage früher und wirksamer
unter die Arme greifen zu können. Zudem sollen alle wichtigen finanziellen
Institutionen, Märkte und Instrumente einem „angemessenen Grad an
Regulierung“ unterliegen, heißt es in der Abschlusserklärung des
Finanzminister-Treffens. Steinbrück zeigte sich zufrieden, dass darunter
auch die hoch spekulativen Hedge-Fonds fallen.
Die Minister und wichtigsten Notenbank-Chefs verständigten sich ferner
darauf, das lahmende Kreditgeschäft der Banken wieder anzukurbeln und dazu
nötigenfalls neues Geld in den Bankensektor zu pumpen oder die
Kreditinstitute vor den Risiken fauler Wertpapiere zu schützen.
Die G20-Finanzminister ließen offen, ob das Volumen des Internationalen
Währungsfonds von derzeit 250 Milliarden Dollar verdoppelt oder gar noch
stärker erhöht wird. “Diese Entscheidung müssen die Staats- und
Regierungschefs beim G20-Gipfel im April treffen”, sagte Darling. In einer
separaten Erklärung pochten China, Russland, Brasilien und Indien auf einen
größeren Einfluss beim IWF.
Auch die EU liegt auf Linie der G20-Finanzminister: Die G20 müsse eine
Regulierung und Aufsicht über alle Finanzmärkte, Produkte und Teilnehmer,
die ein systemisches Risiko darstellen könnten, ohne Ausnahme und ohne
Rücksicht auf ihr Heimatland sicherstellen, heißt es im Entwurf einer
EU-Erklärung, der dem Handelsblatt vorliegt. Zudem müsse die G20 eine Liste
von intransparenten, unkooperativen und schlecht regulierten Staaten
anfertigen und einen Instrumentenkasten für Sanktionen entwickeln.
Merkel zeigte sich überzeugt, dass der G20-Gipfel trotz teils
unterschiedlicher Vorstellungen über Konjunkturprogramme, Regulie-
rungsfragen oder den Einfluss beim Internationalen Währungsfonds ein Erfolg
wird. „Ich bin optimistisch, dass es uns mit den USA und aufstrebenden
Ökonomien wie Indien oder China gelingen kann, zu Resultaten zu kommen, die
durch Regulierung sicherstellen, dass sich eine solche Finanzkrise nicht
mehr wiederholen kann.“ Merkel und Brown begrüßten das Einlenken von Staaten
wie der Schweiz und Liechtenstein im Kampf gegen Steuerflucht. „Wir sehen,
dass allein der Druck, die Steueroasen irgendwo aufzulisten, bereits zu
wichtigen positiven Schritten geführt hat“, sagte Merkel.
CCI stürzt in Siebenjahres-Tief
TNA. Thailands Vertrauensindex der Verbraucher
(CCI) ist im Februar auf den niedrigsten Stand seit 85 Monaten gefallen. Die
Ängste vor dem Ausmaß der Wirtschaftskrise und die weiter steigenden
Lebenshaltungskosten führten dazu, dass der Index erstmalig wieder fiel,
seitdem Abhisit Vejjajiva im Dezember vergangenen Jahres das Amt des
Premierministers übernommen hat.
Vom Januar auf Februar sank der Wert von 75,2 auf 74. So niedrig lag der CCI
zuletzt im Februar 2002, sagte Saowanee Thairungroj, Vizerektor der
Universität der Thailändischen Handelskammer (UTCC).
Wie vielerorts ist auch in Thailand das Bruttoinlandsprodukt im letzten
Quartal 2008 kräftiger gesunken als es zuvor angenommen wurde (-4,3%), so
Thanawat Palavichai, Direktor des UTCC Prognosezentrums für Wirtschaft und
Handel. Es ist der niedrigste Wert seit einer Dekade.
Einbrechende Exporte sowie steigende Arbeitslosigkeit, Ölpreise und
Lebenshaltungskosten werden wohl noch bis zum dritten Quartal dieses Jahres
auf den CCI drücken, vermutet Thanawat.
Die Öffentlichkeit fordert daher, dass die Regierung weitere Maßnahmen
ergreift, mit welchen die Arbeitslosigkeit bekämpft, der CCI gestärkt und
das Investmentverhalten gefördert werden.
Thanawat rief die Regie-
rungskoalition auf, die Ausgabe der Haushaltsgelder zu beschleunigen und das
Vertrauen der Bürger in die Wirtschaft wieder herzustellen. Ansonsten könnte
die Krise auch bis ins nächste Jahr hinein andauern.
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