Nachrichten aus Chiang Mai
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Die Prachtstraße von Chiang Mai

Initiative gegen Müllverbrennung immer erfolgreicher

 

Die Prachtstraße von Chiang Mai

Drei interessante Geschäfte werden vorgestellt

Anchallee Sripachang und ein kleiner Ausschnitt aus ihrem Geschäft.

Dirk Weeber-Arayatumsopon

Das so genannte Nobelviertel, die Prachtstrasse, der Kurfürstendamm oder die Maximilianstraße Chiang Mais ist die Nimmanhaeminda Road, die man im Osten der Stadt findet. Dort gibt es Dinge, die man nur hier findet.
Dazu zählt Pawinee Intasith, 32, im Gartenmöbelgeschäft und für Event-Organisationen tätig, eine der Shootingstars Chiang Mais. Mit ihrer neuesten Idee das Café ‚Chocolate Fact‘ zu schaffen, das seinen Schwerpunkt nicht auf Café oder Tee sondern auf Schokolade setzt, traf sie absolut den Nerv der Zeit.
Häufig in Thailand eingeladen, war sie es leid, immer nur Tee und Kaffee serviert zu bekommen, besonders da sie durch viele Europareisen Schokolade kennen gelernt hatte. „Was es nicht gibt, musst Du selbst schaffen“, sagte sie sich. Nun verkauft sie seit vier Monaten warme und kalte Schokoladengetränk-Spezialitäten sowie Kuchen und Desserts mit Schokolade aus Belgien, Deutschland und der Schweiz. Auch der Preis, zwischen 55 und 125 Baht, ist mehr als günstig. Kein Wunder also, dass sie neben ihrem Hauptgeschäft in der Nimmanhaeminda Road, Soi 12, bereits eine Filiale in der Prapokklao Road hat.
In Nimmanhaeminda Soi 1 sind neben Spas und Schönheitsgeschäften auch einige Designer-Modegeschäfte zu finden. Anchallee Sripachang vom kleinen Mode- und Schmuckatelier ‚Sisanpanmai‘ hat seit mehr als 15 Jahren mit ihrem Konzept neue Lanna-Mode und Lanna-Schmuck aus verschiedenen Fabriken und Fertigungsstellen der Stadt und Region anzubieten, großen Erfolg. Nicht nur die High Society der Stadt, auch viele Touristen kaufen bei ihr ein. Unter anderem verkauft sich auch Kleidung, die von berühmten Persönlichkeiten getragen wurde, belegt durch Literatur. Die Boutique ist eigentlich gleichzeitig ein kleines Museum. Viele faszinierende Artefakte hat sie im Laufe ihres Lebens zusammengetragen.
Bei unserer Besichtigungstour konnten wir nicht umhin, wunderbare Silberarmreife mit Elefantengravuren und Herren-Oberbekleidung zu günstigen Preisen ab 1.500 Baht zu erwerben. Nach oben sind allerdings (fast) keine Grenzen gesetzt.
Fast unmittelbar gegenüber vom ‚Sisanpanmai‘ finden wir das Geschäft ‚Fai Ngam‘, welches von Worragorn Wongwiggarn betrieben wird. Mit 61 Jahren ist er in unserer ausgewählten 3er-Runde der Senior und hat mit mehr als 20 Jahren Ansässigkeit auch die meiste Berufserfahrung.

Pawinee Intasith vor ihrem Laden...und ihre Produkte.

Worragorn lässt spontan Einflüsse und Gedanken seiner Kreativität in seine Kleidung einfließen. Besonders beliebt ist er, weil seine Entwürfe wirklich von ihm selbst stammen und meist Einzelanfertigungen sind. Dies findet man heute nur noch in den großen Designerhäusern.
Sobald man sein Geschäft betritt, fühlt man sich wir in eine andere Welt versetzt. Es wirkt fast wie ein unaufgeräumtes Kinderspielzimmer, was ihm einen bestechenden Charme verleiht. Aber auch Worragorn hat neben Kleidung noch etwas Einzigartiges zu bieten. Wer sich in der Tempelwelt Thailands auskennt, dem sind sicherlich schon gezeichnete bzw. gemalte Darstellungen von mystischen Fabelwesen und Märchenwesen, der so genannten Zwischenwelten im Kultur- und Glaubenskreis des buddhistischen Thailands, aufgefallen.
Worragorn ist bisher der Einzige in Thailand, der diese Figuren plastisch darstellt.
Genau wie seine Lanna-Mäntel, Einzelstücke und oft mit echtem Gold- und/oder Silberschmuck und echten Edelsteinen besetzt, so sind auch diese Figuren Unikate. Auch wenn die Figurengruppen immer mal wieder auftauchen, so sind doch die Darstellungen selbiger immer verschieden. Zur Herstellung benötigt Worragon meist Tage oder Wochen und das wirkt sich natürlich ebenfalls auf den Preis, zwischen 14.000 und 25.000 Baht, aus.
Auch seine Lanna-Mantel-Modelle verkauft er ab 10.000 Baht. Das Supermeisterstück, mit Goldfäden und echtem Schmuck, welches in Kürze bei einer Lanna-Modeschau in Bangkok bei einem Event der thailän-
dischen Prinzessin Soamsawali in Kooperation mit Lanna-Designern und der Lanna-Modeindustrie gezeigt werden wird, ist nicht unter 120.000 Baht zu haben. Worragorn erzählte, dass manche seiner Kunden selbst die Stoffe und den Schmuck bringen und trotzdem für sein Design über 200.000 Baht bezahlen. Auch wir konnten nicht widerstehen und haben uns mit Kleidung eingedeckt, allerdings nur für 30.000 Baht.

Worragorn Wongwiggarn und sein „unaufgeräumter Laden“ „Fai Ngam“.

Das wahre Schöne an Chiang Mai, an der Nimmanhaeminda Road, sind seine kleinen Designergeschäfte, seine exklusiven Spas, exklusiven Friseure, Restaurants oder Antiquitätengeschäfte und nicht zu vergessen, Chocolate Fact für Gourmets. Diese faszinierende Straße ist auf jeden Fall einen Besuch wert.


Initiative gegen Müllverbrennung immer erfolgreicher

TNA. Das soziale Forschungsinstitut der Chiang Mai Universität plant, dem allgemein beliebten Verbrennen von Hausmüll einen Riegel vorzuschieben. Mit dem Projekt „Von Müll zu Wert – ohne Verbrennen“ soll verhindert werden, dass die Luftverschmutzung noch gravierendere Ausmaße annimmt. Den Bewohnern soll beigebracht werden, wie sie mit Abfall Geld verdienen und gleichzeitig zum Umweltschutz beitragen können.
Hang Dong ist einer von drei Distrikten Chiang Mais, die an diesem Projekt teilnehmen. Dort werden aus alten Plastik-Milchbehältern Handtaschen gefertigt.
Einige Bewohner haben vom vielen Müllverbrennen bereits gesundheitliche Schäden davongetragen. Dann wurde damit begonnen, den Wertmüll einzusammeln.
So wurden im vergangenen Jahr aus über 12.000 Plastik-Milchflaschen Tausende von Handtaschen produziert. Seitdem die Menschen kapiert haben, dass sich Müll zu Geld machen lässt, sind sie von dem Projekt begeistert.
„Bevor wir mit dem Einsammeln der Plastikbehälter begonnen haben, wurden sie gleich neben der Schule verbrannt“, sagte Anong Woramitr. „Heute werden sie nicht mehr verbrannt.“
Neben Handtaschen werden noch weitere Produkte gefertigt. Aus Sägemehl werden Blumentöpfe und aus alten Kleiderresten werden bequeme Kissen.
Seit Einführung des Projekts wurde ein deutlicher Rückgang bei der Müllverbrennung verzeichnet. Abgesehen davon gibt es nun viel weniger Streitigkeiten mit anderen Bewohnern.
„Unser Ziel im vergangenen Jahr war, die Müllmenge bzw. die Menge des verbrannten Mülls um 30 Prozent zu senken“, so Douangchan Chareanmuang vom Forschungsinstitut. „Tatsächlich konnten wir das Verbrennen um 47 Prozent senken. Jetzt sind 100 Prozent unser neues Ziel.“
Seit Jahresbeginn haben sich bereits die Provinz Lamphun und 19 weitere Gemeinden in Chiang Mai dem Projekt angeschlossen.