Julia Riemann
Projektmanagerin von Human Help Network Pattaya
Guido
Roth
Julia Riemann ist waschechte Mainzerin, dort geboren,
aufgewachsen und auch zur Schule gegangen. Nach dem Abitur begann sie in
Mannheim ein BWL-Studium, das sie nach drei Jahren als diplomierte
Betriebswirtin abschloss. Noch während ihrer Studienzeit bewarb sie sich
bei Human Help Network (HHN), einer Kinderhilfsorganisation mit dem
Hauptsitz in Mainz, um ihr Studium mitzufinanzieren. Prompt wurde sie
dort übernommen, jedoch sofort nach Ruanda beordert, so dass ihr erster
Arbeitstag auf dem Frankfurter Flughafen mit dem Hinflug nach Afrika
begann.
Julia: „Unser Auftrag für den zehntägigen Aufenthalt in Ruanda war, die
dortigen Projekte von HHN, hauptsächlich der Bau von Schulen, zu
dokumentieren. Es wurden DVDs angefertigt, die später an deutschen
Schulen gezeigt wurden, um an weitere Spendengelder zu kommen. Ebenfalls
wurden nach der Ruanda-Reise Vorträge über die Bau-Projekte gehalten, um
noch mehr Sponsoren zu gewinnen.“ Julia erklärte weiter: „Ruanda ist
bettelarm, staubig und unheimlich heiß. Das afrikanische Essen ist sehr
gewöhnungsbedürftig, weshalb wir Europäer uns beinahe täglich an Pommes
Frites hielten. Manchmal gab es auch Ziegenfleisch, was aber auch kaum
zu genießen war.“
Nach Ruanda liefen dann Arbeit und Studium lange Zeit parallel. Danach
war eine Südamerika- Reise geplant, doch dann bot Julias Chef ihr ein
tolles Projekt in Thailand an. HHN arbeitet schon über 20 Jahre von
Deutschland aus mit dem Waisenhaus Pattaya zusammen und wollte im Jahre
2008 auf dem Gelände des Waisenhauses ein eigenes Büro aufbauen. Julia
sagte kurzerhand zu, reiste im Oktober letzten Jahres nach Pattaya und
nahm das Projekt dann alleinverantwortlich, da ihr Vorgesetzter
weiterhin in Deutschland blieb, in Angriff.
Ferner ist sie zuständig für die Ausbildung der Volontäre, worunter sich
auch mit Deborah eine junge, deutsche Dame befindet. Außerdem
organisiert sie Veranstaltungen, wie kürzlich das
Waisenhaus-Fußball-Turnier mit 16 Mannschaften, und andere Sport-Events,
um dadurch an Spendengelder zu kommen.
Weiterhin ist sie mit der Betreuung der Sponsoren, wie unter anderen
auch die Deutsche Botschaft, beauftragt. Die Deutsche Botschaft sponsert
momentan ein Projekt für Straßenkinder. Erst kürzlich erhielt das Cild
Protection & Development Center (CPDC), unter der Schirmherrschaft von
HHN, einen Spenden-Scheck von über eineinhalb Millionen Baht. Der
deutsche Botschafter Dr. Schumacher überreichte den Scheck
höchstpersönlich.
Doch im August reist Julia wieder zurück nach Deutschland und ist
derzeit schon dabei, ihre thailändische Nachfolgerin als
Office-Managerin einzuarbeiten.
Julia: „Ein bisschen Heimweh nach Deutschland habe ich schon, da dort
meine Familie und alle meine Freunde leben. Ich werde dann
voraussichtlich nur noch in Deutschland arbeiten, aber mit Sicherheit
nach Thailand zum Urlaub zurückkehren.“
Die 23-Jährige verläßt Thailand aber auch mit einem weinenden Auge.
„Jetzt habe ich mich gerade an das scharfe Thai-Essen gewöhnt. Außerdem
habe ich hier mit dem Thai-Boxen eine ganz tolle Sportart kennen und
lieben gelernt. Regelmäßig gehe ich zwei Mal die Woche zum Training in
verschiedenen Studios Pattayas. Das Thai-Boxen macht mir riesigen Spaß
und ich werde es in Deutschland sicher vermissen.“
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