Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf
bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an
mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda |
Liebe Tante Frieda,
Was ich neulich erlebt habe, spottet wirklich jeder Beschreibung. Als ich zu
einem bekannten (englischsprachigen) Pub auf den Parkplatz fahren wollte, wurde
ich von dem Parkwächter aufgehalten. Er deutete unmissverständlich an, dass der
Parkplatz überfüllt sei. Ich jedoch sah, dass noch mindestens zwei Plätze frei
waren.
Also verlegte ich mich auf höfliches Bitten, mich doch rein zu lassen, da es
ziemlich stark regnete und die andere Parkmöglichkeit des Pubs in einer etwas
entfernteren Seitenstraße ist. Bis ich zum Eingang des Pubs gekommen wäre, wäre
ich tropfnass gewesen, weil ich bei gutem Wetter weggefahren war und von dem
Regenguss überrascht wurde. Der gute Parkwächter aber ließ sich nicht erweichen,
sondern brabbelte etwas von „schon besetzt“ in seinem schlechten Englisch.
Ich ließ mich allerdings auch nicht erweichen und legte kein Geld in seine
ausgestreckte Hand, weil ich auf Deutsch gesagt, die „Schnauze voll habe“, immer
bestechen zu müssen. Daraufhin meinte der Mann lakonisch „You not go Pub, you go
home sleep.“ Nun, ich weiß nicht, ob dieser Lümmel das Recht hat, Gäste, die in
den Pub wollen, bei dem er beschäftigt ist, nach Hause zu schicken.
Jeder Geschäftsmann muss heutzutage um Gäste kämpfen und ich glaube nicht, dass
der „Patron“ dieses Pubs froh darüber ist, einen weiteren Gast verloren zu
haben. Denn dieses Lokal werde ich nicht mehr betreten, obwohl ich dort
mindestens einmal pro Woche einige (teure) englische und irische Biere
konsumiert hatte. Ich will dem Mann sein Brot nicht wegnehmen, darum meldete ich
den Vorfall nicht, ich hoffe aber, dass jemand anders einmal eine Meldung macht
über die Unverfrorenheit dieses so genannten Wächters.
Nicht-mehr Pub-Besucher
Lieber Nicht-mehr Pub-Besucher,
Ich verstehe Deine Aufregung wirklich voll und ganz, aber nützt sie dir etwas?
Indem du nicht mehr dorthin gehst, bringst du Dich doch nur selbst um ein
Vergnügen. Das heißt, du bestrafst Dich selbst und sonst niemanden. Es ist
fraglich, ob sich der Wächter an diesen Vorfall überhaupt erinnert, und es ist
auch fraglich, ob sich der Wirt oder die Bedienungen an dich erinnern und es
wahrnehmen, dass Du nicht mehr kommst. Du könntest nämlich genau so gut ein
Urlauber gewesen sein, der wieder in seine Heimat zurückging. Vergiss also den
Vorfall! Allerdings würde ich mit dem Boss sprechen – ohne den Wächter zu
benennen – damit er den Leuten, die für ihn arbeiten, bessere Manieren
beibringen kann. Das finde ich, sollte sein.
Liebe Tante Frieda,
Neulich sah ich auf einem Plakat bei Optikern einen jungen Mann abgebildet, der
drei Brillen auf der Nase bzw. Stirn trug. Darunter stand: „Hier sind drei auf
einem Motorrad erlaubt“. Was als Werbung für Brillen (drei für den Preis von
einer) gedacht ist, geht auf Pattayas Straßen ziemlich ins Auge. Obzwar ich
häufig drei (und mehr) Leute auf einem Moped sehe, könnte ich mir vorstellen,
dass es auch hierzulande nicht wirklich erlaubt ist. Warum also Werbung mit
solchen Sachen machen, die das schlechte Verkehrsverhalten von jungen Leuten
noch unterstützt?
Dirk
Lieber Dirk,
Wahrscheinlich haben sich die Werbeleute (wie so häufig hier) nichts dabei
gedacht oder sie fanden diesen Werbegag besonders lustig und meinten es etwas
sarkastisch. Wer weiß? Ich kann dir leider auch keine richtige Antwort darauf
geben. Aber warum schreibst du nicht an die Werbeleute selbst? Vielleicht kannst
du etwas erreichen.
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