Nachrichten aus Chiang Mai
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Missbrauch im großen Stil bei lokaler Wohltätigkeitsorganisation

Neuer Gouverneur von Chiang Mai wird mit Umweltverschmutzung und politischer Zwietracht konfrontiert

EGAT blockiert örtliche Anti-Damm-Demonstranten bei Pak Moon

 

Missbrauch im großen Stil bei lokaler Wohltätigkeitsorganisation

Vergewaltigung, Zwangsarbeit, Veruntreuung von Spenden

Saksit Meesubkwang

Chiang Mai Mail. Ein Amerikaner und ein Thai, die für eine lokale Wohltätigkeitsorganisation arbeiten, wurden unter dringendem Tatverdacht festgenommen, mehrere Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren sexuell missbraucht zu haben. In der Polizeiabteilung für den Schutz von Jugendlichen und Frauen (Region 5) wird befürchtet, dass die beiden Männer ihre Schandtaten über mehrere Jahre hinweg durchführten. Bei der Durchsuchung der Räumlichkeiten beschlagnahmte die Polizei zahlreiche CDs und DVDs als Beweismaterial.
Robert Moss, 55, ist Firmeninhaber von Hor Fuang Fah – einer Stiftung, die Kindern aus Familien von Bergvölkern Unterkunft und Schulbildung ermöglicht. Unterkünfte der Stiftung bestehen in den Distrikten Chiang Mai und Mae Taeng. Chailong Siriwong, 49, der als Fahrer für die Stiftung angestellt ist, bestreitet, sich jemals an den Mädchen vergangen zu haben. Vielmehr habe er sie wie seine eigenen Kinder geliebt. Zu den gegen Moss erhobenen Vorwürfen sagte er lediglich, dass ihn das nichts angehe.

Robert Moss (rechts) und Chailong Siriwong werden auf der Wache zu den Vorwürfen befragt.

Somboon Jai-ngarm, Rektor der Sop Perng Wittaya Schule in Mae Taeng, war das seltsame Verhalten einiger Mädchen der Stiftung aufgefallen, die an seiner Schule unterrichtet werden. Sie schienen krank, nervös und depressiv und weinten oft. Somboon befürchtete Schlimmes und informierte die Polizei. Nach langem Zureden konnte er sieben Mädchen davon überzeugen, mit der Polizei zu sprechen. Doch erst, nachdem die Männer festgenommen waren, trauten sich die Mädchen, in vollem Umfang auszusagen.
Die Hor Fuang Fah Stiftung beherbergt über 100 ausgewählte Kinder aus Familien von Bergvölkern aus Chiang Rais Distrikt Mae Suay und bietet ihnen die Möglichkeit für eine Schulbildung. Chailong, der die Mädchen abholte und heimfuhr, stammt aus Mae Suay.
Nach der ersten Vernehmung auf der Wache äußerten die Beamten die Vermutung, dass sich Moss persönlich an den Einnahmen der Stiftung bereicherte. Die Familien der Kinder mussten jährlich 3.000 Baht für Unterkunft, Essen und Transfer bezahlen. Weitere 10.000 Baht wurden für die Schulbildung fällig. Nun wird untersucht, ob Moss auch die Spendengelder, die aus dem In- und Ausland kommen, unterschlagen hat.
Eines der betroffenen Mädchen beichtete dem Schulrektor, dass die Mädchen, die bei der Stiftung übernachteten, oft hungern mussten, weil es kaum etwas zu essen gab. Ein anderes Mädchen dachte schon, dass sie Moss und Chailong nur durch ihren Tod entkommen könnte. Andere berichteten, dass sie des Öfteren gezwungen wurden, mit Moss und Chailong auf deren Zimmer zu gehen, um sie „zu massieren”. Zudem wurden sie gezwungen, auf Moss’ Obstplantage zu arbeiten.
Unbefugte hatten selbst dann keinen Zutritt zum Stiftungsgelände, wenn Mädchen ärztliche Versorgung benötigten. Selbst der Schulrektor wurde abgewiesen, als er sich nach den kranken Mädchen erkundigen wollte.
Seit der Verhaftung von Moss und Chailong hat fast die Hälfte aller Mädchen der Stiftung den Rücken gekehrt. Sie kommen nun in anderen Kinderheimen unter, während manche von ihren Eltern persönlich nach Hause gebracht wurden. Einige Mädchen sagten bereits aus, das Stiftungsgelände nie wieder betreten zu wollen.
Polizei-Oberstleutnant Thawatchai Yoomark, stellvertretender Leiter der Polizeiabteilung für den Schutz von Jugendlichen und Frauen, befürchtet, dass dies kein Einzelfall ist. Es wurde inzwischen beantragt, die Lebensläufe und das Profil von führenden Angestellten in sämtlichen lokalen karitativen Organisationen sorgfältig zu durchleuchten.


Neuer Gouverneur von Chiang Mai wird mit Umweltverschmutzung und politischer Zwietracht konfrontiert

Saksit Meesubkwang
Chiang Mai Mail. Chiang Mai hat seinen neuen Gouverneur Amornpan Nimanant begrüßt, der seine Arbeit für die Provinz am 16. März aufnahm.

Der neue Gouverneur von Chiang Mai, Amornpan Nimanant, spricht an seinem ersten Arbeitstag in seinem Büro zu den Medien.

Der in Chiang Mai geborene Amorphan wurde im Austausch für Wibun Sa-nguanphong ernannt. Derzeit werden die Posten von 26 Provinzgouverneuren umbesetzt; die meisten von ihnen wurden auf inaktive Posten versetzt. An seinem ersten Arbeitstag traf er sich mit seinen drei Vizegouverneuren Pairoj Saengpuwongm, Chumporn Saengmanee, Chuchart Keerapaeng sowie seinem persönlichen Assistenten Surachai Jongrak, um die Verantwortungsbereiche festzulegen und Langzeitstrategien zu erörtern.
Während des Treffens erklärte Amorphan, er beschäftige sich eingehend mit dem Problem der Umweltverschmutzung. Wenn die derzeitige schlechte Luftqualität weiter über ein annehmbares Niveau ansteigen sollte, werde er die Bezirksleiter, Unterbezirksleiter, Dorfvorsteher und Freiwillige des öffentlichen Gesundheitswesens zu einer Sondersitzung einladen, um sich des Problems anzunehmen.
Betreffs des politischen Konflikts in Chiang Mai sagte der neue Gouverneur, er sei sich klar darüber, dass die Einwohner Chiang Mais nicht gewaltorientiert seien. Er ist der Überzeugung, die Querelen seien auf eine kleine Gruppe zurückzuführen, die verhandlungsbereit sein sollte. Er plane, sich mit den Führern der „Rothemden” zu treffen und mit ihnen zu sprechen, um sie zu ermuntern, für das Potenzial der Provinz und für die Werbung des Tourismus zu arbeiten, anstatt sich auf politischen Missklang zu konzentrieren.


EGAT blockiert örtliche Anti-Damm-Demonstranten bei Pak Moon

Chiang Mai Mail. Am 14. März, dem internationalen Aktionstag gegen Staudämme, blockierte die staatliche Elektrizitätsbehörde (EGAT) für über 500 protestierende Dorfbewohner in Ubon Ratchathani den Zutritt auf das Grundstück des umstrittenen Pak Moon Damms und zwang sie, ihre Erklärungen außerhalb der Tore abzugeben.
Die Dorfbewohner fordern von der EGAT, die Schleusentore jeden Tag des Jahres zu öffnen, damit die Fische zwischen dem Mekong und dem Moon Fluss wandern können. Eine Entschließung des Kabinetts, die Tore an vier Monaten des Jahres zu öffnen, wird nicht als wirkungsvoll angesehen, da die Behörde das Jahr der Öffnung ständig verschiebt. Das führte zum Protest der Dorfbewohner.
Örtliche Dorfbewohner haben bei der Regierung auch eine Petition eingereicht, die geplanten Bauten von Dämmen am Mekong und dem Salween Fluss rückgängig zu machen, da diese Bauten ihre Lebensgrundlage zerstören werden und die empfindsame Umwelt der Region und seiner Flüsse beeinträchtigen.
In der Petition wird auch gefordert, dass die Regierung Ausgleichszahlung an örtliche Anwohner leistet, die von den neuen Dämmen betroffen sind. Zugleich sollen auch die ökologischen Schäden, die während der Bauzeit entstanden sind, repariert werden. Neues Land soll den Farmer zugewiesen werden, die ihre Grundstücke während der Flutung der Reservoirs verloren haben.
Ein Mitglied des Nationalen Wirtschafts- und Sozialberatungsausschusses, Harnarong Yaowaloes, erklärte, obwohl Anti-Damm- und Umweltschutzbewegungen das Bewusstsein geschärft hätten, seien bereits mehr Dämme in der Planungsphase. Die negativen Auswirkungen auf das Leben der Menschen und die Umwelt werden von der Regierung noch nicht voll verstanden.
Er forderte die Öffentlichkeit auf, die Unterstützung der Regierung für den Bau des Huay Samong Damms in Nakhon Ratchasima (voraussichtlich auf dem Gelände eines Weltkulturerbes gelegen, in dem sämtliche Bautätigkeit verboten ist) und des Tha Sae Damms in der Provinz Chumpon genau zu beobachten. Dieser Bau wird ernsthafte Auswirkungen auf ein nahe gelegenes Tierschutzgebiet haben.