BoT bestätigt erstmals: Thailands
Wirtschaft wird 2009 schrumpfen
Tarisa Wattanagase, Gouverneurin der Bank of Thailand (BoT), hat kürzlich
bestätigt, dass 2009 Thailands Wirtschaft zum ersten Mal seit elf Jahren
wieder schrumpfen wird.
Obwohl der Immobilienmarkt in den USA zuletzt deutlich zulegte, habe der
weltweite Abwärtstrend noch nicht die Talsohle durchschritten, warnte sie in
ihrer Ansprache zum Thema „Ansichten über Geld und den Kapitalmarkt“.
Eine feste Prognose für die Weltwirtschaft 2009 will derzeit niemand
abgeben. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie stärker schrumpfen wird, als
von vielen angenommen wird.
Die Auswirkungen auf Thailand sollten aber nicht so stark sein, wie es 1997
der Fall war, sagte Tarisa.
Im April werde die Zentralbank die Prognose für das Bruttoinlandsprodukt
2009 korrigieren.
Während einer Wirtschaftskrise sei es nutzlos, die Wirtschaftsprinzipien
anzuwenden, da vieles von „weichen“ Faktoren wie Konsumverhalten und
Investorenvertrauen abhängt.
Ob sich die thailändische Wirtschaft erhole oder nicht, hänge von der
weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft ab, sagte sie. Über die nächsten
drei bis fünf Jahren würden die USA und auch Europa allmählich wieder
zulegen können.
Die Zentralbank sei jederzeit bereit, den Leitzins zu senken. Allerdings
würde dies nur dann geschehen, wenn dies der Wirtschaft einen Impuls geben
würde, was sie momentan für ausgeschlossen hält.
Es sollten andere Möglichkeiten angewandt werden, um die Konjunktur
anzutreiben. Auch ein Budgetdefizit sei nicht tragisch, da Thailands
Haushalt dies verkraften könnte.
Tarisa geht weiterhin davon aus, dass das Konjunkturprogramm in der zweiten
Jahreshälfte spürbar greifen werde. (TNA)
Vergabe der Bonus-
Schecks hat begonnen
Tausende von Geringverdienern haben sich vorletzte Woche
vor Bangkoks Rathaus versammelt, um den einmaligen Bonus von 2.000 Baht
abzuholen. Mit der populistischen Kampagne will die Regierung um
Premierminister Abhisit Vejjajiva die lahmende Konjunktur wieder in Schwung
bringen.
Ab 5 Uhr morgens standen Inhaber von Sozialversicherungen in einer schier
endlosen Schlange, um den versprochenen Scheck zu kassieren, den man in
einer nahe gelegenen Filiale der Bangkok Bank einlösen konnte.
Mit der Auszahlung wurde am 26. März begonnen. In Frage kommen alle
Einwohner Thailands, die weniger als 15.000 Baht pro Monat verdienen.
Kongjai Harnchai, Assistenzlehrerin in einem Kindergarten in Samsen, war die
Erste, die den „Help the Nation“-Scheck, von Abhisit persönlich
entgegennahm. Sie werde eine Kopie davon aufbewahren und dann Bedarfsartikel
einkaufen, sagte sie.
Ophat Tanphrae, Verkäufer, sagte, dass es zwar nicht viel Geld sei, doch es
könnte einigen in diesen finanziell schwierigen Zeiten helfen.
Er schlug vor, dass die Regierung mit einer ähnlichen Initiative die
Arbeitslosen unterstützt.
Nach der offiziellen Einführung des 19 Milliarden-Baht-Programms sagte der
Premier in einem Interview, dass die Aktion dazu beitragen werde, der
Wirtschaft des Landes einen Impuls zu geben und den Lebensstandard von
Geringverdienern anzuheben.
„Die Regierung will nicht, dass sich die Empfänger der Schecks Luxusartikel
kaufen, sondern das Geld sinnvoll verwenden, damit die Wirtschaft auch
tatsächlich davon profitiert“, so Abhisit.
Finanzminister Korn Chatikavanij geht davon aus, dass mit der Vergabe das
Bruttoinlandsprodukt um etwa 0,2 Prozent steige und rund 80.000 neue
Arbeitsstellen geschaffen werden.
Etwa 10,5 Millionen Thais, die weniger als 15.000 Baht pro Monat verdienen
und sozialversicherungstechnisch erfasst sind, haben einen Anspruch auf den
Scheck.
Die Kampagne ist Teil eines 117 Milliarden Baht Konjunkturprogramms, das die
Regierung im Januar beschlossen hat, um der Finanzkrise entgegen zu wirken.
Thailands Wirtschaft soll Prognosen zufolge in diesem Jahr um etwa 2,5
Prozent sinken. (TNA)
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