Nachrichten aus Chiang Mai
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Massenkundgebungen für Thaksin halten an

Neue Kampagne zur Verhütung unkontrollierter Brände

Deutscher ermordet Thai-Freundin, stellt sich Behörden in der Heimat

Schwere Schäden nach Unwetter

 

Massenkundgebungen für Thaksin halten an

Rot gekleidete Befürworter von Thaksin Shinawatra versammeln sich beim „700 Year Stadium”, um ihre Unterstützung für den ehemaligen Premierminister lauthals zu verkünden.

Chiang Mai Mail. In Chiang Mai, Taksin Shinawatras Heimat, reißen die politischen Demonstrationen nicht ab. Am 22. März versammelten sich rund 10.000 „Rothemden” beim „700 Year Stadium”, um ihre Unterstützung für den ehemaligen Premierminister Thaksin kundzutun. Dieser war von einem nicht bekannten Ort aus via Satellit mit seinen Anhängern verbunden. Organisiert wurde die Aktion von der Nationalen Einheitsfront der Demokratie gegen Diktatur (UDD) im Rahmen einer ihrer politischen Fernseh-Talkshows. Auch Angehörige der umstrittenen Rak Chiang Mai 51 Gruppe, die aufgrund ihrer Neigung zu gewalttätigen Ausschreitungen viele Mitglieder verloren hat, die anschließend eigene Interessengruppen gründeten, waren anwesend.

In seiner Rede, die er in nördlichem Dialekt (Lanna) hielt, attackierte Thaksin die jetzige Regierung scharf. Die Regierungsstrategie von Premierminister Abhisit Vejjajiva sei der momentanen Situation unangemessen und würde das finanzielle Leid der Mehrheit des Volkes verschlimmern. Er könne Thailand aus der Krise führen, wenn er wieder an die Macht käme, versicherte er.
Anschließend kam Thaksin wieder auf die Hintergründe seines politischen Sturzes zu sprechen und warf seinem Nachfolger Surayud Chulanont vor, ihn mit haltlosen Vorwürfen der Majestätsbeleidigung bezichtigt zu haben. Er unterstellte dem General auch, gemeinsam mit Armeechef General Anupong Paochinda, Kronrat Prem Tinsulanonda und Verfassungsrichter Jaran Pakdithanakul den Plan zum Militärputsch 2006 geschmiedet zu haben und für den angeblichen Attentatsversuch auf ihn verantwortlich zu sein. Hierfür werde er zu einem späteren Zeitpunkt Beweise vorbringen. Die Vorwürfe wurden von den genannten Personen umgehend zurückgewiesen.
Inzwischen hat Thailands Polizeichef General Patcharawat Wongsuwan angekündigt, untersuchen zu lassen, ob Thaksin mit seiner Ansprache und den persönlich gerichteten Anschuldigungen gegen das thailändische Gesetz verstoßen hat. Innenminister Chaovarat Chanweerakul gab derweil bekannt, dass er alle Gouverneure damit beauftragt hat, in ihren Provinzen die Handlungen der „Rothemden” und ihren Anhängern überwachen zu lassen.


Neue Kampagne zur Verhütung unkontrollierter Brände

Lokale Schüler rufen die Einwohner auf, sich an der Kampagne zur Verhinderung von unkontrollierten Bränden zu beteiligen.

Chiang Mai Mail. Nachdem es in jüngster Vergangenheit wieder zu starken Luftverschmutzungen gekommen war, hat eine Gruppe von rund 5.000 Personen am 21. März eine Parade organisiert, um auf die Risiken von unkontrollierten Brandrodungen aufmerksam zu machen. Angeführt von Boonlert Buranapakorn, Präsident von Chiang Mais Stadtverwaltung, marschierte die Gruppe, die aus Schülern, Gesundheitsexperten und Militäroffizieren bestand, vom Bahnhof bis zum Thapae Gate.
Es war der Start einer Kampagne, mit welcher an das Verantwortungsbewusstsein der Einwohner appelliert wird. Sie sind aufgerufen, sich an der Verhinderung von Bränden zu beteiligen, indem sie ihr Grundstück regelmäßig mit Wasser besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Freiwillige Helfer werden in den nächsten Tagen alle Siedlungen besuchen, um für eine Beteiligung an der Kampagne zu werben.


Deutscher ermordet Thai-Freundin, stellt sich Behörden in der Heimat

Chiang Mai Mail. Der Mord an Praew Dangkaesi, 23, die am 20. März tot in ihrem Zimmer in Chiang Mai aufgefunden wurde, ist aufgeklärt. Wie die Polizei mitteilte, stellte sich ein Mann den deutschen Behörden und gestand die Tat. Das Motiv: Eifersucht.
Thomas Peschel, 45, hatte Praew mit einer Flasche niedergeschlagen und sie anschließend mit einem Kissen erstickt.
Praews Schwester gab an, dass Peschel eine Beziehung mit Praew hatte und ihr monatlich 15.000 Baht aus Deutschland schickte. Als Praew ihn wegen eines anderen Mannes verlassen wollte, flog Peschel nach Thailand, in der Hoffnung, sie umstimmen zu können. Doch Praew blieb bei ihrer Entscheidung, woraufhin Peschel derart in Rage geriet, dass er sie ermordete. Anschließend flog er zurück nach Deutschland, wo er sich der Polizei stellte.
Die lokalen Behörden wollen nun erreichen, dass Peschel nach Thailand ausgeliefert wird, damit er wegen Mordes angeklagt werden kann.


Schwere Schäden nach Unwetter

Im Stadtzentrum wurde eine riesige Reklametafel von den starken Windböen umgerissen.

Chiang Mai Mail. Chiang Mais Distrikte Hang Dong und Saraphi wurden am 22. März von einem schweren Gewitter heimgesucht. Zahlreiche Häuser wurden bei heftigem Regen und starken Sturmböen beschädigt. Über 570 Familien sind auf Hilfe angewiesen.
Die Höhe des finanziellen Schadens kann erst nach einer genauen Bestandsaufnahme bekannt gegeben werden.
Laut Prachon Pratsakul, Leiter der lokalen Katastrophenschutzbehörde, hat Chiang Mais Gouverneur Amornpan Nimanan beantragt, einen detaillierten Schadensbericht anzufertigen und diesen an die Provinzbehörde zu leiten. Er stellte ein Sofortbudget in Höhe von 50 Millionen Baht in Aussicht.
In Chiang Mais Stadtgebiet wurden bei dem Unwetter mehrere Reklametafeln aus ihrer Verankerung gerissen. Dabei entstand auch am Gebäude der öffentlichen Bibliothek Sachschaden. Manche Gebiete hatten zudem Hochwasser zu beklagen. Bisher wurden keine ernsthaften Verletzungen gemeldet.