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Der Problem-Mann
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Traurig
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Der Rote-Hemden Mob
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Sohn sucht Vater
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Der Problem-Mann
Hallo Briefkasten,
Seit mehr als 14 Jahren lebe ich in diesem Land und habe dabei mit Entsetzen
verfolgen können, wie sich das Land während Thaksins Diktatur von einer
Demokratie in eine Autokratie verwandelte. Er war derjenige, der die Balance
störte, der die Pressefreiheit drastisch beschnitt.
Vetternwirtschaft und Korruption waren an der Tagesordnung, und Thaksin
bereicherte sich maßlos in dieser Zeit. Jede Art Korruption wurde
geflissentlich übersehen, seine eigene nicht ausgenommen, da er ja an der
Macht war. Er saß nicht-transparenten Untersuchungsausschüssen vor, kein
Wunder, dass die Berichte immer nur positiv für die Übeltäter ausfielen, wie
zum Beispiel die fehlenden Milliarden für die CTX Scanner am Flughafen.
Seine „Graswurzel-Politik“ resultierte genau genommen in höherer
Verschuldung der Bauern und die „einfachen Kreditschemen“ machten die Armen
in einiger Zeit noch ärmer – sie können ihre Schulden niemals zurückzahlen
und verlieren alles.
Thaksin verstand es immer, die Meinung der Medien zu drehen und diese dann
zu nutzen. Sogar nachdem er bereits abgesetzt war und seine Partei wieder
zur Macht kam (wir wissen wie), prahlte er damit, dass er ans Thai-Gesetz
glaube und seinen Namen reinwaschen wird. Sobald aber die Gerichte ihn in
nur einem Fall von insgesamt 20 ausständigen Korruptionsfällen schuldig
sprachen, flüchtete er aus dem Land. Er wurde daraufhin in Abwesenheit zu
zwei Jahren Gefängnis in diesem Fall verurteilt. Seine Lügen aber waren
damit noch nicht zu Ende. Als verurteilter Flüchtling, aus Ländern wie
England und Japan verbannt, benützte er Video-Telefonate, die an Bin Laden
erinnern, um Tumulte anzufachen, forderte seine so genannten Unterstützer
zur Revolte auf. Wir alle kennen die daraufhin entsetzlichen Übergriffe
während des ASEAN-Treffens in Pattaya und Bangkok.
Viele werden denken, dass die Rothemden die Armen repräsentieren. Dem ist
nicht ganz so. Seine „Bewegung“ zählte auf dem Höhepunkt 100.000
Demonstranten, aber diese konnten sich nicht einmal einen Tag lang halten.
Dann schrumpfte diese Zahl auf einige Tausend. Nur der harte Kern blieb
übrig – und auch diese haben offiziell aufgegeben. Viele, weil sie
erkannten, dass diese Demonstrationen nichts mehr mit Demokratie zu tun
haben. Dies alles steht in starkem Kontrast zur alten „gelben Bewegung“
(PAD), die im Moment an die 10 Millionen Mitglieder hat.
Was wir nun klar sehen, ist Thaksins Plan, den er hinstellt, als wäre es ein
Protest der armen Landbevölkerung, der aber in Wirklichkeit nur seine
eigenen Forderungen unterstützt. Denn warum fordert er von seinen Anhängern
1) ändert die Verfassung zurück auf jene von 1997? (Das würde bedeuten, dass
Lieb-Thaksin seiner Gefängnisstrafe entkommen würde). 2) Sein eingefrorenes
Vermögen wieder frei zu geben? Hat er vielleicht Geldmangel? (Das würde
erklären, warum die normalen, friedlichen Proteste nicht länger als einige
Tage anhielten).
Thaksin stellte seinen Anhängern von seiner unbekannten Zufluchtstätte aus
das Ultimatum, dass sie in drei Tagen gewinnen müssen. Er machte dabei auch
eine Bemerkung, die ihn selbst anschließend deutlich schockte: „Lasst mich
nur noch einmal Ministerpräsident werden, dann braucht ihr euch nicht mehr
um eure 500 Baht anzustellen“. Ich glaube, jeder kann sich denken, was er
damit meinte.
Thaksin benützt die Armen für seine Zwecke – und bekommt immer noch
internationale Presse. Seine Rothemden sind brutal – aber sie haben ein
Banner vom Victory-Monument hängen, auf dem steht „Keine Gewaltanwendungen“.
Die Welt sah, wie Ministerpräsident Abhisit innerhalb von drei Tagen zwei
gewalttätigen Aktionen entkam und Angestellte von ihm brutal verprügelt
wurden. Die Welt sah, wie die Rothemden Gasolinlastwagen in eine Wohnanlage
inmitten Bangkoks fuhren und drohten, diese in die Luft zu sprengen. Die
Anwohner sollten evakuiert werden, aber sie waren so zornig, dass sie auf
die Rothemden losgingen.
Abhisit hatte viel Geduld und hat demokratisch jeden Protest innerhalb des
Gesetzes geduldet. Nun aber, da die Rothemden das Gesetz gebrochen hatten,
muss dieses Gesetz wieder eingesetzt werden. Demokratie und Gesetz müssen
Hand in Hand gehen.
Thaksin versuchte alles und wird dies auch weiterhin tun, um wieder an die
Macht zu kommen. Aber – Abhisit ist legal gewählt worden – nachdem Thaksins
Marionettentegierung des Wahlbetruges überführt wurde – und besitzt die
Fähigkeit, das Land zu Frieden und Balance zu führen. Man sollte nie
vergessen, dass er bereits den Armen und Bedürftigen hilft, indem er den
Kindern gleich in den ersten vier Monaten seit Antritt wirklich freien
Unterricht und Sozialleistungen für die Alten in Form einer Rente einführte.
Er forderte die Rothemden auf, ihre Wünsche auszusprechen, damit die
Regierung diesbezüglich Maßnahmen ergreifen kann. Als erstes Zeichen hat er
den Bedürftigen eine einmalige Zahlung von 2.000 Baht zukommen lassen.
Das Beste wäre, wenn Thaksin sich nicht feige verstecken, sondern nach
Thailand zurückkehren würde, seine Zeit im Gefängnis absitzt für das bereits
gefällte Urteil, aber auch noch für die ausstehenden. Das Beste wäre, wenn
die Landbevölkerung zur Einsicht kommen würde, und Abhisit die Change gibt,
für sie zu arbeiten. Eine transparente Regierung, die dem Gesetz gehorcht,
ist, was man hier in Thailand benötigt. Das Land, das Thaksin Zuflucht
gewährt, sollte ihn ausliefern, damit er seine Strafe absitzen kann.
Ohne Thaksin, ohne seine Machenschaften und seine Hetze zum eigenen Vorteil,
sollte Thailand es schaffen, wieder in eine helle Zukunft blicken zu können.
Lisa, Bangkok, verheiratet mit einem Thailänder
Traurig
Sehr geehrte Redaktion,
Am 26. November 2008 stand ich mit meiner Frau am Zürcher Flughafen, bereit
wie jedes Jahr seit 15 Jahren, für drei Wochen nach Thailand in die Ferien
zu fliegen. Doch der Flug war eine halbe Stunde vor meinem Eintreffen auf
Grund der Flughafenbesetzung in Bangkok gestrichen worden. Ferien ade! Und
als Draufgabe eine weinende Frau blieben mir von meiner erhofften Erholung
übrig.
Vor vierzehn Tagen besprachen wir unsere Ferienplanung für 2009.
Selbstverständlich wollen wir nach einem Jahr Unterbrechung wieder sehr
gerne nach Thailand! Obwohl meine Frau skeptisch war, konnte ich sie davon
überzeugen, auch unsere Ferien 09 in Pattaya zu verbringen. Doch die nächste
Katastrophe blieb uns nicht erspart. Der plötzliche Abbruch des
ASEAN-Gipfels in Pattaya und die nachfolgenden Krawalle in Bangkok nahmen
uns endgültig die Lust. Da stellt sich uns die Frage: Muss ich in Zukunft
meine Traumferien in Pattaya/Thailand vergessen? Ausländische Touristen
werden, genau wie wir, kein Vertrauen mehr haben, um nach Thailand zu
reisen. Schade um das schöne Land, den ausgezeichneten Service, das feine
Essen und die vielen netten Menschen, welche wir jedes Jahr dort getroffen
haben. Nun wird Vietnam uns in Zukunft wohl freudig erwarten! Es ist
traurig, aber wahr.
Herzliche Grüße
Hanspeter Rusch
Der Rote-Hemden Mob
Sehr geehrte Redaktion,
Als thailändischer Staatsbürger, der momentan in einer unsicheren Situation
in meinem geliebten Land leben muss, möchte ich den Besuchern unseres
Königreiches die echten Gefühle der Einheimischen übermitteln und Sie
versichern, dass die Regierung alles tut, um die Situation im Griff zu
behalten.
Es ist schwierig vorauszusagen, wann die Unruhen beendet sind. Das hängt vom
lieben Herrn Thaksin ab, der ja alles, was in seiner Macht steht, tut, um
den Roten-Hemden-Mob zu versammeln und aufzuhetzen.
Leider sind viele Lügner unterwegs, die der ausländischen Presse Falsches
vermitteln. Die Wahrheit ist, dass das Militär, um die Aufstände zu stoppen,
Papierkugeln, Wasserkanonen und sicheres Tränengas benutzte. Sie wollten
niemals Menschen verletzen, sie nur daran hindern, weitere Straßen in
Bangkok zu blockieren und noch mehr Schaden für Thailand anzurichten. Die
Toten, die es gegeben hat, wurden von den Waffen der Rothemden
(bewiesenermaßen) hingemetzelt.
Die Regierung hat sich in dieser Situation besonnen, menschlich und geduldig
erwiesen. Es wurde versucht, ohne Gewaltanwendungen den Mob zu
kontrollieren. Leider aber hat der rote Mob aggressive und vernichtende
Methoden gegen das Land und dessen Menschen verwendet. Und nur daher wurden
strengere Maßnahmen von der Regierung ergriffen – mussten ergriffen werden,
um das Land und die Leute zu schützen.
Man braucht sich nur noch einmal die Bilder ansehen, als der Mob das
ASEAN-Treffen in Pattaya brutal störte. Oder die brutale Attacke nur einen
Tag zuvor auf den Ministerpräsidenten und die brutale Methode, den
Attentäter aus dem Gefängnis in Pattaya zu befreien. Oder die schwere
Attacke auf die Wagenkolonne des Ministerpräsidenten, das Herausziehen
seiner Vertrauten aus den Autos und die Verletzungen, die sie ihnen
zufügten. Wir hofften eigentlich, dass die Regierung drastischere Methoden
anwenden würde, um gegen diesen losgelassenen Mob vorzugehen. Aber die
Regierung wollte ihre Bürger nicht verletzen.
Sollten manche Ausländer immer noch falsch informiert sind, kann ich Sie
versichern, dass die Regierung nicht auf das Volk feuern ließ – bitte hören
Sie auf uns, die Bürger von Bangkok, die das alles mitmachen mussten.
Thaksin will das Land keinesfalls „zurück zur Demokratie“ bringen. Er
handelt vielmehr aus Eigennutz, Selbstsucht und Revanche an denen, die ihn
seiner Macht, die er während seiner Regierung schamlos ausnutzte, beraubten.
Mit Sicherheit keine ehrenvolle Handlung für einen ehemaligen Führer dieses
Landes.
Thaksin ist ein hervorragender Geschäftsmann, ein guter Rhetoriker, und
einer der besten Strategen. Ein begnadeter Führer, denn er weiß ganz genau,
wie man die Menschen benutzen und verleiten kann, um die eigenen Ziele zu
erreichen. So lange er dies nur im Geschäftsleben machen würde, könnte man
es noch einigermaßen verstehen, aber es ist total falsch, dies als Politiker
zu tun. Das haben schon andere Diktatoren vor ihm probiert.
Wir, meine Freunde und ich, haben Tränen in den Augen und unsere Herzen
bluten, wenn wir sehen müssen, wie durch die Hetzerei eines einzelnen
Mannes, Thais gegeneinander kämpfen.
Wir sind trotzdem überzeugt davon, dass Thailand bald einen Weg aus diesem
Dilemma finden wird. Wir haben Hoffnung für unser Land.
Hoffnung gab uns, als wir sahen, wie unsere Landsleute trotzdem Songkran
feierten – als wäre nichts passiert.
Wir hoffen, dass Sie, verehrte Gäste unseres Landes, auch an Thailand
glauben und wieder in unser schönes Land zurückkehren werden, sobald wieder
Friede herrscht und die Liebe in unsere Herzen wieder eingezogen ist.
Kanit Suriyasat Munagkrachang
Sohn sucht Vater
Hallo Briefkasten,
Wir suchen einen Luxemburger Staatsbürger namens Amand Jentges. Sein Sohn
Tom Hild sucht ihn ganz dringend. Sie haben sich seit 23 Jahren nicht mehr
gesehen. Wir wissen nur, dass er sich immer in Chiang Mai aufhielt. Könnte
uns jemand einen Rat geben, wie wir ihn dort am besten ausfindig machen? Er
war auch immer viel an Kunst interessiert. Vielleicht kann uns jemand
weiterhelfen.
Tom Hild, [email protected]
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Der Briefkasten: Das Forum für Leser
Bitte schicken Sie Ihre Kommentare über Reportagen in unserer Zeitung an:
Redaktion Pattaya Blatt
370/7-8 Pattaya Second Road, Pattaya City, 20260, Thailand
Email: [email protected]
Wir freuen uns über Briefe mit Meinungen jeglicher Art von unseren Lesern.
Wir behalten uns das Recht vor, Briefe zu korrigieren
und falls notwendig zu kürzen.
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