Tourismus bricht nach Gewaltprotesten ein
Die Proteste vom 10. und 11. April
haben schwerwiegende
Folgen für den Tourismus in Pattaya.
Ariyawat Nuamsawat
Der Tourismus in Pattaya bekommt die Auswirkungen der jüngsten Proteste
von Regierungsgegnern in vollem Ausmaß zu spüren. Nachdem Rothemden das PEACH
Konferenzzentrum des Royal Cliff stürmten und damit den Abbruch des ASEAN
Gipfels erzwangen, waren Pattayas Hotelzimmer über die Songkran-Feiertage nur zu
20 Prozent belegt.
Bei den Ausschreitungen zwischen Gegnern und Anhängern der Regierung gab es zwar
keine Todesfälle und zum Glück nur zehn Verletzte, doch die Nachwirkungen auf
den lokalen Tourismus sind verheerend.
Polizei-Generalleutnant Adul Sangsingkaew, stellvertretender Kommandant der
Königlich Thailändischen Polizei (RTP), und Bürgermeister Itthipol Khunplome
hielten am 11. April eine Pressekonferenz, bei der sie sich zu den Geschehnissen
rund um die Absage des Gipfels äußerten.
So gab Generalleutnant Adul bekannt, dass die Polizei alle Hände voll zu tun
hatte, letztlich aber die Sicherheit der Gipfel-Teilnehmer gewährleisten konnte.
Die Übeltäter würden gemäß dem Gesetz bestraft werden.
Der Ausnahmezustand, der für die gesamte Provinz Chonburi ausgerufen wurde, sei
wieder aufgehoben, fügte Itthipol hinzu.
Die Stadtverwaltung werde trotz der Ereignisse weiterhin für den Tourismus in
Pattaya werben.
Thanet Supornsaharungsi, Vorsitzender von Pattayas Geschäfts- und
Tourismusverband, sagte, dass durch die Verhängung des Ausnahmezustands über die
Provinz die Hotelbuchungen um rund 70 Prozent einbrachen.
Seiner Meinung nach wäre dieser Schritt erst gar nicht nötig gewesen, wenn die
Regierung oder die zuständigen Behörden bessere Vorbereitungen getroffen hätten,
als bekannt wurde, dass sich die Protestler in der Stadt sammeln.
„Eigentlich war Pattaya selbst gar nicht von den Protesten der Rothemden
betroffen. Die Demonstrationen beschränkten sich auf das Gelände um das
Konferenzzentrum. Es hätte genügt, den Ausnahmezustand auf diesen Abschnitt zu
beschränken“, so Thanet.
Sopin Thappajug, geschäftsführende Direktorin der Diana Group, stimmte dem zu.
„Den Ausnahmezustand zu verhängen, wenn auch nur für kurze Zeit, war für
Thailand und vor allem für den Tourismus in Pattaya verhängnisvoll. Für einige
Leute war dies eine Genugtuung, aber die Auswirkungen werden immens sein und im
ganzen Land zu spüren sein.“
Hotelbetreiber beklagen, dass der Zwischenfall in eine Zeit fiel, als die
Buchungen gerade wieder zunahmen. Sie rufen die Regierung auf, der Welt zu
verkünden, dass sich die Situation wieder normalisiert hat.
TAT plant Wiederbelebung des lokalen Tourismus
Komitee soll sich mit dieser Aufgabe befassen
Ariyawat Nuamsawat
Die Tourismusbehörde von Pattaya hat schnell erkannt, dass der
Tourismus hier total am Boden liegt. Daher will das Amt die
Stadtregierung bei massiver Werbung unterstützen, und ein eigens dafür
eingerichtetes Komitee soll sich verstärkt um die Belange der
Tourismusindustrie kümmern, gab TAT-Direktor Niti Kongkrut bekannt.
Niti
Kongkrut.
„Egal was geschehen ist, die Regierung muss sich nun eingehend mit den
Auswirkungen auf die Tourismusindustrie befassen und den Unternehmern
dabei helfen, einen regen Geschäftsablauf zu haben“, sagte Niti. „Die
Stadtregierung, Hotels und alle, die im Tourismusgewerbe tätig sind,
müssen Hand in Hand arbeiten, um dieser schweren Krise Herr zu werden
und eine Lösung zu finden.“ Er kündigte an, dass eine Abordnung der
Stadtgemeinde sich in alle fünf Regionen Thailands begeben wird, um
massive Werbung für Pattaya zu betreiben. Des Weiteren ist Mitte Mai ein
Treffen der Mitglieder der Tourismusvereinigung in Pattaya geplant.
„Im Moment wird mehr der Thai-Tourist beworben und dafür der
Marketing-Plan für Auslandstouristen ein wenig zurückgestellt, um dem
neuen Leitspruch der Regierung „Glückliche Thai-Reisende – gesunde
Thai-Ökonomie“ gerecht zu werden“, sagte er. Bürgermeister Itthipol
Khunplome stieß ins gleiche Horn und gab bekannt, dass über ein
Pattaya-Chonburi-Tourismus-Ökonomie-Komitee beraten wird, an dem alle
betreffenden Parteien beteiligt sind. Dieses Komitee soll die Schäden im
Tourismusgewerbe, verursacht durch die Unruhen, herausfinden und
überwachen. Das beinhaltet auch Zivilpersonen, die Chaos und Schaden
angerichtet haben.
Die Stadt Pattaya bereitet ein offizielles Schreiben an alle Botschaften
der Welt vor, inklusive der 15 Mitgliedstaaten von ASEAN. Auch die
Reisebüros sollen diesen Brief erhalten.
Der Bürgermeister versprach weiter, dass die Stadtregierung eng mit den
lokalen Tourismusunternehmern zusammen arbeiten wird, spezielle
Kostensenkungen bei Produkten und im Service anzubieten. Wahrscheinlich
soll diese Kampagne unter dem Motto „Pattaya Smile Festival“ oder „Come
Back to Pattaya“ laufen.
Sattahip bietet sicheren
Zufluchtsort für Erholungssuchende
Sattahips Dong Tan Beach ist sicher und sauber.
Patcharapol Panrak
Tausende von Bangkoker zog es über die Feiertage nach Sattahip, um
vor den Unruhen in der Hauptstadt zu flüchten und an der Ostküste ein
friedliches Songkran zu feiern.
Und wo könnten sie dies schon besser, als an der Dong Tan Beach in Sattahip,
der unter sicherer Aufsicht der Marinebasis ist?
So versammelten sich am 13. April über 1.000 Familien am Strand, weit weg
von der stickig-heißen Hauptstadt und ihren politischen Protesten.
Der Strand ist sauber und in perfektem Zustand. Jeder muss beim Zugang
seinen Ausweis vorlegen, wie auch an der angrenzenden Teuy Ngarm Beach.
Palmen und Bäume spenden Schatten. Der Strand wird auch von Thailands
Segel-Nationalmannschaft als Trainingsstätte genutzt.
Täglich zieht es viele Touristen hierher, die sich von professionellen
Masseusen verwöhnen lassen können. Einige Verkäufer bieten Strandmatten an,
um mit den Einnahmen die Arbeiter der Stadt zu unterstützen.
Zu Tausenden flüchten Bangkoker vor den Unruhen,
um nahe der Marinebasis sorglos Songkran zu feiern.
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