Ölleck an gesunkenem Schiff
vor Koh Lipe vorerst dicht
Einem Taucherteam ist es gelungen, an einem vor der Insel Koh Lipe
gesunkenem Schiff ein Ölleck abzudichten. In den Tagen zuvor war es an
einigen Stränden in der Provinz Satun zu Ölverschmutzung gekommen.
Am folgenden Tag waren zehn Teams á zwei Taucher einen ganzen Tag lang damit
beschäftigt, das Wrack des 70 Meter langen Schiffes zu untersuchen.
Nachdem das Leck ausfindig gemacht wurde, dichteten es die Taucher zunächst
mit einem Stöpsel ab, um das Ausströmen des Öls zu verhindern. Das Loch hat
einen Durchmesser von etwa 2,5 Zentimeter und wurde wahrscheinlich von einer
losen Schraube verursacht.
Bei der Analyse einer Ölprobe wurde festgestellt, dass es sich nicht wie
zuvor angenommen um Bunkeröl, sondern um Motoröl handelt.
Das Schiff war vor etwa 14 Jahren zwei Kilometer vor Koh Lipes Küste
gesunken.
Ein zweiter Bergungsversuch wurde untersagt, nachdem vom Tarutao
Nationalpark keine Erlaubnis erteilt wurde, das Schiff über die Korallen bei
Koh Lipe hinweg zu ziehen.
Seither liegt das Schiff etwa 500 Meter vor der Bucht, einem Abschnitt der
Insel Koh Lipe, in 42 Metern Tiefe auf dem Grund. Inzwischen haben sich auch
am Schiffswrack Korallen gebildet.
Ein Sonderkomitee, geleitet von Satuns Vizegouverneur Chuangchai Pao-in,
sucht nun nach Wegen, wie verhindert werden kann, dass noch mehr Öl aus dem
Wrack austritt.
Ursprünglich wurde das Schiff als Frachter genutzt, später jedoch in einen
Trawler umfunktioniert, auf welchem der Fang sogleich bearbeitet werden
konnte.
Das Komitee muss sich zwischen zwei Optionen entscheiden, die den Ölfluss
vorübergehend stoppen werden. In beiden Fällen wird die Einsicht in den
Konstruktionsplan des Schiffes benötigt, um genau festzustellen, wie groß
der Öltank ist und wo sich dieser befindet.
Eine Option sieht die vollkommene Versiegelung des Tanks vor. Möglichkeit
zwei ist, das Öl abzupumpen und zu entsorgen. Allerdings besteht hier das
Risiko, dass noch mehr Öl ausströmt und eventuell eine Naturkatastrophe nach
sich zieht, weshalb diese Option einen hohen technischen Aufwand erfordert.
Bisher ist es den Tauchern nicht gelungen, den genauen Verlauf des Tanks zu
bestimmen. Somit kann auch nicht abgeschätzt werden, wie viel Öl noch im
Behälter ist. Es wird vermutet, dass der Tank insgesamt 60.000 Liter fasst.
Als langfristige Lösung komme nur die Bergung des Wracks in Frage, sagte
Vizegouverneur Chaungchai. Jedoch seien hierfür sowohl die Erlaubnis als
auch die finanziellen Mittel vom Ministerium für Naturressourcen und Umwelt
nötig. Außerdem bestehe die Gefahr, dass die Korallen dabei zu Schaden
kommen. Also wäre auch hier im Vorfeld ein ungeheurer technischer Aufwand
notwendig. (TNA)
Thailand könnte von
Wirtschaftskrise profitieren
Der international angesehene Investmentexperte Mark Mobius verspürt
weiterhin Optimismus für Thailands Börse und begründet dies mit den
„unterbewerteten Preisen und hohen Dividenden“.
Bei einem Vortrag in Bangkok über Thailands Wirtschaft sagte Mobius, dass
die Dividende auf thailändische Aktien momentan durchschnittlich 5,5 Prozent
beträgt – deutlich höher, als es in anderen aufstrebenden Märkten der Fall
ist, wo rund 4 Prozent erreicht werden.
Mobius ist zudem der Meinung, dass der Baht im Vergleich zum US-Dollar um
satte 14 Prozent unterbewertet ist.
Mobius ist Präsident von Templeton Emerging Markets Fund (TEMF), ein
Unternehmen, das derzeit 10 Prozent aller Stammaktien Thailands hält.
Alleine zwischen Februar und März erhöhte sich der Wert des Anlagefonds von
371,6 auf 391,1 Milliarden Baht.
TEMF hält unter anderem auch Aktien von PTT und Siam Commercial Bank und hat
in letzter Zeit vor allem in den Bank- und Energiesektor investiert. Vom
Tourismussektor hält TEMF aufgrund der mangelnden Handelsliquidität derzeit
Abstand. Berücksichtigt man die kurzfristige wirtschaftliche Aussicht des
Landes, sieht es für den Tourismus, insbesondere in Phuket, besser aus, als
vielfach angenommen wird.
Das politische Chaos in Thailand spielt für Mobius keine Rolle, wenn es um
Investitionen geht, denn das könne in jedem anderen Land der Erde auftreten.
„Insgesamt ist die Politik in Thailand friedvoll“, sagte er.
Bezüglich Thailands Bruttoinlandsprodukt prophezeite Mobius, dass dem
Abschwung in diesem Jahr um drei bis vier Prozent ein Aufschwung im nächsten
Jahr um zwei bis drei Prozent folgen wird. „Und die US-Wirtschaft wird sich
schneller erholen, als viele erwarten. Rezessionen halten nicht lange an“,
so der Experte. (TNA)
Außenministerium weist UN-Bericht über Kindersoldaten zurück
Thailands Außenministerium hat Presseberichte
zurückgewiesen, in welchen die Vereinten
Nationen darauf hingewiesen hatten, dass
Thailand zu einer UN-Liste mit den 20 Nationen
gehöre, in welchen Kinder zu Soldaten gemacht
werden.
Tharit Charungvat, Generaldirektor der
Nachrichten-Abteilung des Ministeriums,
bezeichnete den Bericht als „faktisch
inkorrekt“.
Thailand befinde sich nicht auf dieser UN-Liste,
da das Land keine Kinder rekrutiert und sie
schon gar nicht in Kriege schickt, so Tharit.
„Thailand ist vielmehr darum bemüht, die
Problemsituation im Land auf eine Weise lösen,
die einen Militäreinsatz unnötig macht. In dem
Bericht wurde Thailand nicht im Zusammenhang mit
der Rekrutierung von Kindern erwähnt, sondern
wegen der Auswirkungen der Unruhen in den
südlichen Grenzprovinzen. Tatsache ist, dass in
dem Bericht die Bemühungen der Königlich
Thailändischen Regierung, die Sicherheit der
Kinder in dieser Region zu schützen und ihre
Entwicklung zu fördern, dazu geführt haben, dass
die Anzahl der Todesopfer von Kindern deutlich
gesunken ist“, fügte Tharit hinzu.
Thailand Gesetz verbietet die Rekrutierung und
die Beteiligung an bewaffneten Konflikten von
Personen unter 18 Jahren. Wer dagegen verstößt,
wird gemäß dem Kinderschutzgesetz (2003)
bestraft. (TNA)
Thermo-Scanner an Thailands
internationalen Flughäfen
Nach dem Ausbruch der Schweinegrippe in Mexiko
werden auch an Thailands internationalen
Flughäfen Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Alle aus
Mexiko und den USA einfliegenden Passagiere
werden mit hochsensibler Technologie überprüft.
Laut Gesundheitsminister Witthaya Kaewparadai
sind alle internationalen Flughäfen des Landes
mit Thermo-Scannern ausgestattet worden.
Passagiere aus Mexiko und den südlichen
US-Staaten werden nach ihrer Ankunft automatisch
vom Scanner gecheckt. Hat eine Person eine
überdurchschnittliche Körpertemperatur, wird
dies vom Gerät sofort erkannt.
Um Panik zu vermeiden, werden Flugblätter
verteilt, auf welchen über die Schweinegrippe
aufgeklärt wird.
„Sollte es tatsächlich zu einer Pandemie kommen,
werden wir alle Flugzeuge, die aus betroffenen
Nationen einfliegen, genauestens scannen lassen
und die Passagiere bei Bedarf unter Quarantäne
stellen”, so Witthaya.
Ein Katastrophenzentrum wurde eingerichtet, um
die weitere Entwicklung zu beobachten und die
Öffentlichkeit über alle Details der
Schweinegrippe aufzuklären. Das Ministerium rät
von Reisen in Länder ab, in welchen die
übertragbare Krankheit bereits bestätigt wurde.
Das Amt für Viehwirtschaft hat inzwischen einen
Importstopp für Schweinprodukte aus Mexiko und
den USA verhängt.
Veterinär Rungroj Thanawongnuvej, Experte auf
dem Gebiet des Schweinegrippe-Virus’ von der
Chulalongkorn Universität, versicherte, dass der
Bakterienstamm A/H1N1 in Thailand bisher nicht
nachgewiesen wurde.
Das Virus entwickelte sich und breitete sich
unter Schweinebestand aus, kann aber von Mensch
zu Mensch übertragen werden. Von gekochtem
Schweinefleisch gehe jedoch keine Gefahr aus, so
Dr. Rungroj.
Das Schweinegrippe-Virus sei zwar tödlich, doch
die Infektionsgefahr geringer als es beim
Vogelgrippe-Virus der Fall war. Die Symptome
sind in beiden Fällen ähnlich: Fieber,
Triefnase, Husten, Halsschmerzen, Übelkeit und
Durchfall. (TNA)
Ausnahmezustand aufgehoben – UDD protestiert wieder
Einmal mehr haben sich Anhänger der
Einheitsfront für Demokratie gegen Diktatur
(UDD) am Sanam Luang in Bangkok versammelt,
diesmal aber ohne ihre unterstützenden
„Rothemden“. Nicht einmal ihr großer Held, der
ehemalige Premierminister Thaksin Shinawatra,
meldete sich via Satellit zu Wort.
Es war die erste Versammlung, nachdem ein Tag
zuvor der Ausnahmezustand über Bangkok und die
fünf angrenzenden Provinzen wieder aufgehoben
wurde. Im Vergleich zu den Versammlungen vor dem
ASEAN-Gipfel wurde diesem jedoch von der
Öffentlichkeit kaum Aufmerksamkeit geschenkt.
Premierminister Abhisit Vejjajiva hob den
Ausnahmezustand am 24. April auf, nachdem er ihn
am 11. April inmitten der gewaltsamen
UDD-Proteste, die zum Abbruch des ASEAN-Gipfels
in Pattaya führten, verhängt hatte. Als reine
Vorsichtsmaßnahme würden Sicherheitskräfte
weiterhin strategisch wichtige Abschnitte in der
Hauptstadt kontrollieren.
Laut UDD-Führer Somyot Preuksakasemsuk galt
diese neue Protestversammlung dem Blocken des
Satellitensignals für den UDD-nahen Sender „D
Station“. Zudem wollen sie erreichen, dass sich
öffentliche Radiosender für eine Aufhebung der
Blockade einsetzen dürfen und dass die
Verfassung von 1997 wieder eingeführt wird.
Somyot kündigte an, demnächst Bild-Aufnahmen von
den Demonstrationen in Din Daeng zu
präsentieren. In der Nacht auf den 14. April war
das Militär aufmarschiert, um die gewaltsamen
Proteste in der Hauptstadt aufzulösen.
Soldaten feuerten zwar Schüsse ab, doch ihre
Gewehre waren nur mit Platzpatronen geladen. Es
kam in der Folge zu Ausschreitungen, bei welchen
zwei Menschen getötet und über 130 verletzt
wurden.
Veera Musikapong, Natthawut Saikuea und Weng
Tochirakarn – Schlüsselfiguren der UDD –
stellten sich am 16. April den Behörden, nachdem
die UDD-Anhänger zuvor drei Wochen lang vor dem
Regierungsgebäude demonstriert hatten.
Alle drei kamen am 24. April nach Zahlung von
jeweils 500.000 Baht Kaution unter der Auflage
frei, keinen Aufruhr zu initiieren und nicht das
Land zu verlassen.
„Die UDD wird ihre Proteste friedlich
veranstalten. Nach einer großen
Massenversammlung in der Hauptstadt werden
weitere Zusammenkünfte in anderen großen Städten
organisiert“, so Somyot. Geplant sind zuerst
Udon Thani, Ratchaburi und Chiang Mai, bevor es
Mitte Mai in den Süden nach Nakhon Sri Thammarat
und Phattalung und anschließend wieder nach
Bangkok gehen soll. Mit diesen Kundgebungen
wollen die UDD-Anhänger dafür sorgen, dass ihren
Forderungen endlich nachgekommen wird. (TNA)
|