Bühne frei für den Freischütz
Stephanie du Chatellier
Kommenden Juni wird eine von Deutschlands beliebtesten Volkssagen
in Thailands Kulturzentrum in Bangkok aufgeführt – Der Freischütz.
Auch knapp 90 Jahre nach der Uraufführung verzaubert Carl Maria von Webers
romantische Oper über schneidige Helden und übernatürliche Bösewichte das
Publikum und zieht mit ihrer melodischen Partitur auch neue Fans an. Die
schaurige Atmosphäre, die einen bei der berühmte Szene in der Furchtbaren
Wolfsschlucht überkommt, ist bis heute unerreicht. Aufgeführt wird das Stück
von der Metropolitan Opera of Bangkok, mit Maestro J. David Jackson als
Dirigent. Nachdem der Vorhang gefallen ist, werden bestimmt wieder viele
Zuschauer bei der Heimfahrt den Jägerchor vor sich hinsummen.
Die Geschichte spielt im einstigen Königreich Böhmen und behandelt die
Legende der sechs mit einem Zauber belegten Kugeln und einer siebten, der
„Teufelskugel“. In seinem Eifer, das Schützenfest zu gewinnen, lässt sich
der Jägerbursche Max, gesungen von Tenor Sirichai Charoenkitthanakul,
unwissentlich auf einen Pakt mit den dunklen Mächten ein. Agathe, gesungen
von der französischen Sopran Aude Priya, darf Max nur dann ehelichen, wenn
er sein Talent beim Schützenfest beweist. Ihre jüngere Kusine Ännchen wird
von Sopran Sophie Tanapura gesungen. Der trügerische Jägerbursche Kaspar,
gesungen von Piyawat Pantana, überzeugt Max, für den Wettbewerb neue Kugeln
zu gießen. Kaspar, der seine Seele Samiel (Satan) verschrieben hat, hofft,
sich selbst zu retten, indem er Samiel ein neues Menschenopfer, nämlich Max,
präsentiert. Der finale Schuss wird das Schicksal des jungen Liebespaars
entscheiden.
Ännchen
und Agathe in Aktion.
Maestro Jackson, dessen komplexes Repertoire sich von frühbarock bis
zeitgenössisch erstreckt, leitet das Orchester durch dieses zauberhafte
Märchen. Als gelernter Pianist und Violinist gab er sein Debüt als Dirigent
1997 an Brüssels Théâtre Royal de la Monnaie mit Don Pasquale. Von da an
erntete er in Europa und Amerika überschwängliche Kritiken für seine
erstklassige Leitung und seine Liebe zur Musik. Er dirigierte Mozarts
Così fan tutte, Die Zauberflöte und Der
Schauspieldirektor/Prima la musica e poi le parole während der äußerst
erfolgreichen Belgien-Tour. Zudem leitete er zahlreiche Opernproduktionen,
wie etwa an der Glyndebourne Festival Opera (Euryanthe und
Betrothal in a Monastery), an der Monte Carlo Opéra (Tristan und
Isolde) und am Wolf Trap National Park for the Performing Arts in
Washington D.C. (L’Italiana in Algeri).
Heute ist Maestro Jackson in seiner mittlerweile achten Saison als
Stabsdirigent an New York’s Metropolitan Opera, an welcher er 2001 sein
Debüt mit Hänsel und Gretel feierte. Seine weiteren Verdienst dort
umfassen prestigeträchtige Produktionen wie Rodelinda, regina de’
Langobardi mit Renée Fleming und David Daniels, Il Barbiere di
Siviglia mit Juan Diego Flóres, Die Fledermaus mit Sondra
Radvanovsky, Lucia di Lammermoor mti Marcelo Álvarez, La traviata
mit Ruth Ann Swenson und Idomeneo, Rè di Creta mit Plácido Domingo.
Auf der Bühne wird Sophie Tanapura singen, die alles erst möglich gemacht
hat. Es war seit langer Zeit ihr Traum gewesen, in Bangkok eine
Operngemeinde zu etablieren. Vor vier Jahren wurde dieser wahr, als sie die
Metropolitan Opera of Bangkok (M.O.B.) gründete. Ihre Leidenschaft für Musik
und Theater gipfelte in einem Opernunternehmen, und mit dem Stimmen-Studio
des M.O.B. verhalf sie so manchem thailändischen Sänger zu einer imposanten
Stimme. Die Dialoge von Der Freischütz werden, wie schon bei allen
vorherigen Produktionen am M.O.B., in Thai geführt mit englischen
Untertiteln. Zusammen mit dem deutschsprachigen Gesang und der wundervollen
Bühneninszenierung folgt die Aufführung einem Konzept, welches das gesamte
Publikum begeistern wird.
Datum: 12. und 13. Juni 2009; Zeit: 19.30 Uhr; Ort: Thailand Cultural Center
Bangkok (Main Hall); Kartenpreise: 600, 1.000, 1.500, 2.000 und 3.000 Baht;
Erhältlich bei: Ibycus Office, Tel. 02 932 9208, E-Mail: ibycus_
[email protected], Internet: www.meto perabkk.com oder bei Thaiticketmajor,
Tel. 02 262 3456, Internet: www.thaiticket major.com.
Amari Watergate Hotel begeht 15. Jubiläum
Nijaporn Charanachitta (Mitte), Vorsitzende von Amari Hotel & Resorts
Co., Ltd., war kürzlich der Ehrengast einer religiösen Zeremonie anlässlich
des 15. Jubiläums des Amari Watergate Hotels.
PAD ist gegen geplante
Verfassungsänderung
Die Kernführer der Volksallianz für Demokratie
(PAD) haben ihre Haltung bekräftigt, die von der
Regierungskoalition geplante Verfassungsänderung
abzulehnen.
Die Änderung würde führenden Mitglieder aller
Parteien, die im Zusammenhang wegen Wahlbetrug
für fünf Jahre von allen politischen Ämtern
verbannt wurden, Amnestie gewähren, hieß es.
Viele Politiker fordern eine Änderung von
Artikel 237 aus der Verfassung von 2007, der von
Rechts- und Verfassungsexperten nach dem
erfolgreichen Putsch gegen die Regierung um
Premierminister Thaksin Shinawatra verabschiedet
wurde. Die Änderung sei zu streng, beklagen sie.
Insgesamt wurden 220 führende Mitglieder von
vier Parteien, inklusive der von Thaksin
gegründeten Thai Rak Thai, wegen Wahlbetrugs per
Gerichtsbeschluss für die Dauer von fünf
aufeinander folgenden Jahren von allen
politischen Aktivitäten ausgeschlossen.
PAD-Kernführer Somsak Kosaisuk sagte, sein
Bündnis setze sich dem Vorhaben der Koalition
entgegen, die Charta zu ändern, die bei einem
nationalen Referendum abgesegnet wurde. Es würde
korrupten Politikern allgemeinen Straferlass
zusichern.
Eine Änderung sollte erst dann unternommen
werden, nachdem alle schuldig gesprochenen
Politiker, insbesondere jene, die wegen
Straftaten verurteilt wurden, zur Rechenschaft
gezogen worden sind, verlangte Somsak.
Somkiat Pongpaibul, ein weiterer Kernführer der
PAD, befürchtet, dass sich unter den
Parlamentsmitgliedern, die mit der Ausarbeitung
der geplanten Verfassungsänderung beauftragt
sind, Chaos und Zwietracht breitmachen werden.
Für den 24. Mai hat die PAD ein Seminar
angekündigt, an welchem aus jeder Provinz zehn
Repräsentanten die Möglichkeit bekommen werden,
ihre Meinung zu der von der Regierung geplanten
Verfassungsänderung kundzutun. Einen Tag darauf
wird die PAD zusammentreffen, um die politische
Situation im Land und den eigenen Standpunkt zu
besprechen. (TNA)
Kein Schweinevirus bei Reisegruppe aus Mexiko nachgewiesen
Thailands Gesundheitsbehörde hat 14 Personen
untersuchen lassen, die kürzlich von einem
Aufenthalt in Mexiko zurückgekehrt waren. Bei
keinem der Reisenden konnten Auffälligkeiten
nachgewiesen werden, die auf eine Infizierung
mit dem Virus H1N1 hindeuten. Zur Sicherheit
wurde beschlossen, alle Personen eine Woche lang
täglich zu untersuchen.
Gleich nach ihrer Ankunft am Flughafen
Suvarnabhumi wurden die sieben Studenten und die
sieben Lehrer von Ärzten empfangen und
untersucht. Gesundheitsminister Witthaya
Kaewparadai gab anschließend bekannt, dass bei
keinem Symptome der Schweinegrippe entdeckt
wurden.
Trotzdem wurde die Gruppe in das Bamrasnaradura
Krankenhaus für Infektionskrankheiten
überwiesen, das innerhalb von 24 Stunden eine
exakte Analyse stellen kann. Sollten auch dort
keine Anzeichen einer Erkrankung festgestellt
werden, dürfe die Gruppe heimkehren, so
Witthaya.
Dr. Somchai Chakrabhand, Generaldirektor beim
Amt für die Kontrolle von Krankheiten, nahm die
Untersuchung an den 14 Personen vor. Er sagte,
dass die Gruppe für einen Tag lang im
Krankenhaus bleiben werde, obwohl alle Resultate
negativ waren.
Mittlerweile wurden die Studenten alle wieder
aus dem Krankenhaus entlassen.
Eine Deutsche und zwei Thais kamen ebenfalls in
Quarantäne, nachdem Fieber bei ihnen
festgestellt wurde. (TNA)
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