Liebe Leser,
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mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda |
Liebe Tante Frieda,
Erst kürzlich wurde bei einem Freund, der sich momentan im Ausland befindet,
eingebrochen. In einem Apartmenthaus mit schmalem Gang, Türen, die dicht
nebeneinander sind – und alle Wohnungen sind bewohnt. Das Schutzgitter der
Außentüre war an allen vier Seiten an ungefähr 16 Stellen durchgesägt worden.
Außerdem wurde das Schloss wahrscheinlich mit einem Nachschlüssel geöffnet,
obwohl dies nach Aussagen meines Freundes nicht geht. Er sagt, der Schlüssel sei
sicher vor Nachahmung. Nun, wahrscheinlich hat er noch nicht viel gehört über
die Künste der vielen, vielen Kopierer hier. Was mich aber am meisten wundert
ist dies, dass keiner im gesamten Stockwerk etwas gehört oder gesehen haben will
– inklusive der Wächter! Komisch ist auch, dass die Einbrecher die Computer,
Fernseher und andere Elektrogeräte nicht mitgenommen habe. Aber alle Schubladen
waren offen, und es fanden sich einige leere Schmuckschatullen.
Christian
Lieber Christian,
Auch ich wundere mich noch nach all den Jahren, wie gelenkig, wie leise, wie
schlau und wie talentiert im Kopieren die Einbrecher hier sind. Die könnten alle
beim „Klettermaxe“ zur Schule gegangen sein. Weißt Du, viele der Einbrecher sind
es „aus Not“ geworden. Keine Arbeitsstellen momentan, wahrscheinlich aber
drogensüchtig. Diese Leute haben vielleicht nicht die richtigen Abnehmer für die
Geräte, sie suchen daher nur nach Bargeld und Schmuck. Es tut mir Leid für
deinen Freund, und ich hoffe, es wurde ihm nicht zu viel entwendet. Aber
eigentlich soll das eine Warnung für uns alle sein. Je schlechteren Zeiten wir
entgegen gehen, umso gefährlicher wird es, das eingebrochen wird. Und wir
Europäer sind natürlich das nächste Ziel, da wir ja alle „furchtbar viel Geld
haben“, wie manche Eingeborene glauben.
Liebe Tante Frieda,
Was soll ich nur tun? Ich habe einen jungen Hund, und erst kürzlich lief mir ein
kleines Kätzchen zu. Zu meinem Erstaunen vertragen sich die beiden sehr gut. Sie
schlafen sozusagen Nase an Nase und spielen auch schön miteinander. Nur mein
Hund spielt manchmal ein wenig zu rau. Wahrscheinlich kommen die Mutterinstinkte
bei ihr durch, denn sie will das Kätzchen ewig herumtragen, was diese allerdings
nicht so gerne hat. Sie schreit dann wie am Spieß, und ich schimpfe meinen Hund
aus. Aber ewig kann das so nicht weitergehen, sonst werde ich nervenkrank, weil
ich auch nicht mehr der Jüngste mit 83 Jahren bin.
Karl-Otto
Lieber Karl-Otto,
Am Anfang ist das Interesse Deines Hundes sicher groß an seinem neuen
Hausgenossen, da ja beide noch sehr jung sind. Mit der Zeit wird sich das legen
und die große Erregung ist vorbei. Bis dahin musst Du eben Deine Ruhe bewahren
und „cool“ bleiben. Ich habe auch immer Hunde und Katzen gleichzeitig und ich
bin immer gut damit gefahren.
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