Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,


Eine Frage an die Expertin: Gibt es in Thailand alkoholfreies Bier?
Rudi
Lieber Rudi,
Aber sicher doch! Wir leben ja nicht hinter dem Mond, aber wo es das gibt, in welcher Bar oder Restaurant es ausgeschenkt wird, bin ich überfragt. Aber vielleicht können unsere Leser da aushelfen.
Liebe Tante Frieda,
Neulich hatte ich ein ziemlich abscheuliches Erlebnis. Ich ging abends um cirka 19 Uhr vor meinem Haus mit meiner kleinen Tochter im Kinderwagen spazieren. Der Weg ist nicht sehr verkehrsreich, außer einigen Motorrädern, die immer auf der falschen Straßenseite fahren, obwohl die Straße eine starke Kurve aufweist. Des Öfteren sind daher schon Unfälle – zum Glück nur Abschürfungen - passiert.
Als ich gerade die Kurve umrundet hatte, hörte ich hinter mir ein furchtbares Krachen und sah ein Motorrad nebst Fahrer in der Mitte der Straße liegen. Ich sah nach (ich weiß, das sollte man in Thailand nicht machen) und merkte, dass der Fahrer sturzbetrunken war. Ich fragte, ob er sich verletzt habe. Als er verneinte, fragte ich ihn, warum er denn betrunken Motorrad fahren würde.
Er würde dadurch nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern auch das Leben und die Gesundheit anderer gefährden. Daraufhin schrie er mich an, ob ich ein Problem damit habe und gab mir auf Thai die gemeinsten Schimpfnamen. Leider wurde auch ich zornig und schimpfte zurück.
In dem Moment kam eine Nachbarin, der sowohl ich als auch meine Frau schon öfter aus ihrer misslichen finanziellen Lage geholfen hatten, und entschuldigte sich bei dem betrunkenen Motorradfahrer (mit tiefem Wai) für mein Verhalten. Zu mir sagte sie, dass ich es doch verstehen müsse, da der Mann doch betrunken sei. Als ich darauf erwiderte, dass Trunkenheit für nichts eine Entschuldigung sei, kam ein Freund von ihr, mit dem sie zuvor in ihrem Garten einige Biere getrunken hatte, und schrie, dass ich nachhause gehen soll, wenn mir die Thai-Art nicht passt.
Auf meine Erwiderung, dass ich ja durch solche Ermahnungen auch die Thai-Kinder schützen wolle, schrie er weiter, dass die Farangs sich nicht in das Leben der Thais einmischen sollen und nachhause gehen sollten, da sie in Thailand nichts verloren haben und den Leuten nur die Arbeit und das Land wegnehmen.
Ich drehte ihm den Rücken zu, sagte aber später zu meiner Nachbarin, wer denn die vielen Frauen und ihre Familien aus dem Isan ernähren soll, wenn die Farangs weggehen (denn deren Ehemann hatte sich ja schon lange geschlichen), wer denn das viele Spendengeld für die Waisen, die armen Kinder und die Behinderten aufbringen soll, wenn der Farang Thailand den Rücken zudreht?
Ich muss sagen, ich war sehr bestürzt durch diese Art der Thais, obwohl ich schon seit fast 20 Jahren hier lebe, habe ich jetzt erst erkannt, wie sie wirklich sind und was sie wirklich von uns denken.
Eberhard K.
Lieber Eberhard,
Ja, was soll ich dazu sagen. Du hast eigentlich schon alles gesagt. Alleine die Beschuldigung, dass Farangs den Thais die Arbeit wegnehmen oder auch das Land ist wirklich lachhaft. Denn die Arbeit, die Farangs hier machen, kann von Thais (noch) nicht ausgeübt werden. Und das Land, das sie kaufen, ist zumeist auf die Frau eingetragen oder auf eine Firma – und da fällt es nach Ableben meist auch an Thais.