Kurz vorgestellt
 

Gerhard Schebler

Der Schachgroßmeister

Guido Roth

Schachgroßmeister ist der höchste vom Weltschachbund FIDE verliehene Titel und gilt auf Lebenszeit. Weltweit gibt es etwa 1.200 Titelträger, die meisten davon leben in Russland. In Deutschland leben 59 Schachgroßmeister, darunter auch Gerhard Schebler. Doch nicht mehr lange, denn Gerhard plant in allernächster Zukunft nach Thailand überzusiedeln.
Gerhard wurde in Duisburg geboren und wuchs im niederrheinischen Neukirchen-Vluyn auf. Ab dem zwölften Lebensjahr begeisterte er sich für das Schachspiel und trat dem Schachclub Duisburg-Hochheide bei. Nach drei Jahren wechselte er zur SG Bochum 31, einem damaligen Bundesliga-Club, spielte aber zunächst noch in der zweiten Mannschaft.
Gerhard über seine Jugendzeit: „Schon mit 15 Jahren war mir klar, dass ich Berufsschachspieler werden wollte und setzte alles daran, um mein Ziel zu erreichen. Trotz heftigen Widerstands meiner Mutter absolvierte ich keine Berufslehre und verfolgte mit Akribie mein großes Ziel. Heute bin ich froh, mich früh für diesen Weg entschieden zu haben, da ich heute vom Schachsport leben kann.“

Mit 18 Jahren wechselte er in die zweite Schach-Bundesliga zu PSV Duisburg und spielte dort in der ersten Mannschaft. Danach gab es einen weiteren Vereinswechsel innerhalb der zweiten Liga zum PSV Wuppertal, wo dem Team mit Gerhard der Aufstieg in die erste Bundesliga gelang.
Gerhard: „Die deutsche Bundesliga ist zusammen mit der ersten russischen Liga die stärkste Liga der Welt. Selbst der aktuelle Schach-Weltmeister, der Inder Viswanathan Anand, spielt in der deutschen Bundesliga beim amtierenden deutschen Meister Baden-Oos.“
Wie Gerhard weiter erklärte, stellt der Schachsport höchste geistige Anforderungen und darf durchaus als „Sport“ bezeichnet werden.
Gerhard: „In einer Bundesliga-Partie, die mehrere Stunden in Anspruch nimmt, verliert ein Spieler aufgrund der enormen Konzentration mehr als ein Kilogramm Körpergewicht. Ferner hören es die Verbands-Offiziellen gerne, wenn von ‚Schach-Sport‘ gesprochen wird, um eines Tages vielleicht den Sprung in den Kreis der olympischen Sportarten zu schaffen.“
1995 wechselte dann Gerhard in die fünfte Liga zum SV Mülheim-Nord und stieg Jahr für Jahr bis in die Bundesliga auf. Nach diesem „Durchmarsch“ konnte sich der Verein durchgehend in der Bundesliga halten. Größter Erfolg war 2008 der dritte Platz in der Bundesliga hinter Baden-Oos und Werder Bremen. Mittlerweile hat sich der Verein in der höchsten deutschen Spielklasse als Spitzenclub etabliert.
Gerhard: „Ein durchschnittlicher Bundesliga-Verein benötigt einen Saison-Etat von mindestens 40.000 Euro. Davon werden die Reisen kreuz und quer durch Deutschland und die Übernachtungen finanziert. Sollte der Verein den einen oder anderen Spitzenspieler in seinen Reihen haben, wird der Etat sogar entsprechend höher liegen. Unser Hauptsponsor ist die ,Sparkasse‘, die auch die Räumlichkeiten und das technische Equipment an den Spieltagen zur Verfügung stellt. Wir haben aber auch noch andere Sponsoren wie Versicherungen und Privatleute.“
Im Jahre 1997 wurde Gerhard vom Weltschachbund der Titel eines „internationalen Meisters“ verliehen. 2004 folgte mit dem Titel „Schachgroßmeister“ die höchste Auszeichnung nach dem Titel eines Schach-Weltmeisters.
Gerhard kam im Jahre 2008 zum ersten Mal nach Thailand, lernte seine jetzige Ehefrau Rat kennen und ist mit ihr seit Dezember letzten Jahres verheiratet.
Er fügte hinzu: „Da die Bundesliga-Saison mit 16 Mannschaften von Oktober bis April läuft, kann ich immer erst ab Mai nach Thailand kommen und muss im Oktober zu Beginn der neuen Saison wieder zurück. Doch ich bin am Überlegen, ob ich irgendwann nicht ganz in Thailand bleibe und dann in Zukunft die großen asiatischen Turniere spiele.“
Mittlerweile gibt es auch seit April 2008 in Pattaya einen Schachclub, welchen Gerhard mit begründet hat. Spielabend ist jeden Dienstag ab 19 Uhr im Brauhaus an der Second Road. Der Club hat inzwischen 20 Mitglieder. Die Mitgliedschaft ist bis jetzt noch kostenlos. Neben dem Schachsport beschäftigt sich Gerhard mit Billard und hält sich mit Tischtennis körperlich fit. Ferner erteilt er auch als Schachtrainer Unterricht sowohl in Deutschland, als auch in Thailand.
Wer Interesse an diesem schönen Sport hat und das „Königliche Spiel“ bis zur Perfektion erlernen möchte, kann sich gern mit Gerhard unter der E-Mail-Adresse [email protected] in Verbindung setzen.
Nomen est omen: Caissa ist die Göttin des Schachs.