Liebe Tante Frieda,

Ich grüsse Dich von ganzem Herzen. Leider habe ich heute in den Nachrichten gehört, Herr Thaksin hat in Bonn gelebt. Ich frage mich nur, wie er sich, wenn er keinen Diplomatenpass mehr hat, in Bonn aufhalten konnte. Sicherlich kein armer Mann - mit Geld kann man schon etwas machen. Ich habe selbst einige Putsche in Bangkok erlebt, die aber friedlich verlaufen sind; musste zwar etliche Stunden im Taxi aushalten, bevor es weiter ging. Mein Sohn ist gerade am Freitag zurückgekommen. Er kennt Pattaya schon vom Kindesalter an. Er erzählte mir, dass Pattaya noch nie so leer war wie diesmal. Nicht jeder hat Lust, zum Jomtien Strand zu gehen, sondern auch zur Wongamat Beach, die leider mehr als zugebaut wurde. Die Strandbetreiber wurden vertrieben, wo man auch seinen Bauch füllen konnte. Es gab Toiletten, man musste nicht ins Wasser gehen. Der Bürgermeister ist noch jung, ich hatte gedacht er, hat Schwung, doch alles ist beim alten geblieben. Liebe Tante Frieda, Du lebst auch schon viele Jahre in Pattaya und siehst auch, wie es den Bach runter geht. Vieles wurde versprochen, aber nie erfüllt. Ich wünsche Dir weiter viel Gesundheit und hoffe von ganzen Herzen, dass wenigstens Du uns weiter erhalten bleibst.
Dein Klaus
Lieber Klaus,
Danke für Deine guten Wünsche! Es freut mich immer, wenn sich jemand sorgt um mich! Was die Änderungen anbelangt – nun, Bauten sind doch Änderungen – oder? Spaß beiseite, wir hoffen, dass nach den schweren Bauarbeiten der Strand in Naklua wieder ganz „normal“ in Betrieb sein wird. Vielleicht gibt es weniger „offene“ Zugänge, aber der Strand ist für jeden da – da kann niemand was daran ändern, das ist Weltgesetz.
Liebe Tante Frieda,
Du hast zum Teil schon Recht, dass man das Recht hat, jemanden zur Rede zu stellen, wenn er irgendetwas gegen das Gesetz getan hat. Nur der Zeitpunkt, an dem Herr K. den Betrunkenen auszählte, war sehr schlecht. Erstmal hatte der einen Unfall, auch wenn er diesen selber verursacht hatte. In diesem Augenblick ist jeder Mensch schockiert, sein Moped ist beschädigt, sein Körper hat vielleicht ein paar Kratzer abbekommen, er hat sein Gesicht verloren (es ist ja auch nicht angenehm den Zuschauern gegenüber). Kein Mensch kann einen Oberlehrer in dieser Situation gebrauchen. Der Betrunkene war bestimmt der Meinung, dass es eine Sache zwischen ihm und dem Staat sei, wenn er im betrunkenen Zustand fuhr. Richtig wäre es, wenn Herr K. die Polizei gerufen hätte. Wünsche Ihnen und dem Team vom Pattaya Blatt eine angenehme Regenzeit (Regen ist etwas Positives in Thailand wie die Sonne in Deutschland)
P. Padmasuta
Lieber P. Padmasuta,
Nett, wieder was von Dir zu hören! Es ist schon alles richtig, was Du sagst, nur, auch der Fußgänger war erschrocken, weil er fast in den Unfall verwickelt wurde, und da hat er eben auch den Fehler gemacht und seinen Mund aufgemacht. Wir wissen schon, dass dies in einem „Maulkorbland“ leicht ins Auge gehen kann. Liebe Grüße zurück!