Experten informieren
über Kindesmißbrauch
Elena Edwards
Der Missbrauch von Kindern und der Sextourismus waren das Thema des letzten
Treffens der Gruppe „Freunde Chiang Mais“ im JJ Market. Becky Lomax und
Frank J. Weicks, erfahrene Spezialisten auf dem Gebiet der Pädophilie,
stellten das umstrittene und bestürzend aktuelle Thema vor. Die beiden
Referenten haben in ihrer dreißigjährigen Arbeit in den USA ausgiebig
Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt. Zehn Jahre lang arbeiteten sie in
Thailand mit Spezialeinheiten der Polizei und mit anderen Teams zusammen.
Im Mittelpunkt ihres Vortrages standen die soziologische und psychologische
Beschreibung der Pädophilen und ihre Vorgehensweise. Wer darüber Bescheid
weiss, kann pädophile Personen und ihre Verhaltensmuster in der Gesellschaft
besser herausfinden und die Kinder besser vor ihnen schützen.
Pädophile gibt es in jeder Nationalität und – seit der Einführung von Viagra
– auch in jedem Alter. Als Beispiel wurde über einen 78 Jahre alten Mann aus
Pattaya berichtet, der möglicherweise immer noch auf freiem Fuße ist.
Becky
Lomax bei ihrem Vortrag.
Pädophile kommen aus allen sozialen Gruppen, aus allen Schichten und aus
allen Berufen. Meist haben sie nur wenige Freunde unter den
Nicht-Pädophilen. Untereinander stehen sie ständig in Beziehung und benutzen
oft dieselben Opfer.
Ein Merkmal haben die meisten Pädophilen gemeinsam: sie sind „Sammler“, sie
tendieren dazu, alles aufzubewahren und nichts wegzuwerfen.
Oft konzentrieren sie ihre Aktivitäten auf ärmere Gegenden, wo Straßenkinder
zusammenkommen. Man kann immer wieder dieselben Strategien beobachten, mit
denen sie ihre Opfer umgarnen. Beispielsweise bieten sie dem Kind oder
seinen Eltern Geld an, sie kaufen Geschenke, bieten Obdach und Lebensmittel
an, bitten um Hilfe („Bitte hilf mir, meinen Hund wiederzufinden!“) und
locken die Kinder an: „Komm mal rein, ich hab was Interessantes für dich!“
All dies soll dazu dienen, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen. Wenn der
Täter eine Autoritätsperson für das Kind darstellt wie etwa ein Lehrer, ein
Polizist oder ein Priester, kann das Kind solchen Verlockungen kaum
widerstehen, vor allem nicht in Gesellschaften, bei denen die Achtung vor
Autoritätspersonen eine große Rolle spielt.
In Asien arbeiten Pädophile oft als freiwillige Helfer in Schulen und
sozialen Einrichtungen.
Die meisten Täter haben bei ihrer Verhaftung bereits zwischen 30 und 50
Opfer missbraucht. Sie glauben oft fest daran, dass sie den Kindern geholfen
haben, indem sie einen Elternersatz für sie darstellten. Nach dem ersten
Sexualverkehr sitzen die Opfer in einer Falle: die Täter drohen ihnen damit,
dass sie sie an Eltern oder Lehrer verraten. Wenn der Täter seines Opfers
überdrüssig geworden ist, rangiert er es aus wie ein abgenutztes Spielzeug.
Der Sextourismus bringt jährlich mehrere Millionen Urlauber nach
Südostasien. Unter ihnen gibt es viele Pädophile, die durch das Internet,
durch Zeitungen oder durch spezielle Reiseagenturen wissen, an welchen
Stellen ihre speziellen Interessen bedient werden.
Diese Reiseagenturen stehen mit Bars und Restaurants in Verbindung und
können pädophile Kunden mit allen Informationen versorgen, die sie brauchen,
um ihre Opfer zu finden.
Verbindungen bestehen auch zu Menschenhändlern sowie den Produzenten und
Lieferanten von Pornofilmen mit Kindern. Diese Filme enthalten zu mindestens
20 Prozent Gewalt und Vergewaltigungen. Sie tragen in manchen Regionen
zwischen 2 und 14 Prozent zum Brutto-Inlands-Produkt bei.
Die Gründe, warum Südostasien zu den bevorzugten Regionen des
Kindesmissbrauchs gehört, sind mehr oder weniger deutlich: Armut, illegale
Einwanderung, eine lückenhafte Gesetzgebung, herumstreunende Kinder, geringe
Schulbildung und die Unfähigkeit zur Durchsetzung der bestehenden Gesetze.
All dies trägt dazu bei, dass die Kinder und Jugendlichen unwiderruflich
geschädigt und die Täter selten zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Opfer können sich von den erlittenen Traumata kaum wieder erholen. Oft
stellt man traumatische Streßreaktionen bei ihnen fest wie zum Beispiel
Selbstverletzungen und Depressionen. Langfristig können mißbrauchte Jungen
sich zu Gewalttätern entwickeln, mißbrauchte Mädchen werden unfähig,
Beziehungen aufzubauen und rutschen oft in die Prostitution ab. Um es kurz
zu sagen: Die Opfer erholen sich nie mehr richtig, ihr Leben ist zerstört.
Wenn Sie befürchten, dass ein Pädophiler sich in Ihrer Gegend betätigt,
schweigen Sie nicht! Schweigen ist Mittäterschaft! Verständigen Sie in
Chiang Mai Duenpen Chaladlam, E-Mail: btsthai [email protected], in Bangkok die
Pavena Stiftung und in Pattaya das Child Development & Protection Center,
Tel. 081-9122554.
Wissenschaftler erteilen
Tipps für Konsumenten
Vimolrat Singnikorn
Dr. med. Nipon Phopatnachai, der Vizegeneraldirektor der
Wissenschafts- und Medizinischen Abteilung, eröffnete am 19. Juli im A-One
Hotel ein Seminar für neun Organisationen der Ostküste. Das Ziel des
Seminars war, ein Netzwerk zu gründen, wie es vom Innen- und
Gesundheitsministerium vorgeschlagen wurde.
Dr.
Nipon Phopatnachai bei seinen Ausführungen.
Dr. Nipon sagte, die Wissenschafts- und Medizinische Abteilung sei
hauptsächlich für Inspektionen und Analysen von Lebensmitteln, Kosmetik,
Medizin und medizinischen Geräten zuständig. Das beinhaltet auch die
Entwicklung auf dem Gebiet der Forschung und Testmethoden, die dann an die
verschiedenen zuständigen Abteilungen weitergeleitet werden. Es gibt auch
bereits Netzwerke mit nationalen und internationalen Abteilungen außerhalb
des Gesundheitsministeriums.
Dr. Nipon sagte weiter, dass es äußerst wichtig sei, Wissen und Verständnis
an die Bevölkerung weiterzugeben. Vor allem sollten die Menschen über die
verbrecherische Verwendung von Beta Adrenergic Agonist (Clenbuterol and
Salbutamol) oder Formaldehyd im Fleisch, Borax in Fleischbällchen,
Formaldehyd und Salicylicacid oder Pestiziden in Gemüse gewarnt werden.
Deshalb wurden vom Budget für 2009 an die 25 Prozent an lokale
Administrationen geleitet, um Aufklärungs- und Inspektionsdienste zu
leisten.
Welterster künstlicher Panzer
für Meeresschildkröte
Die verletzte Schildkröte
steht im Meeres-
schildkrötencenter unter ständiger Beobachtung.
Patcharapol Panrak
Starker Wellengang trieb am 16. Juli eine 15-jährige Grüne
Schildkröte unter ein Boot, wo ihr Panzer von der Schraube des Motors
zerfetzt wurde. Mitglieder der Marine brachten die verletzte Schildkröte zur
Behandlung ins Meeresschildkrötencenter.
Gemeinsam mit dem Veterinär Tanainan Nokam vom Untersuchungscenter der
Ostküste will man sich nun daran machen, den ersten künstlichen Panzer für
eine Meeresschildkröte zu basteln. Dieser Versuch war bereits bei
Süßwasserschildkröten erfolgreich durchgeführt worden.
Französische Gemeinde feiert „Bastille Tag”
Paul Strachan
Mitglieder des französischen Clubs feierten mit Freunden
und Familie den „Bastille Tag” am Freitag, den 10. Juli, im Town
in Town Hotel, in Anwesenheit vom 1. Botschaftsrat Pascal le
Deunff.
Pascal
le Deunff, erster Botschaftsrat an der französischen Botschaft,
begrüßt die Gäste zu der Veranstaltung.
In Frankreich heißt dieser Tag „Fête Nationale”. Er erinnert an
die „Fête de la Fédération”, des ersten Jahrestags des Sturms
auf die Bastille am 14. Juli 1789. Dieser Jahrestag des Sturms
auf das festungsähnliche Gefängnis Bastille wird als Symbol des
Aufstiegs der modernen Nation und der Versöhnung aller Franzosen
innerhalb der konstitutionellen Monarchie angesehen, die der
Ersten Republik vorausgegangen war während der Französischen
Revolution.
Im Hotel gab es ein großartiges Büfett mit französischen
Spezialitäten, aber auch thailändischen Gerichten.
Zu der Veranstaltung kamen über 100 Personen, darunter die
französische Konsulin Sophie Renaud. Zum Dinner gab es
musikalische Unterhaltung. Clowns amüsierten die Kinder mit
Gesichtsbemalung und lustigen Spielen. Nach der thailändischen
und französischen Nationalhymne sangen einige Gäste sehr zum
Vergnügen des Publikums französische Lieder.
Örtliche Verwaltung beeinträchtigt Erziehung
Sawittree Namwiwatsuk
Nachdem das Kinderzentrum des Tempels von Nongprue der
örtlichen Verwaltungsbehörde unterstellt worden war, wechselte
auch das Budget, das früher von der Abteilung für religiöse
Angelegenheiten bewilligt wurde, zur Gemeindeverwaltung Nongprue
über. Die Beträge werden nur verzögert ausgezahlt und halten mit
der Entwicklung des Kinderzentrums und der pädagogischen
Methoden nicht Schritt. Daher hat der Abt des Tempels das
Problem in einem Brief an das Erziehungsministerium und an den
Premierminister dargestellt. Die Antwort war lediglich, dass das
Kabinett darüber beraten werde.
Abt
Pipit Kitcharak.
Pipit Kitcharak, stellvertretender Dekan des Bereichs Banglamung
und Abt des Tempels, meinte, dass die Kapazität des
Kinderzentrums gewachsen ist. Seit 1975 widmet sich das
Kinderzentrum der Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Es
hat, auch nachdem es der örtlichen Verwaltung unterstellt wurde,
seine Lehrmittel und seine Lehrmethoden ständig verbessert.
Das Kinderzentrum des Tempels Nongprue wurde geschaffen, um
Kindergartenkinder der Stufen 1 bis 3 zu unterrichten. Derzeit
werden hier 400 Kinder von 27 Lehrern betreut. Früher konnte der
Tempel über seine Lehrmethoden, über die Anstellung der
Lehrkräfte, über die Aufnahme der Kinder und über die
Ausstattung der Schule selbst entscheiden. Weil alle diese Dinge
zum Aufgabenbereich des Tempels gehören, wurden sie von der
Abteilung für religiöse Angelegenheiten bezahlt. Seitdem die
Schule der örtlichen Verwaltung unterstellt wurde, haben die
Verzögerungen bei der Auszahlung des Jahresbudgets ständig
zugenommen.
Pipit Kitcharak beklagte weiter, dass die Ortsverwaltung während
des abgelaufenen Rechnungsjahres alle Entscheidungen getroffen
habe, ohne dass sie Vertreter des Tempels zu den Beratungen
hinzugezogen hat. Der Tempel werde in seiner Arbeit behindert
und könne nicht mehr so arbeiten wie früher. Die Verwaltung
solle bedenken, dass es in ihrem Bereich eine große Anzahl von
Schulen gebe. Sie habe die Aufgabe, die Erziehung der Kinder an
die erste Stelle zu setzen. Die Verwaltung habe selbst einen
Kindergarten gegründet; durch die parallele Arbeit seien
zusätzliche Probleme entstanden. Stärker als bisher müsse die
Gemeindeverwaltung diese Probleme mit dem Tempel diskutieren.
Der Tempel ist selbständig und von Spenden der Gläubigen
abhängig. Er hat sich dem Königlichen Projekt angeschlossen, um
ein gewisses Einkommen zu erzielen und um den Vorstellungen
Ihrer Majestäten des Königs und der Königin zu entsprechen.
Seitens der Abteilung für religiöse Angelegenheiten sei für den
Tempel ein Jahresbudget von mehr als einer Million Baht
vorgeschlagen worden. Doch dieses Jahresbudget müsse von der
Gemeindeverwaltung bewilligt werden. Die Verwaltung habe den
Tempel jedoch nie über ihre Vorstellungen informiert.
Normalerweise ist der Tempel eine juristische Person, in deren
Angelegenheiten die Gemeindeverwaltung sich nicht hineinmischen
sollte. In der Realität sähe das genau entgegengesetzt aus. In
einem Regionaltreffen wurde deutlich, dass mehr als 800 Tempel
mit dem gleichen Problem zu kämpfen haben.
Rotary Club Pattaya Marina
übergibt YWCA 18.000 Baht
Der RC Marina Pattaya überreicht
18.000 Baht für Stipendien.
Vimolrat Singnikorn
Der Rotary Club Pattaya Marina sammelte bei einer
Wohltätigkeitsveranstaltung einen Betrag von 18.000 Baht, die
nun dem YWCA Pattaya für sein „Warm Family Projekt“ übergeben
wurden. Dazu trafen sich am 14. Juli 2009 Florent Pellegrin, der
Präsident des RC Marina Pattaya, und Mitglieder des Clubs mit
Nittaya Patimasongkroh, der Vorsitzenden des YWCA, und
Mitglieder des Vereins im Diana Garden Resort.
Das „Warm Family Projekt“ des YWCA Pattaya besteht seit 20
Jahren ohne Unterbrechung. Es vergibt Stipendien an bedürftige
Schüler aus Pattaya. Die Empfänger stammen aus allen
Klassenstufen. Das Projekt versteht sich als Begabtenförderung;
die Gelder werden an Kinder vergeben, die aus armen Familien
stammen, aber mit guten Schulleistungen aufwarten.
Nittaya Patimasongkroh sagte, die Vergabe von Stipendien sei
bereits eine Tradition für ihren Verein. Bisher seien 209
Stipendien vergeben worden. Die nächste Übergabe wird am 25.
August in der 5. Etage des Mike Kaufhauses stattfinden. Die
Stipendien für Schüler der Primarstufe belaufen sich jeweils auf
1.800 Baht, den Schülern der Sekundarstufe werden je 2.800 Baht
überreicht.
Ein anderes Projekt des Vereins läuft unter dem Titel: „YWCA
stärkt die Natur des Meeres“. Es wird zusammen mit der Schule
Nr. 7, der Blindenschule im Redemptoristenzentrum Pattaya,
freiwilligen Helfern der Touristenpolizei Pattaya und der
Stadtverwaltung von Pattaya durchgeführt. Innerhalb dieses
Projektes wurden Korallen im Meer gepflanzt. Damit werden zwei
Jahrestage feierlich begangen: der Geburtstag Ihrer Königlichen
Hoheit Prinzessin Soamsawali am 13. Juli und der 24. Jahrestag
des YWCA Pattaya.
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