Thailands TV-Koch und Superstar der Gourmetwelt: Yingsak Jongerltiesdawong
Der Starkoch im Gespräch mit Dirk
Weeber-Arayatumsopon und Wuttipong Arayatumsopon. (Fotos: Dirk
Weeber-Arayatumsopon/Wuttipong Arayatumsopon, Studiobilder Copyright TIFA
Company Limited Thailand
Dirk Weeber-Arayatumsopon/Wuttipong Arayatumsopon (Presseagentur Freethai)
Yingsak Jongerltiesdawong ist nicht nur Star-Fernsehkoch, sondern führt
einen akademischen Grad und hat einen Lehrstuhl am Siam Technical College in
Bangkok für Internationale Koch- und Backkultur inne.
Seine Thai International Food Akademie (TIFA) ist in vier Gruppen untergliedert,
die landesweit mit verschiedenen Schwerpunkten arbeiten. Außerdem produziert er
auch für Channel 5 Europa das so genannte Thai Global Network Europe TV.
Yingsak gilt als Pionier der thai-europäischen Koch- und Backkunst für Thailand.
Es wird ihm auch nachgesagt, dass er eine Art „Brückenbauer“ ist. Seine Rezepte
und Kreationen sind legendär, seine Kochbücher bekannt, seine Reisen häufig,
sein Galaabende immer ausverkauft und nebenbei engagiert er sich auch noch für
soziale Zwecke.
Yingsak
Jongerltiesdawong in Aktion vor der Fernsehkamera. (Foto: Dirk
Weeber-Arayatumsopon/Wuttipong Arayatumsopon, Studiobilder Copyright TIFA
Company Limited Thailand 2009)
Wie er das schafft? Nun, seine Methode ist die 3 A L Theorie. Das bedeutet:
„Lust auf Arbeit, Lust an der Arbeit, Lust sich an den Ergebnissen zu erfreuen“,
und dies möglichst allen Menschen allen Alters, aller Klassen und aller Kulturen
zu vermitteln.
Im Gespräch erzählt Yingsak, dass er, nachdem er „Bachelor“ und Lehrer wurde, er
seinem Hobby, dem Backen, frönen wollte. „Ich nahm an nationalen und später
internationalen Ausschreibungen teil. Und es muss den Leuten geschmeckt haben,
denn ich gewann einige Auszeichnungen. Danach richtete ich meine Aufmerksamkeit
auch auf das Kochen. Ich sammelte in meinem Freundes- und Bekanntenkreis
Familienrezepte und Tricks, die nie aufgezeichnet wurden und quasi von
Generation zu Generation mündlich weitergegeben wurden. Die habe ich ein wenig
verändert und variiert.“
Um Geld zu verdienen, inserierte er, dass er Kochunterricht gibt. Aus einem
Schüler wurden vier, und die Mundpropaganda machte es möglich, dass er nach
einem Jahr die Kurse in ein Hotel verlegen musste, weil zuhause zu wenig Platz
war.
Auf die Frage, warum es in Kochbüchern oft verschiedene Maßeinteilungen
angegeben seien, sagte Yingsak: „Ob nun ein Gramm oder ein Teelöffel voll
genommen wird, spielt keine große Rolle. Es muss schmecken und man muss es
ausprobieren. Fürs Kochen und Backen gibt es keine strikten
Bedienungsanleitungen wie für Maschinen. Was Schöneres kann es geben, als dass
das nötige Essen auch gut schmeckt?“
Yingsak lehrt, indem er es den Studenten vormacht, und diese müssen dann nach
einem Script selbst kochen. Natürlich hilft er dabei und vermittelt ihnen die
Liebe zu dem, was sie tun. Zuerst sollen sie die Kreation im Kopf entwickeln und
dann ausführen. „Besonders gut gefällt es mir, wenn ich oft drei Generationen
gleichzeitig unterrichte: Großmutter, Mutter und Tochter. Das macht mich stolz
und auch, was ich mit meinem Team geschafft habe. Mit Hilfe von Studenten und
Hausfrauen (auch Hausmännern) haben wir heute ein Konzept mit der Regierung,
damit meine Studenten auch ein Diplom bekommen.“
Was ihn ein wenig stört, sind die Massenprodukte. Er meint, dass dabei die Liebe
zum Detail verloren geht und nur das Geld den Ausschlag spielt. „Dabei leidet
die Qualität des Produktes und oftmals die Gesundheit des Verbrauchers.“
Seine nächsten Projekte? Bald kommt ein neues Kochbuch heraus, und er engagiert
sich für ein deutsch-thailändisches Volksfest im Oktober in Chiang Mai. Außerdem
dreht er in Kürze mit einigen Überraschungsgästen einige neue Staffeln seiner
Kochsendung.
In der nächsten Ausgabe veröffentlichen wir mit besonderer Erlaubnis ein
Kochrezept von Yingsak Jongerltiesdawong.