Bodo Cieslar
Der rege Clubgründer
Guido
Roth
Bodo Cieslar erblickte in Schlesien das Licht der Welt, zog aber
mit seiner Familie im Kindesalter nach „Veedel“ in Köln. Dort
absolvierte er seine Fachhochschulreife, arbeitete als Verkehrsfachwirt
und später als selbständiger Software-Unternehmer.
Nach Thailand kam er zum ersten Mal vor 12 Jahren, machte vier Wochen
Urlaub und verliebte sich ins Land.
Nach weiteren Reisen lernte er im Jahre 2000 seine Wan kennen und
heiratete sie zwei Jahre später. Er legte sich in Nongpralai ein
schmuckes Einfamilienhäuschen zu, und wiederum ein Jahr später kam
Töchterchen Ireen zur Welt. Der Papa sorgte dafür, dass Ireen ein echtes
„kölsche“ Mädchen ist, da sie während eines Heimatbesuchs in Köln
geboren wurde.
Stark verwurzelt mit seiner Heimatstadt Köln, gründete er am 1. Januar
2008 in Pattaya den Verein „jeck op Kölle“ (verrückt auf Köln). „Der
Club darf durchaus als Heimatverein angesehen werden, da wir Kölner
Kultur, Tradition, Lebensweise und die Liebe zu unserem 1. FC Kölle
pflegen“, sagt er. Mittlerweile gibt es über 70 Mitglieder, mit
beispielsweise Köln-Fans aus Taiwan, Italien und der Schweiz. Die
Mitgliedschaft ist – auch auf längere Sicht – kostenlos.
Bodo sieht sich nicht als Vereinspräsident, sondern lediglich als
Gründer: „Einen Präsidenten bruuche mer net.“ Mittlerweile sind die
Aktivitäten von „jeck op Kölle“ bis in die Heimat gedrungen und dort auf
großen Zuspruch gestoßen. Der Oberbürgermeister der Stadt Köln, Fritz
Schramma, drückte Bodo gegenüber persönlich seine Begeisterung aus und
ernannte „jeck op Kölle“ offiziell als Fan-Club der Stadt Köln. Es
erfreute ihn auch, dass nach Spanien und China nun auch in Thailand eine
„Kölner Außenstelle“ entstanden ist.
Ehrung erfuhr Bodos Club auch, als die weit über die Stadtgrenzen Kölns
hinaus bekannte Musikgruppe „Höhner“ die offizielle Patenschaft für
„jeck op Kölle“ übernahm. „Das ehrt uns nicht nur, sondern verpflichtet
uns auch“, meint Bodo.
Der Verein strebt den Bau eines eigenen Clubhauses, in Anlehnung an das
Clubhaus des 1.FC Köln, „Geißbockheim“, neben dem Wohnhaus von Bodo an
einem malerischen Lotusblütensee gelegen, an. Jetzt fehlen nur noch etwa
60.000 Euro, um mit dem Bau zu beginnen. Die Gelder sollen durch Spenden
und Verkauf von FC-Köln-Fanartikeln zusammen kommen. Bodo hat für diese
große Herausforderung einen prominenten Mitstreiter gewinnen können. Der
ehemalige Manager des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen und
Thailand-Freund Reiner Calmund. Er war bei Bodo zu Besuch und sicherte
ihm seine vollste Unterstützung zu.
Der Club verfolgt auch soziale Ziele, insbesondere für benachteiligte
Kinder. Dazu zählen HIV-infizierte Kinder. Waisen im Pattaya Orphanage
werden einmal im Monat übers Wochenende für Spiele und Sport eingeladen.
Und es gibt Fahrten in die Natur und zu Sehenswürdigkeiten in der
näheren Umgebung mit dem vereinseigenen Tuk-Tuk.
Außer im „jeck op Kölle“ (www.jeck-op-koelle.de) kann man gleichzeitig
auch Anhänger eines anderen Bundesliga-Vereines sein. Bodo: „Uns ist nur
wichtig, dass die Menschen eine lebensfrohe, lockere und tolerante
Einstellung mitbringen, wie es unserer rheinischen Lebensart (Köln ist
nicht nur eine Stadt, sondern ‚Kölle is ä Jeföhl‘) entspricht, die mit
der thailändischen Mentalität eng verwandt ist.“
Mit dem Sport Club (SC) Galaxy Pattaya gründete Bodo einen weiteren
Verein, bei dem eindeutig der Fußball im Vordergrund steht. Die
Mitglieder (80 Prozent Thailänder, die anderen Europäer aus
verschiedenen Ländern) treffen sich jeden Mittwoch zwischen 17 und 19
Uhr auf dem mit Flutlicht ausgestatteten Rasenplatz am Mapbrachan-See.
Der SC Galaxy bietet neben Fußball auch noch Badminton, Segeln, Schach
und Skat an.
Bodo versteht es, die Mitglieder beider Vereine unter einen Hut zu
bringen und zu gemeinsamen Veranstaltungen zu bewegen. So nimmt die
Truppe am jährlichen Karnevalsumzug in Pattaya teil, wobei wiederum das
vereinseigene Tuk-Tuk zum Einsatz kommt. Auch eine ehrenamtliche
Tätigkeit bei der Versorgungsstelle beim Pattaya-Marathon wurde ihnen
zugewiesen.
Vereins-Mitglieder fahren alle zwei Wochen mit dem Tuk-Tuk (etwa acht
Personen) von Nongpralai aus ins Nongprue-Stadion zu den Heimspielen (17
Uhr) des Erstligisten Pattaya United. Die Fahrt ist kostenlos und auch
Nicht-Mitglieder sind hierzu herzlich eingeladen. Treffpunkt ist Sonntag
um 15 Uhr bei Bodo. Sollte Lokal-Derby anstehen, werden ebenfalls
kurzfristig Fahrten angeboten.
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