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Deutsche Fußballerinnen
deklassieren England
im EM-Finale mit 6:2
Guido Roth
In einem furiosen und hochklassigen EM-Endspiel fertigten die
deutschen Mädels Englands Frauen-Fußballnationalmannschaft mit 6:2
ab und holten sich ihren siebten EM-Titel. Bei bisher zehn
ausgespielten Europameisterschaften mussten Deutschlands Frauen den
Titel nur ein Mal an Schweden und zwei Mal an Norwegen abtreten.
Birgit Prinz hob sich ihren ersten Turniertreffer für das Endspiel
auf und brachte Deutschland in der 20. Minute in Führung. Nur zwei
Minuten später folgte das schönste Tor des Tages. Melanie Behringer,
früher SC Freiburg, jetzt Bayern München, fasste sich aus 35 Metern
ein Herz, zog ab und jagte das Leder unhaltbar in den Winkel.
Wiederum nur zwei Minuten danach schlugen die Engländerinnen zurück
und verkürzten, nachdem sie die komplette deutsche Abwehr schwindlig
gespielt hatten, auf 2:1. Doch kurz nach der Pause traf Kulig zum
3:1, ehe England in der 55. Minute erneut der Anschlusstreffer zum
3:2 gelang.
Danach aber hatten die Engländerinnen alles Pulver verschossen und
gingen im Sturmlauf der Deutschen unter. Zwei Mal Grings (62./73.)
und wiederum Prinz (76.) schossen Deutschland zum 6:2 und zum
fünften EM-Titel in Folge. Damit ist das deutsche Team auch im 26.
EM-Spiel in Folge ungeschlagen. Beinahe ein Rekord für die Ewigkeit.
Die Duisburgerin Inka Grings wurde außerdem mit sechs Turniertoren
Torschützenkönigin dieser EM.
Dortmunds Heimserie
reißt mit einem
1:5-Debakel gegen Bayern
Guido Roth
Seit 19 Heimspielen war die Dortmunder Borussia ungeschlagen,
dann kamen die Bayern und fegten sie vor 80.000 Zuschauern aus ihrem
eigenen Stadion. Dabei begann es nach Maß für die Dortmunder, die in der
zehnten Minute durch einen Kopfballtreffer von Hummels in Führung
gingen. Danach rissen die Bayern das Spiel an sich und schossen die
Borussia nach Toren von Gomez (36.), Schweinsteiger (49.), Ribery (65)
und zwei Mal Müller (78./88.) mit 5:1 ab.
Der HSV konnte mit einem 3:1-Sieg über Stuttgart die Tabellenführung
verteidigen. Petric (30.) und Elia (58.) trafen für Hamburg, ehe
Pogrebnyak nach einer Stunde der Anschlusstreffer gelang. In der
Nachspielzeit machte Ze Roberto mit dem 3:1 für die Norddeutschen alles
klar.
Ein turbulentes und zum Schluss hin hochspannendes Spiel sahen die
Zuschauer in Wolfsburg, wo Leverkusen zu Gast war. In der 32. Minute
erhielt Wolfsburgs Torwart Benaglio nach einem rüden Foul außerhalb des
Strafraumes die Rote Karte und leitete damit Wolfsburgs Pleite ein.
Danach trafen zweimal Rolfes und einmal Kießling zum 3:0 für Leverkusen,
ehe Derdiyok mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen geschickt wurde und die
Gastgeber damit nochmals aufbaute. Misimovic (76.) und Grafite (80.)
brachten die „Wölfe“ noch auf 2:3 heran, doch zum Ausgleichstreffer
reichte es nicht mehr. Meister Wolfsburg ist nun nach der dritten
Niederlage in Folge wieder auf dem Boden der Tatsachen.
Frankfurt dagegen bleibt nach dem 2:0-Sieg in Freiburg weiterhin
ungeschlagen. Franz (68.) mit seinem ersten Tor für die Eintracht und
Meier in der Nachspielzeit sorgten für den Auswärtssieg der Hessen.
Nürnberg kam gegen Gladbach zum ersten Saisonsieg. Ausgerechnet der
Ex-Gladbacher Kluge traf zum Tor des Tages (6.) und zum 1:0-Sieg der
Franken.
Hoffenheim siegte gegen erschreckend schwache Bochumer locker mit 3:0.
Ba (16.), Obasi (58.) und Compper (79.) zeigten dem VfL mehr als
deutlich die Grenzen auf.
Aufsteiger Mainz kam gegen Hertha zu einem 2:1-Heimsieg, obwohl es lange
nach einem Berliner Erfolg aussah. Nicu brachte die Hertha in der 50.
Minute in Front und erst in der Schlussphase wachten die Mainzer auf.
Ivanschitz glich zehn Minuten vor Schluss per Elfmeter aus. und Bance
erzielte nach einer technisch feinen Einzelleistung den 2:1-Siegtreffer.
Die Berliner finden sich nach vier Pleiten in Folge im Tabellenkeller
wieder.
Hannover holte am Sonntag beim 0:0 in Bremen überraschend einen Punkt,
der mit großer Disziplin in der Abwehr und Herzblut erkämpft war. Allen
voran Enke-Ersatz Fromlowitz, der einen blendenden Tag erwischte und mit
einer Glanzparade nach der anderen die Bremer Stürmer zur Verzweiflung
brachte.
In Köln sieht es nach einer weiteren Niederlage gegen Schalke ganz
düster aus. Trotz des ersten Saisontores von „Prinz Poldi“, setzte es
nach Treffern von Farfan (2.) und Kobiashvili (46.) eine
1:2-Heimniederlage. Der FC steht nach dem fünften Spieltag mit nur einem
mageren Pünktchen und noch ohne Sieg die nächsten Wochen schon mit dem
Rücken zur Wand – und da geht es gegen Stuttgart, Leverkusen und Bayern.
Kommendes Wochenende stehen folgende Begegnungen an: Freitag: Schalke –
Wolfsburg. Samstag: Bayern – Nürnberg, Stuttgart – Köln, Hannover –
Dortmund, Bochum – Mainz, Gladbach – Hoffenheim. Die
Europa-League-Kandidaten müssen am Sonntag antreten, weshalb drei Spiele
stattfinden: Frankfurt – HSV, Hertha – Freiburg, Leverkusen – Bremen.
Schweizer Super League
Guido Roth
St. Gallen – Sion 1:1
Nach der Führung der Gastgeber durch Hämmerli in der 18. Minute
unterlief Koubsky in der 54. Minute ein Eigentor und rettete so Sion einen
Auswärtspunkt.
FC Zürich – Grasshoppers
Zürich 4:3
Ein spannendes Stadt-Derby sahen die Fans in Zürich, wobei der FC am
Ende mit 4:3 die Nase vorne hatte. Zarate brachte wohl die Grasshoppers nach
sieben Minuten in Front, doch danach spielte nur noch der FC und zog nach
Toren von Alphonse (14.), Aegerter (41.), Vonlanthen (70.) und Margairaz
(73.) auf 4:1 davon. Die Schlussphase gehörte wiederum den Grasshoppers.
Khalifa in der 75. und wiederum Zarate in der 81. Minute brachten ihr Team
auf 3:4 heran, doch zum Punktgewinn für die Gäste reichte es nicht mehr.
Aarau – Luzern 2:4
Luzern führte durch Ferreira (34.) und Paiva (37.) schon mit 2:0, musste
danach aber durch Treffer von Burki (45.) und Stojkov (77.) den Ausgleich
hinnehmen. Im Schlussspurt aber waren die Gäste stärker und trafen wiederum
durch Ferreira in der 87. und durch Ianu in der 90. Minute noch zum 4:2
Sieg.
Neuchatel – Bern 3:0
Einen rabenschwarzen Tag erwischte Tabellenführer Bern, kam in Neuchatel
mit 0:3 unter die Räder und kassierte die erste Saison-Niederlage.
Gavranovic (31.) und zwei Mal Aide (77./88.) markierten die Treffer für
Neuchatel. Berns Ghezal wurde wegen mehrfachem Reklamierens vom Platz
gestellt, ebenso wie der zweifache Torschütze Aide, der bei seinem zweiten
Treffer verbotenerweise das Trikot auszog.
Bellinzona – Basel 2:3
Die Basler Führung durch Huggel (6.) und Stocker (32.) konnte Bellinzona
durch Ciarrocchi (54.) und Hima (85.) ausgleichen. Wiederum Huggel war es,
der in der letzten Minute für die Entscheidung sorgte und einen Elfmeter zum
3:2-Sieg für Basel verwandelte.
Österreichische Bundesliga
Guido Roth
Mattersburg – Ried 3:0
Burgstaller leitete in der 12. Minute mit einem Eigentor Rieds
Niederlage ein. Waltner in der 59. und Spuller in der 87. Minute machten den
3:0-Sieg Mattersburgs perfekt.
Sturm Graz – Linz 3:3
Nach gut einer Stunde führte Graz durch Tore von Hlinka, Weber und
Beichler schon mit 3:0 und verschenkte dennoch den Sieg. In der Schlussphase
brachen bei Graz in der Abwehr alle Dämme und Linz kam innerhalb von zehn
Minuten nach Treffern von Prager (80.), Saurer (90.) und Margreitter (90.)
noch zum 3:3-Ausgleich.
Wiener Neustadt – Kapfenberg 2:3
Nach der Wiener Führung durch Kuljic (14.) legte Kapfenberg einen Gang
zu und zog durch Scharrer (19./Elfm.), Sencar (33.) und Fukal (48.) auf 3:1
davon. Erneut war es Kuljic, der in der 67. Minute die Gastgeber auf 2:3
heranbrachte, doch am Ende blieb es bei Kapfenbergs Auswärtssieg.
Kärnten – Austria Wien 2:1
Aufatmen in Kärnten. Den Gastgebern gelang mit dem 2:1-Erfolg über
Austria Wien der erste Sieg in dieser Saison. Hinum (66.) und Mair (79.)
sorgten für die 2:0-Führung. In der 82. Minute gelang zwar Acimovic per
Elfmeter der Anschlusstreffer, doch zu mehr reichte es für die Austria nicht
mehr und musste alle drei Punkte beim Tabellenletzten lassen.
Rapid Wien – Salzburg 2:2
Salzburg konnte mit dem Punktgewinn in Wien zwar die Tabellenspitze
verteidigen, doch verschenkten die Gäste eine 2:0-Führung noch an Rapid. Mit
einem Doppelschlag in der 38. und 39. Minute sorgten Kameruns
Nationalspieler Tchoyi und Svento für ein beruhigendes 2:0. Doch Rapid kam
zurück, traf durch Hofmann in der 58. sowie durch Salihi in der 87. Minute
und rettete so noch ein Pünktchen.
Doppelsieg für Brawn GP in Monza
Guido Roth
Im Vorfeld des Großen Preises von Italien sorgte natürlich der
Wechsel Fisichellas von Force India zu Ferrari für viel Gesprächsstoff.
Ferrari war mit Massa-Ersatz Luca Badoer nicht zufrieden und sicherte sich
die Dienste von Fisichella. Über eine Ablösesumme kann nur gemutmaßt werden.
Da Force India in der Saison 2008 die Motoren von Ferrari bezog, sollen noch
etwa 4,2 Millionen Euro offen stehen, die mit dem Wechsel Fisichellas nun
verrechnet werden sollen. Der 36-jährige Italiener bestritt 224
Formel-1-Rennen und gewann hierbei drei, eines für Jordan 2003 und zwei für
Renault 2005 und 2006.
Bei Force India rückt nun der bisherige Test- und Ersatzfahrer Liuzzi nach.
Beim Qualifying machte aber ein anderer Force-India-Pilot von sich Reden.
Der Deutsche Adrian Sutil fuhr im freien Training Bestzeit und konnte diese
auch lange im Qualifying halten. In letzter Sekunde jedoch legte Hamilton
eine bessere Zeit hin und war zwei Zehntel schneller als Sutil.
Für den Deutschen aber trotzdem ein Riesenerfolg, startete er doch zum
ersten Mal in seiner Karriere aus der ersten Startreihe. Die übrigen
Deutschen enttäuschten allesamt. Vettel kam nur auf einen neunten Platz, und
Heidfeld musste nach einem Motorschaden von Platz 15 aus ins Rennen. Noch
schlechter waren Glock und Rosberg mit den Startplätzen 16 und 18.
Beim Start auf dem Autodromo Nazionale di Monza verlor Sutil seinen zweiten
Platz an Räikkönen. Webber sowie Kubica rasselten aneinander, so dass für
Webber das Rennen sofort zu Ende war und für Kubica einige Runden später.
Lange blieb Hamilton, der mit einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs war, in
Führung. Erst in der zweiten Rennhälfte setzte sich Barrichello vor Button
an die Spitze, da beide Brawn GP nur einmal an die Box mussten und somit das
Rennen für sich entschieden. Kurz vor Rennende musste Liuzzi mit
Getriebeschaden aufgeben. Auch der auf Platz drei liegende Hamilton stand am
Ende mit leeren Händen da.
Der Brite verbremste sich in einer Kurve und rauschte in einen Reifenstapel.
Vom Ausscheiden Hamiltons profitierte Räikkönen, der dadurch noch aufs
Podium kam. Sutil feierte mit seinem vierten Platz die ersten WM-Punkte und
größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Heidfeld wurde Siebter vor
Vettel. Auch der mit großen Vorschuss-Lorbeeren bedachte Fisichella riss im
„Ferrari-Land“ keine Bäume aus und wurde nur Neunter. Glock als 11. und
Rosberg als 14. blieben ebenfalls weit hinter den Erwartungen zurück.
In der Fahrerwertung liegt weiterhin Button mit 80 Punkten vorne, gefolgt
von Barrichello mit 66 und Vettel mit 54 Zählern.
Brawn GP konnte nach diesem Doppelsieg die Führung in der Teamwertung auf
146 Punkte ausbauen. Dahinter liegt, schon etwas abgeschlagen, Red Bull mit
105,5 Punkten.
Monza war das letzte Rennen auf europäischem Boden und in zwei Wochen geht
es in Singapur weiter. Auf dem Stadtkurs wird ein spektakuläres Nachtrennen
ausgetragen, weshalb das Rennen erst um 19 Uhr Thai-Zeit beginnt.
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