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Markt in Südpattaya ist zum Rummelplatz geworden
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Brief der neuen Schweizer Botschafterin zu Bangkok
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Rechtsprechung im Wandel der Zeiten
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Markt in Südpattaya ist zum Rummelplatz geworden
Sehr geehrte Redaktion,
Was ist aus dem Markt an der South Pattaya Road in der Nacht geworden? Er
scheint zu einem Rummelplatz verkommen zu sein. Es kommen die Leute dorthin,
wenn die Bars geschlossen haben. Eine der Neuerungen ist ein Musikant mit
einem Instrument. Er steht auf der Straße und ist nicht zu überhören. Seine
Musik ist zwar nicht auf einem donnernden Niveau, aber laut genug, um den
Schlaf zu stören. Anrufe bei der Verwaltung haben keinen Erfolg. Man sollte
mal überprüfen, ob er für sein Geklimper überhaupt eine Genehmigung hat.
Als ob diese Lärmbelästigung nicht schon genug sei, beginnen die
Frühstücksgebete der Mönche im Wat Chaimongkol an manchen Tagen schon um
fünf Uhr früh. Die Türen der Gebetshalle sind weit offen und Lautsprecher
dröhnen nach draußen. Manchmal werden sogar Verstärker mit zig Megawatt in
den Tempel gebracht.
Um acht Uhr morgens versammeln sich die Schüler außerhalb der Tempelschule.
Die Lehrer sprechen mit Lautsprechern zu den Schülern und machen einen
fürchterlichen Lärm. All dies geschieht unter den Fenstern der
Unglückseligen, die im Center Condo wohnen. Die Bewohner haben doppelt
verglaste Türen und Fenster sowie lärmisolierte Zimmer, um schlafen und ein
normales Leben führen zu können.
Heutzutage leben die Menschen gerne in der Innenstadt, um näher am
Arbeitsplatz und an Einkaufsmöglichkeiten usw. zu sein. Man sollte auf sie
Rücksicht nehmen. Man sollte ruhiger, vernünftiger und zivilisierter sein.
Die Lautsprecher sollten entweder leiser gestellt werden oder man sollte sie
hinter verschlossene Türen bringen, wo sie hingehören.
R. S.
Brief der neuen Schweizer
Botschafterin zu Bangkok
Liebe SchweizerInnen in Thailand, Grüezi und Sawadee kha!
Es freut mich außerordentlich, mich bei Ihnen als die neue Schweizer
Botschafterin in Thailand vorzustellen. Es ist mir eine Ehre und Freude, die
Schweizer Interessen in diesem faszinierenden Land zu vertreten. Sie sind
eine der 676.176 SchweizerInnen, welche im Ausland leben. 5.954 davon leben
in Thailand. Eigentlich sind auch Sie BotschafterInnen der Schweiz, denn Sie
haben in Ihrem sozialen und beruflichen Umfeld viele Möglichkeiten, über die
Schweiz zu sprechen – und ich hoffe, immer noch mit derselben Begeisterung,
mit welcher ich dieses Land vertrete. Die SchweizerInnen im Ausland stellen
aber auch mit einer vergleichbaren Größe eines Kantons Waadt einen
wichtigen, großen Stimmanteil an eidgenössischen Abstimmungen und Wahlen
dar. Ich hoffe, Sie nehmen Ihre demokratischen Rechte auch aus der Ferne
wahr.
Durch die Schweizer Revue werden Sie regelmäßig informiert. Ich habe
festgestellt, dass aufgrund technischer Vorgaben beim Versand nur die
Ehemänner angeschrieben werden. Dies entspricht meines Erachtens nicht dem
Grundsatz der Gleichstellung von Frau und Mann. Ich hoffe nun, dass wir uns
durch die Möglichkeit eines elektronischen Versands dem modernen Zeitalter
anpassen können.
Dass wir eine moderne Schweiz und ein innovatives Außenministerium haben,
zeigt sich am neuen Modell, das mein Ehemann und ich zum ersten Mal
(vermutlich weltweit) praktizieren. Wir haben den Botschafterposten im Job
sharing übernommen. Wir haben klare Aufgabenteilungen, das heißt, ich bin
Botschafterin in Thailand, und mein Ehemann Christoph Burgener ist
Botschafter in Laos, Myanmar und Kambodscha (mit Sitz in Bangkok). Wir
teilen uns das Büro, Salär und die Erziehung unserer 13-jährigen Tochter und
unseres 10-jährigen Sohnes. Wir haben bereits gute Erfahrungen an der
Schweizer Botschaft in Dublin als Botschaftsrätin bzw. Botschaftsrat gemacht
und hoffen, auch diese Mal mit diesem Arbeitsmodell zu überzeugen.
Frau Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und mir liegt viel daran, Sie auf dem
Laufenden zu halten mit Informationen, die Sie interessieren könnten,
namentlich zu Pandemien, zu Abstimmungen in der Schweiz, zu Anlässen der
Botschaft, etc. Ich habe vor, einen Newsletter zu publizieren, der für Sie
regelmäßig auf der Webpage der Botschaft einsehbar ist: www.eda.
admin.ch/bangkok
Die erste Ausgabe werden Sie Anfang Oktober lesen können. Dadurch können wir
Sie öfters informieren als mit Rundbriefen. Die Beiträge werden entsprechend
unserer Kultur sprachlich gemischt sein, d. h., es wird Texte in Deutsch,
Französisch, Italienisch und Englisch geben.
Wir von der Botschaft sind bemüht, unser Bestes zu geben, um uns für Ihr
Wohl und für die Interessen der Schweiz einzusetzen. Wir sind gerne für Sie
da!
Es würde mich freuen, Sie bald einmal bei einem Anlass persönlich kennen zu
lernen.
Inzwischen mit den besten Wünschen
Christine Schraner-Burgener
Rechtsprechung im Wandel der Zeiten
Schon vor über hundert
Jahren hatten die Verantwortlichen eines aufkommenden Touristen- Management
versucht, ein sauberes Bild über Thailand unter den verweilenden Touristen
aus allen Ländern zu vermitteln: Thailand, „Das Land des Lächelns“.
Um auch die Leser vom Pattaya Blatt ein wenig zum Lächeln zu bringen,
möchte ich Ihnen die „Thailändische Rechtsprechung im Wandel der Zeiten“
vermitteln:
1806: Ein auf frischer Tat ertappter Einbrecher wird zum Tode verurteilt,
jedoch nicht mehr auf das Rad geflochten und mit glühenden Zangen gekniffen,
sondern einfach aufgehängt.
1906: Der auf frischer Tat ertappte Einbrecher wird zu fünf Jahren Kerker
verurteilt, jedoch nicht mehr mit Halseisen und Fußfesseln versehen, sondern
bei Wasser und Reis einfach eingesperrt.
2006: Der auf frischer Tat ertappte Einbrecher wird auf der Polizeiwache
verhört, jedoch nicht mehr in Untersuchungshaft genommen, sondern nach
Feststellung seiner Personalien unter dem johlendem Beifall seiner Freunde
einfach entlassen.
2016: Ein auf frischer Tat ertappter Einbrecher wird nach seiner Bewirtung
auf der Polizeistation an den Tatort zurückgebracht. Er erhält ein
persönliches Entschuldigungsschreiben des Polizeivorstandes und eine
angemessene Entschädigung für den Eingriff in seine persönliche Freiheit.
Auf Wunsch spielt das Polizeiorchester den Gefangenenchor aus „Nabucco“ oder
das Finale aus der Operette „Die Fledermaus“. Dem handelnden Polizeioffizier
und seinen Untergebenen droht ein Disziplinarverfahren, und sie müssen sich
in psychiatrische Behandlung begeben.
Werner Backmeyer
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Der Briefkasten: Das Forum für Leser
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Redaktion Pattaya Blatt
370/7-8 Pattaya Second Road, Pattaya City, 20260, Thailand
Email: [email protected]
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Wir behalten uns das Recht vor, Briefe zu korrigieren
und falls notwendig zu kürzen.
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