Wildtiere in Gefangenschaft werden beschlagnahmt
Nach der Beschlagnahme von mehr als 10.000 geschmuggelten Wildtieren, die in
engen Käfigen gefangen gehalten wurden, und anderen herrenlosen Tieren, die
ausgesetzt wurden, stellt die thailändische Regierung jetzt Pflege und
Unterkunft bereit.
Im „Wildlife Breeding Center“ wurde das Pflegeelternprogramm für wilde Tiere
gestartet, um auf die steigende Nachfrage nach Futter und medizinischer
Versorgung für diese Tiere zu reagieren.
In der Khao Prathap Chang Wildlife Breeding Research Station, Provinz
Ratchaburi, südwestlich von Bangkok, betreuen Beamte 10 Bengalische Tiger, die
ins Land geschmuggelt wurden und noch rechtzeitig vor ihrem Tod beschlagnahmt
werden konnten. Tiger stellen für viele Chinesen ein Aphrodisiakum dar.
Trotz der täglichen Versorgung mit einer großen Menge Fleisch reicht das Futter
für die Tiger oft nicht aus.
Ein
Tiger in Gefangenschaft. (Copyright-free-photos.org.uk)
Im Allgemeinen braucht ein erwachsener Tiger rund 5 kg rohes Fleisch, um satt zu
werden. Den Beamten stehen allerdings aufgrund des begrenzten Budgets für jeden
Tiger nur 3 kg Fleisch und Hühnerknochen, von denen auch noch andere Tierarten
ernährt werden müssen, zur Verfügung.
„Die Futterkosten für jedes Tier belaufen sich pro Monat auf etwa 8.800 Baht.
Was ebenfalls dringend fehlt, ist ein Budget für die Sanierung der Käfige und
Spielgeräte, damit die Tiere ihre Krallen und Zähne reinigen können“, sagte
Banpot Maleehuan, Chef der Khao Prathap Chang Wildlife Breeding Research
Station.
Die Station ist heute für mehr als 700 Tiere, darunter auch Orang-Utans, Bären,
Nashornvögel und andere Tiere verantwortlich, und das kostet sie, allein für die
tierische Kinderstube, rund 250.000 Baht pro Monat.
Eine solch unzureichende finanzielle Versorgung ist ein ernsthaftes Problem für
alle 23 Wildtier-Aufzuchtstationen im Königreich, in denen mehr als 10.000
beschlagnahmte Wildtiere untergebracht sind.
Jedes Jahr muss die Regierung nur hierfür ein Budget von über 23 Millionen Baht
locker machen, was aber immer noch nicht ausreicht, um die Tiere ordentlich zu
halten.
Was noch mehr Sorge bereitet ist, dass die armen Tiere oft nicht mehr
ausgewildert werden können, da sie bereits daran gewöhnt sind, von Menschen
gefüttert zu werden und im Dschungel nicht mehr überleben können.
Diese scheinbar permanente Belastung für die Regierung war der Grund dafür, dass
das Projekt „Pflegeeltern für wilde Tiere“ in den Wildtier-Aufzuchtstationen vor
kurzem eingerichtet wurde.
„Die Geldmittel, die wir aus dem Projekt erhalten, werden für zusätzliches
Futter und die medizinische Versorgung der Tiere verwendet“, sagte Tierarzt
Laksana Prasittichai von der Khao Prathap Chang Wildlife Breeding Research
Station.
Obwohl es nur eine vorübergehende Lösung für einen gewissen Zeitraum sein kann,
glauben betroffene Stationen, dass ein solches Projekt der Regierung, zumindest
bei der Senkung aller Kosten, helfen wird.
Sie hoffen auch, falls die Öffentlichkeit das Projekt annimmt, dass das
Umweltbewusstsein steigen und die Idee des Wildtierschutzes den weiteren
Tierschmuggel reduzieren wird.
Wenn Sie die Aufzucht wilder Tiere unterstützen möchten, können Sie einmalig
oder in regelmäßigen monatlichen Beiträgen über das Wildlife Conservation Büro
in Bangkok, Tel. 02-579-8273, Geld spenden.
Nicht nur, dass die Spende das Leben der Tiere für die weitere Züchtung
verlängert, auch steigt der Wildtierbestand aufgrund der Rückkehr ihrer
Neugeborenen ins Ökosystem der Wälder Thailands. (TNA)
Handgemachtes antikes Gold
als geschichtliches Handwerk
Nicht nur wertvoll, sondern auch wunderschön ist
Gold anzusehen, wenn es in hübschen Designs angeboten wird. In
Thailands nördlicher Provinz Sukhothai wird nun antikes Gold
reproduziert, um die Geschichte der antiken Objekte und Ornamente am
Leben zu erhalten. Da alles handgemacht wird, ist solches Gold
natürlich exklusiv, und die Technik, es herzustellen, kann nirgendwo
anders gefunden werden.
Der Ursprung von antikem Goldschmuck geht zurück auf die
Rattanakosin Periode, als eine Frau versuchte, ein Bronze-Armband in
Gold nachzumachen.
Gold-Reproduktionen kommen in allen Varianten, als Halsketten,
Ohrringe, Ringe, Armbänder oder sogar als Handtaschenschnallen,
Gürtelschnallen und Krawattennadeln vor. Ein Stück benötigt drei
Tage und die aufmerksame Arbeit einer Person im Alter von 30 bis 45
Jahren mit guten Augen.
Überraschenderweise wurde die Si Satchanalai Goldschmiedekunst nicht
in Büchern oder Schulen gelehrt, sondern wurde von Generation zu
Generation weiter gegeben. Die Arbeitsweise ist immer dieselbe, aber
die Designs sind zum Teil neu.
„Mit Gold zu arbeiten ist eine echte Kunst. Wenn ich Muster
entwerfe, ist es, als würde ich ein Bild malen, und ich bin stolz,
wenn es mir gut gelingt“, sagt Kobchai Nainang, ein einheimischer
Goldschmied. Er begann bereits im Alter von 14 Jahren mit dem
Handwerk und hat nun über 10 Jahre Erfahrung darin.
Im Gegensatz zum maschinell hergestellten Gold mit 96,5 Prozent,
enthält das antike Si Satchanalai 99,99 Prozent an Goldbarren, das
in einer laufschienenartigen Gussform geschmolzen wird und dann zu
Goldfäden gerollt wird. Diese Goldfäden werden später verstrickt, zu
verschiedenen Formen zusammengefügt und nach dem jeweiligen Muster
als Schmuckstücke hergestellt.
Leider ist nun aufgrund der ständig steigenden Goldpreise die
Goldschmiedekunst am Abklingen. Im Moment gibt es nur noch die vier
Haupt-Goldhändler, die ihr Geschäft weiter betreiben. Von 10
Goldschmieden mussten sechs schließen. Allerdings sagten 100
Goldschmiede übereinstimmend, dass sie ihr Handwerk trotzdem weiter
ausüben werden.
Es bleibt zu hoffen, dass die steigenden Goldpreise und die
Wirtschaftskrise diese wunderbare Handwerksarbeit, die gleichzeitig
ein Kulturerbe ist, nicht zu zerstören vermögen. (TNA)
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