Deutschland qualifiziert
sich für Südafrika
Guido Roth
Ohne die verletzten Stuttgarter Khedira (Überlastungsprobleme im
Fuß) und Tasci (Kniebeschwerden) reiste die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft zum entscheidenden WM-Qualifikationsspiel
nach Moskau.
Dort erwartete die deutschen Kicker ein ungewohnter Kunstrasen, mit
dem sie allerdings besser zu recht kamen, als zunächst befürchtet
wurde.
Für den immer noch durch eine Virusinfektion außer Gefecht gesetzten
Torwart Enke stand wiederum Rene Adler im Kasten. Auf der rechten
Abwehrseite bot Löw überraschend Neuling Boateng vom HSV auf. Im
defensiven Mittelfeld erhielt Rolfes den Vorzug gegenüber
Hitzlsperger. Mit Klose brachte Löw lediglich eine Spitze, Gomez saß
auf der Bank.
Die Deutschen begannen ballsicher und selbstbewusst vor 75.000
fanatischen Zuschauern im Luzhniki-Stadion. Schon nach 23 Minuten
hatte Podolski die große Möglichkeit zur Führung doch der Ball wurde
in allerletzter Sekunde vor dem Tor abgeblockt. Trotzdem war es nur
wenige Minuten später soweit: Herrlicher Doppelpass zwischen Ballack
und „Poldi“, der präzise auf Özil abgab, und endlich verwertete
Klose den Ballbesitz zum 1:0.
In der zweiten Hälfte nahm der Druck Russlands zu. Deutschland kam
nur noch zu Entlastungsangriffen, die allerdings brandgefährlich
waren, als Özil mit einem 30-Meter-Hammer nur die Latte traf. Auch
der fleißige und stets anspielbare Schweinsteiger glänzte mit
einigen Weitschüssen, die ebenfalls knapp ihr Ziel verfehlten.
Rechts hinten tat sich Debütant Boateng schwer und musste seiner
Unerfahrenheit Tribut zollen. Bereits mit Gelb vorbelastet, säbelte
er in der 69. Minute den pfeilschnellen Bystrov um und sah
folgerichtig Gelb-Rot. Löw reagierte sofort, nahm Özil aus dem Spiel
und brachte mit dem Berliner Friedrich einen Verteidiger, der
Boatengs Position einnahm. Nun begann in Unterzahl eine
Zitterpartie. Die Russen wurden immer stärker, aber Torwart Adler
konnte in seinem erst siebten Länderspiel eine Weltklasseleistung
zeigen. Er war der Turm in der Schlacht. Löw wird es sicherlich
schwer fallen, nach der Genesung Enkes Adler wieder ins zweite Glied
zurück zu schicken. Möglicherweise hat sich Adler in Moskau zur
deutschen Nummer eins hochgedient.
In der 88. Minute lag der Ausgleich in der Luft. Wiederum war es der
agile Bystrov, der auf und davon lief. Friedrich konnte ihn nicht
bremsen, kam zu spät in den Zweikampf und brachte den Angreifer im
Strafraum zu Fall. Glücklicherweise übersah Schiedsrichter Busacca
aus der Schweiz das eindeutige Foul und ließ weiterspielen.
Deutschland rettete den Sieg über die Zeit und ist nun uneinholbar
Gruppensieger vor Russland und somit direkt für die WM 2010
qualifiziert. Russland muss gegen einen anderen Gruppenzweiten den
mühsamen Gang in die Relegationsspiele (14./18. November) antreten.
Im zweiten Spiel dieser Gruppe schlug Finnland Wales mit 2:1.
Finnland hat jedoch keine Chance mehr auf den zweiten Platz, wodurch
das letzte WM-Qualifikationsspiel zwischen Finnland und Deutschland
kommenden Mittwoch lediglich als ein besseres Freundschaftsspiel
anzusehen ist.
Ankündigung der SEA
Rudermeisterschaften
Die sehr interessanten 12. Southeast Asian (SEA) Rudermeisterschaften
finden am Maprachan Stausee in Pattaya zwischen dem 14. -18. Oktober
statt.
Die Wettkämpfe selbst beginnen am 16. Oktober ab 9.30 Uhr. Die
Siegerehrung und Schlusszeremonie beginnt am Sonntag, den 18. Oktober um
12.30 Uhr.
Der SEARF Kongress wird am Freitag, den 16 Oktober zwischen 15 Uhr und
18 Uhr, im Green Park Hotel abgehalten (www.greenparkpattaya. com). Auch
die Willkommensparty findet am selben Abend nach dem Kongress statt.
Jedes Nationalteam hat 15 Minuten Zeit, sich mit einer Show
vorzustellen.
Schweiz auf WM-Kurs
Guido Roth
Im Hinspiel gegen Luxemburg gab es für die Schweiz die bisher
einzige Niederlage in der WM-Qualifikation. Doch beim Rückspiel in Luxemburg
ließ die Schweiz keine Zweifel aufkommen, dass die Pleite im eigenen Stadion
ein einmaliger Ausrutscher war.
Die Hitzfeld-Truppe legte los wie die Feuerwehr und führte nach wenigen
Minuten schon mit 2:0. Beide Treffer erzielte der Innenverteidiger von
Arsenal London, Senderos, per Kopfball. Beiden Treffern ging ein Freistoß
voraus. In der sechsten Minute war es Frei, der den Ball auf den Kopf von
Senderos zirkelte und in der achten Minute Leverkusens Barnetta, dessen
Freistoß Senderos ebenfalls verwertete. Hiermit bewies Otmar Hitzfeld ein
glückliches Händchen, da Senderos nur aufgrund einer Sperre von Grichting
ins Team rutschte.
Die Eidgenossen stürmten auch nach der schnellen Führung weiter und dem
Ex-Frankfurter Huggel gelang in der 23. Minute das 3:0, ebenfalls mit einem
Kopfball. Huggels Treffer war das 1000. Tor in der Geschichte der Schweizer
Fußball-Nationalmannschaft.
Es blieb beim 3:0-Sieg in Luxemburg, und die Schweiz führt weiterhin die
Tabelle mit drei Punkten Vorsprung auf Griechenland an. Das Rehhagel-Team
siegte gegen Lettland mit 5:2, wobei alleine Leverkusens Stürmer Gekas vier
Tore beisteuerte.
Im dritten Spiel dieser Gruppe schlug Israel Moldawien mit 3:1 und besitzt
ebenfalls noch theoretische Chancen auf den zweiten Platz.
Die Schweiz muss kommenden Mittwoch in Basel gegen Israel antreten und
benötigt noch ein einziges Pünktchen, um sich direkt für Südafrika zu
qualifizieren.
Trotz Sieg gegen Litauen
platzt Österreichs WM-Traum
Guido Roth
Die WM-Qualifikation begann für Österreich nach einem sensationellen
3:1-Sieg gegen Frankreich am ersten Spieltag hervorragend. Doch wurde die
glänzende Ausgangsposition nach und nach leichtfertig vergeben. Eine
Niederlage in Litauen und ein Unentschieden auf den Färöer Inseln ließen die
WM-Hoffnungen immer mehr sinken.
Im vorletzten Qualifikationsspiel war Litauen zu Gast, und ein Sieg würde
Österreich nur nutzen, wenn Frankreich sich gegen die Färöer-Inseln einen
Blackout leisten würde. Doch den Gefallen taten die Franzosen den
Österreichern nicht und siegten erwartungsgemäß deutlich mit 5:0.
Österreich konnte somit, trotz eines 2:1-Sieges über Litauen, den
Vier-Punkte-Abstand auf Frankreich nicht verkürzen und wird in Südafrika
lediglich Zuschauer sein.
Janko erzielte in der 16. Minute mit einem sehenswerten 15-Meter-Schuss
Österreichs Führung, die Stankevicius, bei Sampdoria Genua unter Vertrag,
nach etwa einer Stunde Spielzeit ausgleichen konnte.
In einem schwachen Spiel gelang aber den Gastgeber dennoch der Sieg, da
Wallner zehn Minuten vor Ende einen Foulelfmeter zum 2:1-Sieg für Österreich
verwandeln konnte.
Der WM-Zug ist zwar jetzt ohne Österreich abgefahren, doch wurde der dritte
Platz in der Gruppe vor Rumänien gehalten. Diese gingen gegen Serbien mit
0:5 unter. Der dritte Gruppenplatz beschert Österreich bei der Auslosung zur
nächsten EM-Qualifikation eine gute Ausgangsposition.
Bereits 16 Teams qualifiziert
Weltweit sind bereits 16 Teams für Südafrika qualifiziert, darunter auch
sieben aus Europa. Neben Deutschland haben sich bereits England, Holland,
Spanien, Italien, Dänemark und Serbien als Gruppenerste das Ticket zur WM
gesichert.
Die lange schwächelnden Portugiesen schlugen Ungarn mit 3:0 und können nun
kommenden Mittwoch mit einem Sieg über Malta den zweiten Platz vor Schweden
sichern.
Die Ukraine schlug die bereits qualifizierten Engländer mit 1:0 und
verdrängte damit Kroatien auf den dritten Platz.
Für die Türkei ist der WM-Zug nach der 0:2 Pleite gegen Belgien abgefahren.
In der Südamerika-Gruppe sind Brasilien und Paraguay durch. Argentinien muss
trotz eines 2:1 Sieges über Peru weiterhin zittern und liegt nur auf Platz
fünf, mit nur einem Punkt Vorsprung auf Uruguay und Venezuela.
In der Asien/Ozeanien-Relegation um den letzten WM-Platz in dieser Region
trennten sich Bahrain und Neuseeland im Hinspiel mit 0:0.
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