Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,

Danke für die Veröffentlichung meiner Post und Du mir ein wenig Recht gibst, dass doch manches verbessert werden könnte. Ich möchte meinen Brief noch etwas fortsetzen und hoffe, Dir nicht auf die Nerven zu gehen. Da ja nun viele Rentner in Pattaya leben, mal mit weniger Rente, mal mehr, und auch nicht mehr so viel Interesse dran haben oder weil dazu das Geld fehlt, Go Go Bars oder Bierbars aufzusuchen und sich täglich zu betrinken. Leute, die eben einfach das Land lieben und sich wohl fühlen. Vielen davon mangelt es aber an Kontakten. Sie würden gerne einer kleinen Beschäftigung nachgehen, was aber leider verboten ist.
Mein Vorschlag, die Stadt sollte einmal einen Aufruf starten zu diesem Thema: „Wir suchen Rentner, die gerne mit einem Thai zusammen gewisse Pflegedienste ausüben möchten. Eine Bezahlung gibt es für diese Farangs nicht, dafür aber jeweils ein Jahresvisum, das immer verlängert wird, und diese keine Ausreise mehr benötigten“. Die Stadt sollte dann auch eine Krankenversicherung für diese Helfer ausstellen, falls ein Unfall passiert oder die Rentner krank werden.
Die ganze Welt könnte mehr zusammenrücken, das wäre zumindest ein Anfang dazu und jedem wäre geholfen. Vielleicht würde diesen Rentnern auch die Chance geboten, ältere Landsleute spazieren zu fahren oder eine Unterhaltung mit Landsleuten zu führen, die zwar schon lange in Thailand leben, aber der Sprache nicht mächtig sind. Oder aber ihnen durch kleine Einkäufe beizustehen.
Auch hier sollte die Stadt etwas Toleranz zeigen, wenn sich jemand um seine eigenen Landsleute bemüht, und dafür keine Arbeitsgenehmigung haben muss, selbst wenn er dafür eine kleine Entlohnung bekommt. Änderungen sind weltweit wichtig, und ich hoffe, Thailand ist mit dabei.
Klaus
Lieber Klaus,
Deine Vorschläge klingen gut, aber ich glaube nicht, dass man sie so schnell wird verwirklichen können. Natürlich gibt es Hilfsarbeiten für Ausländer: siehe in Waisenhäusern, Altersheim für Thais, im Behindertenheim für Thai-Frauen und natürlich auch in allen anderen Institutionen des Redemptorist Centers. Aber alle sind freiwillig und unbezahlt. Es kommen viele Ausländer (hauptsächlich junge Leute) für eine bestimmte Zeit und bekommen auch ihr Visum dafür. Das mit dem lebenslänglichen Visum schaut da schon ein wenig schlechter aus. Das glaube ich nicht, dass dies bald geschafft werden könnte. Es gibt ja Visa für Rentner, lieber Klaus, warum sollte die Regierung dann so etwas anbieten? Richtig, die thailändische Regierung muss das machen und nicht die Stadtregierung, die haben mit Visums nichts zu tun. Das ist Sache der Immigrationsbehörde. Wegen der Krankenkasse schaut es genauso schlecht aus. Denn wenn jemand Rentner ist, hat er ja meist eine Krankenversicherung, da sollte die jeweilige Heimatregierung etwas tun und die Rentner im Ausland auch versichert lassen – weil ja zumeist die Behandlungen hier wesentlich billiger sind als in den Heimatländern. Die Thailänder haben auch erst seit Kurzem eine Krankenversicherung – und die ist so gering, dass sie für einen Ausländer nicht reichen würde, es sei denn er will mit 40 anderen Kranken in einem Zimmer liegen und mangelnde Pflege erhalten.
Du hast Recht, Änderungen sind weltweit wichtig, aber es sollten alle Länder daran beteiligt sein.