Reise - Wirtschaft
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Mutter aller Wasser

AFTA Hotline wird in Thailand eröffnet

Wirtschaft wächst 2010 kräftiger als gedacht

Thai Markenzeichen „Propaganda“ behauptet sich auf internationalem Markt

 

Mutter aller Wasser

Mythos Mekong lässt sich jetzt auf neuen Wegen erkunden - Neue Schiffe erschließen bisher unerreichte Fluss-Abschnitte

Ein grandioses Panorama bietet der abendliche Mekong bei Pakse.
(Photo: Klaus Thiele)

Klaus Thiele

Am Abend besuchen Mönche das Schiff. Auf dem Oberdeck gibt es eine Baci-Zeremonie, ohne die in Laos nichts einen Anfang oder ein Ende nehmen darf. Natürlich muss Baci auch sein, wenn ein Schiff auf Jungfernfahrt gehen soll. Deshalb tragen bei der Abreise am nächsten Morgen alle an Bord weiße Baumwollbändchen um die Handgelenke. Drei Tage mindestens dürfen sie diese nicht abnehmen. Das brächte Unglück. Also nichts riskieren.
Die Mutter aller Wasser, wie die Laoten den Mekong nennen, ist ohnehin im oberen Teil unberechenbar. Der Wasserspiegel kann über Nacht um zwei Meter steigen oder fallen. Deshalb steht neben dem Kapitän stets ein Navigator, der einen bestimmten Teilabschnitt des Flusses „lesen“ kann. In besänftigender Langsamkeit lotst er die kompakte „Mekong Islands“ mit ihren nur elf Kabinen durch ein Labyrinth von Sandbänken und scharfkantigen Felsen.
Nördlich der Provinzhauptstadt Pakse, wo die Premieren-Kreuzfahrt beginnt, käme das Schiff bald nicht weiter. Stromschnellen versperren den Weg. 1.865 Kilometer fließt der 4.800 Kilometer lange Mekong durch Laos. Aber während in Vietnam und Kambodscha inzwischen rund 20 Kreuzfahrtschiffe ohne Hindernisse unterwegs sind, ist der landschaftlich reizvollere laotische Teil nur auf einer Nord- und einer Südroute mit verschiedenen Schiffen zu befahren.
Hans Engberding, Gründer des Reiseveranstalters Lernidee, ließ ein Schiff im Kolonialstil aus Teak und Mahagoni bauen, das erste Kabinenschiff überhaupt in der Region. Wegen Stromschnellen fährt die „Mekong Sun“ seit 2006 auf „nur“ 820 Flusskilometern von der Hauptstadt Vientiane hinauf bis ins Goldene Dreieck. Die Grenze zwischen Thailand, Burma und Laos war früher weltgrößter Umschlagplatz für Opium. 2010 geht das dritte deutsch-laotische Schiff, die „Mekong Explorer“, auf Fahrt. Dann soll auch ein bisher kaum bekanntes Stück Thailand erschlossen werden. Auf Hunderten von Kilometern ist der Mekong die Grenze zwischen Laos und Thailand.
Wer dem Mythos Mekong im Süden nachspürt, lernt oberhalb der Wasserfall-Grenze Si Phan Don kennen, die Welt der 4.000 Inseln. Hier hat der Fluss mit 14 Kilometern seine breiteste Ausdehnung. Eine verrostete Lokomotive und eine Brücke zwischen den Inseln Don Det und Don Khon erinnern an den Versuch der französischen Kolonialherren, mit Schiffen heran gebrachte Güter um die Wasserfälle herum zu transportieren. Es ist das einzige Stück Eisenbahnstrecke, das je in Laos gebaut wurde.
Ein Höhepunkt der Südroute wartet am Fuße des 1.500 Meter hohen Kao-Berges. Wat Phou ist die eindrucksvollste Khmer-Tempelanlage außerhalb Kambodschas. Bereits ein bis zwei Jahrhunderte vor dem Weltwunder Angkor Wat entstanden dort die ersten Bauten. Noch grandioser ist die Landschaft im Norden von Laos. Der Ebene bei Vientiane mit Reisfeldern folgen flussaufwärts Teakwälder, tropische Gebirgszüge, schroffe Felswände. Die Hauptstadt Vientiane erwacht nach der Öffnung zur Marktwirtschaft erst allmählich aus dem sozialistischen Tiefschlaf. Einzigartig ist das Bild der in der Abendsonne golden funkelnden „Ehrwürdigen Stupa“, dem Nationalheiligtum That Luang. Buddha selbst soll es besucht haben.
Ein Wunder ist im Vergleich zu Vientiane die alte Königsresidenz Luang Prabang mit über 30 Tempeln und Klöstern. Durch die Kolonialarchitektur, die vielen traditionellen Gebäude, wirkt Luang Prabang geradezu charmant. Seit 1995 ist die Stadt Weltkulturerbe. Wer neu baut, hat sich an den alten Stil zu halten. Und so entstehen trotz aufstrebendem Tourismus keine Hotelkästen, sondern familiäre Gästehäuser. Sie und die kleinen Terrassenrestaurants machen die Mekong-Promenade mit dem Kloster Vat Xieng Thong zu einer beliebten Bummelzone.
328 schweißtreibende Stufen führen hinauf auf den Tempelberg Phou Si. Es gibt einen wunderbaren Grund, sie vor Sonnenaufgang zu erklimmen. Dann ziehen 400 buddhistische Mönche am frühen Morgen beim Almosen-Gang durch die Stadt. Gläubige knien auf Bastmatten, spenden ihnen Reis, Obst oder auch Geldscheine. Die Mönche zeigen keine Regung, die Spender verbeugen sich dankbar. Denn sie verbessern durch die Gabe ihr Karma, sammeln sozusagen Pluspunkte für das nächste Leben.
Die Pak Ou-Höhlen in einem Kalksteinfelsen sind Ziel am nächsten Tag. Etwa 4.000 Buddha-Figuren stehen noch als Opfergaben im Innern. Am Abend macht das Schiff nach einer Begegnung mit einem Arbeitselefanten an einer Sandbank fest. Die Einwohner des nahen Dorfes kommen fröhlich zum gemeinsamen Barbecue.


AFTA Hotline wird in Thailand eröffnet

Um Geschäftsleuten und Exporteuren bei eventuellen Fragen und Zweifeln bezüglich der ASEAN Free Trade Area (AFTA), gültig seit 1. Januar, behilflich zu sein, hat Thailands Handelsministerium eine Hotline ins Leben gerufen. Auf der Nummer 1385 geben Regierungsmitarbeiter täglich Rat und beantworten Fragen.
Handelsministerin Pornthiva Nakasai erklärte, die Hotline 1385 sei auf Wunsch des Premierministers Abhisit Vejjajiva ins Leben gerufen wurde, um Geschäftsleuten zu helfen und Fragen der Öffentlichkeit zu beantworten.
Pornthiva sagte, die thailändische Regierung habe außerdem einen speziellen Fund eingerichtet, der jenen Geschäftsleuten, die von AFTA nachteilig berührt sind, helfen soll, erfolgreicher im Wettbewerb zu sein.
Zurzeit ist der ASEAN Markt für Thailands Exporte der wichtigste. Es wird erwartet, dass er in der Zukunft wichtige Importmärkte wie die USA, Japan und die EU ersetzen wird.
Dieses Jahr, so Pornthiva, erwartet das Handelsministerium 10 bis 15 Prozent Wachstum im Export nach ASEAN.
AFTA ist nun in sechs der zehn Mitgliedsländer geltend. Kambodscha, Laos, Vietnam und Myanmar, die sich der Gruppe erst später anschlossen, werden ihre freien Handelszonen in 2015 einführen.
Generaldirektor Vichak Visetnoi von der Auswärtigen Handelskammer kündigte ein Seminar für Februar an, das Geschäftsleuten die Vorteile AFTAs vor Augen fuhren soll. Er selber ist sehr optimistisch und sagte, Thailand werde viel von dem Übereinkommen profitieren. (TNA)


Wirtschaft wächst 2010 kräftiger als gedacht

Berlin (apn) Die deutsche Wirtschaft wächst nach Einschätzung der Bundesregierung dieses Jahr stärker als erwartet. Das Plus werde die bisherige Prognose von 1,2 Prozent übertreffen, sagte Wirtschaftsminister Rainer Brüderle in Berlin. Eine genaue Zahl werde aber erst am 27. Januar mit dem neuen Jahreswirtschaftsbericht veröffentlicht.
Die Bandbreite der Expertenprognosen reiche aktuell von 1,2 bis 2,2 Prozent, sagte der FDP-Politiker, und fügte hinzu: „Ich gehe immer bei solchen Projektionen vom Prinzip des vorsichtigen Kaufmanns aus.“ Insgesamt gebe es Anlass zu Optimismus, sagte Brüderle. „Die Talsohle ist durchschritten. Aber es liegt noch ein längerer, steiniger Weg vor uns. Aber das können und werden wir schaffen. Wenn wir es nicht schaffen, dann frage ich mich: Wer soll es dann schaffen?“
Zur Versorgung der hiesigen Unternehmen mit Krediten sagte der Minister: „Es gibt noch keine flächendeckende Kreditklemme. Es gibt einzelne Sektoren mit Problemen.“ Gegensteuern solle der neu bestellte Kreditmediator der Bundesregierung. „Wir fordern von den Banken, dass sie wieder engagierter ins Kreditgeschäft einsteigen“, sagte Brüderle. Das zarte Konjunkturpflänzchen, das aufzuwachsen beginne, dürfe nicht gefährdet werden, sondern müsse „kräftig gedüngt“ werden.
Skeptisch äußerte sich Brüderle zu der von US-Präsident Barack Obama angekündigten Sonderabgabe der 50 größten amerikanischen Banken oder zu Sondersteuern für Banker-Boni. Es sei zwar richtig, wenn der Staat für solche Banken Spielregeln festlege, die er vor dem Aus bewahre. Dies sei auch durch die Deckelung der Vorstandsbezüge geschehen. Ansonsten sei es aber Aufgabe der Eigentümer zu entscheiden, was sie ihren leitenden Angestellten bezahlen.


Thai Markenzeichen „Propaganda“ behauptet sich auf internationalem Markt

Über zehn Jahre lang hat die Thai Marke „Propaganda“ es geschafft, sich auf den internationalen Märkten in über 40 Ländern zu behaupten. Natürlich gehört dazu, dass die Ware sehr gut ist. Es ist aber auch interessant zu hören, wie es dazu überhaupt gekommen ist.
Mit nur zwei Läden in ganz Thailand gehört „Propaganda“ sicher nicht zu den großen Haushaltsnamen in Thailand, ist aber in Großstädten und bei Ausländern sehr wohl bekannt. Die thailändische Freude am Spiel, das Markenzeichen der Produkte, der Spaß und die Freude der Konsumenten am Produkt stehen im Vordergrund.
1996, einige Jahre nach „Propagandas“ Gründung, begann das Unternehmen seine Waren zu exportieren und nahm an zahlreichen Handelsmessen in Deutschland, Japan und den USA teil. Supawan Thogwan, der im Export und Verkauf für „Propaganda“ tätig ist, erklärte, dass das Unternehmen ursprünglich nicht vorhatte, sich so stark auf den Export zu konzentrieren. Da aber die Produkte bei Ausländern so beliebt waren, entschied sich das Unternehmen, internationale Kunden an erste Stelle zu setzen. „70 Prozent unserer Produkte werden heute im Ausland verkauft“, sagte Supawan.
Designer Ankul Assavavibulpan sagte, dass, bevor „Propaganda“ ein neues Produkt zu seinem Sortiment hinzufügt, das Unternehmen gründlich untersucht, ob aus dem Produkt eine ganze Serie gemacht werden kann, so wie zum Beispiel bei „Help“.
„Help“ fing als Teelöffel an. Der Schaft des Löffels war als ausgestreckte, Hilfe suchende Hand geformt. „Help“ wurde und ist immer noch das Wahrzeichen für „Propaganda“. Zu dieser Serie gehören inzwischen unter anderem Stifte und Getränkerührer. „Propaganda“ meint, dass seine Produkte nicht globalen Trends folgen, dennoch untersucht das Unternehmen aber aktuelle Geschmacksrichtungen und wendet diese beim Design ihrer Produkte an. Zum Beispiel wurde die „Polarbär“-Serie eines anderen Designers kreiert, um die Aufmerksamkeit der Kunden auf die Gefahren des Klimawandels zu richten.
Trotz schwacher Weltökonomie ist „Propagandas“ Export im letzten Jahr um 20 Prozent gestiegen und liegt nun bei cirka 800.000 US-Dollar. Dies verdanke das Unternehmen zum Teil seiner Strategie, Produktlizenzen an ausländische Vertreiber zu verkaufen, sagt die Firmenleitung.
„Bis jetzt haben wir Lizenzen nach Hongkong und Japan verkauft. Die Produkte dort werden anders sein als die, die hier und in vielen anderen Ländern verkauft werden. Alle Produkte werden von unseren Designern entworfen und in Thailand produziert. Das Design ändert sich je nach Kultur und Lebensstil des Verkaufslandes”, so Supawan.
Über Weihnachten und Neujahr lag „Propaganda“ hoch im Kurs, Bestellungen für diesen Zeitraum in 2009 lagen bei cirka 400.000 US-Dollar. Für 2010 hat das Unternehmen viele neue Innovationen sowohl für Produkte als auch Produktionsprozesse geplant und rechnet mit einem Gesamteinkommen von über 1.000.000 US-Dollar.
Trotz „Propagandas“ bisher guter Bilanz bringt die Zukunft eine große Herausforderung für all jene, die international tätig sind und endlosem Wettstreit trotzen müssen. (TNA)