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Nic Dunlop und der Schweizer Botschafter besuchen die Deutschsprachige Schule Bangkok

Grenzzwischenfall zwischen Kambodscha und Thailand

 

Nic Dunlop und der Schweizer Botschafter besuchen die Deutschsprachige Schule Bangkok

Wolfram Reda

Seit mehreren Monaten schon findet an der Deutschsprachigen Schule in Bangkok ein Projekt statt, das sich mit der Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha zwischen 1975 und 1978 beschäftigt. Diesem Regime fielen etwa zwei Millionen Menschen zum Opfer. Einer der Hauptverantwortlichen ist Kaing Guek Eav, genannt „Comrade Duch”. Er hat gestanden, etwa 15.000 Landsleute gefoltert und hingerichtet zu haben. Sein Urteil wird in den nächsten Wochen erwartet.
Aus diesem Anlass fand am 22. Januar 2010 in der Deutschsprachigen Schule Bangkok eine besondere Veranstaltung statt. Der Journalist und Photograf Nic Dunlop und der Schweizer Botschafter für Kambodscha, Laos und Myanmar, Seine Exzellenz Christoph Burgener, besuchten die Schule und berichteten über ihre Arbeit.

Schulleiter Dr. Halter mit Botschafter Dr. Christoph Burgener.
Nic Dunlop spürte Duch vor einigen Jahren auf und interviewte ihn für die Zeitung „Far Eastern Economic Review”. Nach der Veröffentlichung des Interviews stellte sich Duch den Behörden. In seinem Buch „The Lost Executioner” berichtet Dunlop über die Entdeckung und Überführung des Roten-Khmer-Führers. Dunlop erhielt für seine Arbeit eine Auszeichnung der John Hopkins Universität.
Nic Dunlop zeigte den Schülerinnen und Schülern Bilder der Räume des früheren Stadtgefängnisses von Phnom Pen, Bilder der Gefangenen und einen Dokumentarfilm, der zeigt, wie Kambodschanerinnen ihn zu einem früheren Gefangenenlager führen, das die Roten Khmer im Dschungel errichtet hatten. In vielen Gesprächen mit Nic Dunlop äußern sie ihre Wut über die Gräueltaten der Roten Khmer. Eindringlich stellte der Journalist den Schülerinnen und Schülern die Gräueltaten der Roten Khmer und das Verschwinden der Anführer nach dem Sturz des Regimes dar. Der Führer der Roten Khmer, Pol Pot, starb 1998 eines natürlichen Todes. Duch arbeitete unter falschem Namen als Laienpriester der Baptisten, als Lehrer und – in Thailand – als Mitarbeiter des amerikanischen Flüchtlingskomitees. Derzeit sind etwa zehn ehemalige Führungskräfte der Roten Khmer in Untersuchungshaft.

Dunlop bei seinem Vortrag. Im Hintergrund Dr. Burgener.
In der Aussprache war zu merken, den Schülerinnen und Schülern der 9. bis 12. Klassen war das Thema nicht neu. Sie hatten schon vorher viele Informationen gesammelt. Einen breiten Raum nahm die Diskussion über das moralische Dilemma ein. Einerseits wäre es gerecht, alle ehemaligen Angehörigen der Roten Khmer vor Gericht zu stellen, die sich damals etwas zu schulden haben kommen lassen. Dies würde allerdings zu einer Spaltung der Bevölkerung Kambodschas führen. „Als Jurist wäre ich für eine rigorose Verfolgung des Unrechts”, sagte Botschafter Burgener, „aber als Diplomat wäre ich dagegen!”
Die Schülerinnen und Schüler dankten den beiden Referenten mit anhaltendem Applaus. „Sehr informativ, und die Bilder haben mich wirklich gerührt!”, sagte eine Schülerin. „Ich bewundere Nic Dunlop für seinen Einsatz”, fügte ein anderer Schüler hinzu. „Nach dieser Veranstaltung kann ich mir wirklich ein Bild machen!” Auch die Initiatoren des Veranstaltung, Michael Rassinger und Thomas Bachmann, freuten sich über den Erfolg.

Das aufmerksame junge Publikum.


Grenzzwischenfall zwischen Kambodscha und Thailand

(apn) In einem umstrittenen Abschnitt der Grenze zwischen Kambodscha und Thailand ist es am 24. Januar wieder zu einer Schießerei zwischen Soldaten beider Staaten gekommen. Thailändische Truppen seien etwa 20 Kilometer östlich des Tempels Preah Vihear über die Grenze vorgestoßen, sagte der für die Region zuständige kambodschanische Generalleutnant Chea Tara. Nach dem Feuergefecht sei wieder Ruhe eingekehrt.
Von thailändischer Seite wurde allerdings verlautbart, dass kambodschanische Soldaten auf thailändisches Gebiet vorgedrungen seien.
Die Spannungen in der Grenzregion haben sich 2008 verschärft, als thailändische Nationalisten gegen kambodschanische Bemühungen protestierten, den Tempel Preah Vihear in das Weltkulturerbe der Vereinten Nationen aufzunehmen. Der Internationale Gerichtshof hat den Tempel aus dem 11. Jahrhundert im Jahr 1962 Kambodscha zuerkannt. Die Souveränität über die unmittelbare Umgebung der Anlage wurde aber nie eindeutig geregelt.