Norweger läuft Marathon, um gesund zu bleiben
Dirk Weeber-Arayatumsopon
Odd Magnar Flataker, der im Februar 1938 in Norwegen geboren wurde, lebte die
meiste Zeit seines Lebens in der Nähe von Trondheim. Der gelernte Klempner war
ein guter Bastler und Tüftler und machte sich später selbständig, indem er
Haushaltsmaschinen aller Art reparierte und den Leuten so Neuanschaffungen
ersparte. Er war schnell als der Mann bekannt, der alle Probleme lösen kann.
Noch heute im zarten Alten von 72 Jahren ist Odd immer in den sechs Monaten, in
denen er sich in Norwegen aufhält, tätig. Er meint, es ist schön, auch noch im
Alter anderen Menschen helfen zu können.
In seiner Freizeit macht Odd jedoch etwas völlig Ungewöhnliches für einen Mann
in seinem Alter: Er läuft Marathon. In Norwegen hat er noch nie einen Wettkampf
gescheut, im Sommer war es der Marathon oder Mini-Marathon, im Winter eben Ski
fahren.
Ein
rüstiger Rentner und Marathonläufer ist Odd Magnar Flataker. (Photo: Dirk
Weeber-Arayatumsopon).
Seit neun Jahren ist Odd nun auch als Mini-Marathon-Aktivist in Chiang Mai
aktiv, wo er von November bis April lebt. An 5 bis 6 Wettkämpfen pro Jahr nimmt
er teil. Auch hier kommt es ihm nicht auf das Ergebnis an, sondern er betont
immer, dass er es nur für seine Gesundheit macht.
Alkohol ist ihm verpönt und auch die Frauen wechselt er nicht wie andere die
Unterwäsche. Der rüstige Senior hat eine bodenständige Beziehung mit seiner
thailändischen Freundin Nee, die seine Ideen unterstützt. Auch seine
Enkelkinder, die ihn hier besuchen kommen, sind stolz auf den Opa, der in
Thailand so aktiv ist – und sind bereits in seine Fußstapfen getreten. Sie
zählen zu den 10 Besten des norwegischen Jugendskiteams und haben, sollten sie
weiter willig trainieren, Hoffnung auf internationale Ehren.
In Thailand werden häufig Mini-Marathons ausgerichtet. Odd jedoch beschränkt
sich auf die Teilnahme in Bangkok, Chiang Mai und Khon Kaen. Während Khon Kaen
nur einen Marathon pro Jahr ausrichtet, gibt es in Chiang Mai schon drei oder
vier und in Bangkok gar sechs.
Odd ist stolz darauf, dass er im letzten Jahr den Doi Suthep Mini-Marathon in
Chiang Mai, der von der Universität bis hoch zum Tempel führte, in nur 89
Minuten geschafft hat. Odd hat in seiner Altersklasse über 65 Jahre, auch wenn
er nicht wirklich etwas von Platzierungen hören will, doch beachtliche
Ergebnisse vorzuweisen. Beim letzten Khon Kaen Marathon 2009, belegte er im
Gesamtklassement bei rund 5.000 Teilnehmern den 1429. Platz und in der
Altersklasse über 65 den 29. Platz, wofür er eine wunderbare Medaille und ein
Zertifikat vom Veranstalter erhielt. Die 11,5 km absolvierte der
gesundheitsbewusste Norweger in nur 76 Minuten. Selbst mancher Jugendliche wäre
dazu nicht in der Lage, wie ein Mediziner der Universität Chiang Mai erklärte.
Er meinte, dass, wer gesund lebt, sich richtig und ausgewogen ernährt, auch noch
im Alter von über 80 Jahren gute sportliche Ergebnisse liefern kann.
Die Pattaya Blatt Redaktion wünscht Odd noch viele erfolgreiche Sternstunden bei
Mini-Marathons und hofft, dass er auch einmal dafür nach Pattaya kommen wird.
Thailand sendet erste
Reislieferung nach Haiti
Die thailändische Regierung hat am Montag
vergangener Woche die erste Lieferung von 100 Tonnen Reis für die
Erdbebenopfer in Haiti geschickt.
Premierminister Abhisit Vejjajiva leitete auf dem Flughafen
Suvarnabhumi die Zeremonie des Versands von Reis und finanzieller
Hilfe durch einen Sonderflug der nationalen Fluggesellschaft Thai
Airways International (THAI).
Die thailändische Hilfsaktion umfasst 20.000 Tonnen Reis und eine
Finanzhilfe von 100.000 US-Dollar. Unter den Erdbebenopfern herrscht
eine große Lebensmittelknappheit.
Der Flug in die haitische Hauptstadt Port-Au-Prince dauert 36
Stunden, eine Lieferung per Schiff würde sechs Wochen dauern, sagte
der Präsident der Fluggesellschaft, Piyasvasti Amranand.
Er fügte hinzu, die Fluggesellschaft beteiligt sich an
Transportkosten mit 30.000 US-Dollar, der Rest wird von der
Regierung und anderen Organisationen aufgebracht.
Das Gesundheitsministerium kündigte an, drei medizinische Teams nach
Haiti zu senden, die dort bis zu vier Wochen bleiben sollen.
Kenro Oshidari, der Regionaldirektor des „World Food Programme“
(WFP) in Asien, war bei dem Abflug der Maschine dabei und sagte:
„Diese großzügige Geste der Königlich Thailändischen Regierung ist
ein großartiges Beispiel auch für andere Regierungen in der Welt. In
meiner sechszehnjährigen Tätigkeit bei WFP habe ich noch nie eine
solch überwältigende Reaktion von Menschen eines Landes für ein
anderes gesehen, besonders, da dieses Land auf der anderen Seite der
Welt liegt. Die thailändischen Menschen wissen nach dem Tsunami nur
zu gut, wie wichtig es ist, dass nach Naturkatastrophen die Menschen
und die Regierungen der ganzen Welt schnell und großzügig
reagieren.“ (TNA)
Obdachlose Kinder stellen
großes Problem in Thailand dar
Eine Studie der Foundation For a Better Life
zeigt, dass die Zahl obdachloser Kinder in Thailand von 20.000 in
2006 auf 30.000 in 2010 angestiegen ist.
Die meisten dieser Kinder leben in der Provinz Chiang Mai, wo sie
von den Bergen hinunter in die Stadt wanderten. Auch in Bangkok
leben circa 10.000 obdachlose Kinder.
Dem Lehrer Jew der „Für ein besseres Leben“-Stiftung zufolge, ist
die Anzahl obdachloser Kinder in allen Provinzen Thailands am
Steigen. Immer mehr Kinder sind gefährdet, ins kriminelle Milieu
abzurutschen oder Prostituierte zu werden. Viele sterben an AIDS.
„Ein Grund, der zur Obdachlosigkeit führt, ist die ökonomische
Situation. Einige Menschen haben keinen Zugang zu öffentlichen
Leistungen, andere haben kein ausreichendes Familieneinkommen und
sind daher nicht in der Lage, die Schule zu beenden. Was sie dann
bei der Arbeitssuche behindert“, so Jew.
Ein Park und eine kleine Fläche rundum Bangkoks König Rama I.
Monument bei der Memorial Bridge (Phra Buddha Yodfa Bridge) ist
schon seit langem Treffpunkt und Schlafstelle für Obdachlose.
Ein Lehrer vom Mercy Center, Nang, der sich schon seit zehn Jahren
mit den obdachlosen Kindern beschäftigt, sagte, Familienprobleme
seien die Hauptursache für die vielen Ausreißer. Die meisten von
ihnen seien außerdem spiel-oder drogenabhängig oder wollen einfach
mit ihren Freunden auf der Straße zusammenleben und ein Leben
führen, dass sie mit Freiheit gleichstellen.
Egal aus welchem Grund die Kinder auf der Straße leben, sagt Nang,
die Konsequenz ist fast immer die gleiche: Drogenabhängigkeit.
Besonders verbreitet ist es, an Klebstoffen zu riechen, das sie eine
Zeit lang glücklich macht.
„Sind sie wirklich glücklich? Ich glaube es kaum. Diese Kinder leben
hier als hätten sie keine Eltern. Wenn sie eine Familie vorbeigehen
sehen, dann müssen sie sich doch sich fragen, warum sie selbst so
anders sind“, philosophiert Nang.
Bangkoks Gouverneur Sukhumbhand Paribatra plant 40 Millionen Baht in
das Gelände in Saphan Phut zu investieren. Es soll eine Fontäne
geben, mehr freie Flächen, die Infrastruktur soll verbessert und ein
Zaun soll installiert werden. Außerdem sollen Wachen den Ein- und
Ausgang zum Gelände bewachen.
Der Plan ist zwar bis jetzt erst ein Vorschlag, dennoch erwartet
man, dass die Bauarbeiten vor dem 6. April fertig sein sollen,
rechtzeitig zum Jahrestag der Krönung Königs Rama I. Im Rathaus
Bangkoks meint man, das Projekt werde die jungen Obdachlosen von
ihrem bisherigen Platz vertreiben.
„Der öffentliche Platz hier wird nicht zweckgemäß genutzt. Zwei
Familien wohnen hier. Sie werden umziehen müssen. Das Gelände, auf
dem sie wohnen wird zur Baustelle werden“, sagte Suachana
Sudcharoen, der Leiter des Pra Nakhon Bezirksbüros.
Manop Meksuriya ist obdachlos und lebt schon seit er neun Jahre ist
in Saphan Phut. Er ist heute fast 40 und sagt, er sei sich sicher,
dass die Kinder trotz der geplanten Bauarbeiten nicht nach Hause
zurückkehren würden, sondern sich einfach in einem anderen Stadtteil
niederlassen.
Viele Leute von Hilfsorganisationen sind sich klar darüber, es sei
eine gute Sache, dass die Stadtverwaltung die „Stadt der Engel“
verschönern will. Die Frage ist nur, wo die Obdachlosen sich
niederlassen können. Um das Problem der Obdachlosigkeit unter
Kindern und jungen Menschen zu lösen, muss die Ursache gesucht
werden. Familien sollten viel mehr mit öffentlichen und privaten
Institutionen zusammenarbeiten und diesem traurigen Kreislauf
endlich ein Ende setzen. (TNA)
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