Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf
bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an
mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda |
Liebe Tante Frieda,
Ich glaube, irgendwann mal
gelesen zu haben, dass der freie Verkauf von pyrotechnischen Produkten auch in
Thailand nur zu bestimmten Zeiten, zu Sylvester etwa, zulässig ist. Bisher war
es zumindest so, dass die Kracherei mit dem Loy Krathong Fest begann und
spätestens eine Woche nach Silvester endete. Nun schreiben wir aber bereits den
19. Februar und die täglich nächtliche Kracherei nimmt kein Ende. Man muss sich
das einmal vorstellen, wenn diese Feuerwerkskörper in einem rundum mit
Wohnhäusern verbauten Gebiet zur Explosion gebracht werden. Hunde fangen dann an
zu bellen, weil ihnen der Krach in den Ohren weh tut, die Alarmanlagen werden
bei den Autos ausgelöst, wer da noch schlafen kann, der muss bereits tot sein.
Heute früh um 3 Uhr explodierte so eine Rakete direkt vor meinem Schlafzimmer im
9. Stock. In dem Moment dachte ich mir, jetzt ist in Thailand der Bürgerkrieg
ausgebrochen. Aber vielleicht fällt dem Andi dazu was ein, der ja vorwurfsvoll
in der Ausgabe Nr. 7 schrieb, dass es für ihn ein Rätsel ist, dass sich Leute
über so was beschweren. Vielleicht schläft er aber um diese Zeit noch gar nicht,
oder, was noch viel schlimmer wäre, ist er gar einer der Verursacher solcher
Kindereien?
Peter
Lieber Peter,
Du hast ganz sicher vergessen, dass es das Chinesische Neujahr auch
jedes Jahr gibt – und da wird die Kracherei normalerweise am lautesten,
denn man will ja die bösen Geister vertreiben. Ja, und dann gibt es im
April ja auch noch das Thai-Neujahr, da wird neben Wasserspritzen auch
viel rumgeballert. Ich verstehe die Reaktion von Touristen schon, die
vielleicht auch mal schlafen möchten und gekommen sind, weil sie die
Bräuche hier nicht kennen. Ich verstehe aber auch sehr gut die Reaktion
von Leuten, die hier wohnen und frühmorgens wieder aus den Federn müssen,
um zur Arbeit zu fahren. Die werden sicher sauer sein über diese
nächtlichen Ruhestörungen. Aber was kann man dagegen machen? Wer es weiß,
wird das nächste Oberhaupt dieser Gemeinde. |