Achim Wolf
Teil
4.
„Politik ist die Summe der Mittel, die nötig sind, um zur
Macht zu kommen und sich an der Macht zu halten und um von
der Macht den nützlichsten Gebrauch zu machen.“ (Machiavelli,
um 1515).
Die
Motivation der meisten Politiker wird nicht durch den Willen
bestimmt, dem Volk selbstlos zu dienen und den Volkswillen
als ausführendes Organ umzusetzen, ohne eigenmächtig und
ohne Volksmandat zu handeln – wie es gut und wünschenswert
wäre.
Vielmehr geht es ihnen meist um die Befriedigung ihrer
Machtgier, das Streben nach materiellem Reichtum und ein
luxuriöses Leben, das Erpressen sexueller Dienste und
Ausschweifungen von den von ihnen Abhängigen usw. Oft werden
sie angetrieben durch einen übermäßigen Geltungstrieb,
Selbstsucht und Egoismus sowie fehlende Menschlichkeit und
die Unfähigkeit, Verantwortung zu tragen.
Stattdessen klopfen sie lieber selbstherrlich große Sprüche,
boxen sich durch Rücksichtslosigkeit, Mobbing und Kriecherei
nach oben und gehen manchmal sogar im wörtlichen Sinn über
Leichen. All dies verkörpert die ausgeartete Form der
irdischen Politik. Eine neutral-postiv-ausgeglichene Form
der Politik, wie sie auf der Erde sehr wohl möglich und
dringend nötig wäre, bezeichnet der folgende Leitsatz:
„Politik
ist die Gesamtheit aller Aktivitäten zur Vorbereitung und
Herstellung gesamtgesellschaftlich verbindlicher und/oder am
Gemeinwohl orientierter und der ganzen Gesellschaft zugute
kommender Entscheidungen.“ (Thomas Meyer)
Wer
eine Gemeinschaft wahrheitlich zu deren Wohl leiten und
führen will, muss in vielerlei Hinsicht als wahrer Mensch
gebildet sein und wissen, wovon er spricht und wie er gemäß
der jeweiligen Situation und den jeweiligen Erfordernissen
zu handeln hat, um vorausschauend, aufbauend und
fortschrittlich zu wirken.
Ein
solcher Mensch erteilt seinen Mitmenschen stets nur
wohldurchdachte und nach den schöpferisch-natürlichen
Gesetzen und Geboten ausgerichtete Ratschläge und arbeitet
dementsprechende Richtlinien aus, wonach dann die Menschen
nach eigenem Ermessen und in freier Entscheidung alles
annehmen oder von sich weisen können.
Dazu
gehören auch Maßnahmen, die dem Unbedarften hart erscheinen
mögen, die jedoch zur Abwendung schlimmer Folgen notwendig
sind, wie z. B. ein sofortiger Geburtenstopp resp.
Geburtenkontrollen nach harten, aber humanen Richtlinien im
Falle der Überbevölkerung.
Aus
dem Annehmen oder Verwerfen der Ratgebung entstehen
bestimmte Folgen, die entsprechend der vorausgehenden
Ursache zur Wirkung kommen. Handelt der Mensch richtig, dann
erntet er Gutes resp. Ausgeglichenes. Handelt er falsch
resp. schöpfungswidrig, wird er die negativen Früchte seines
Tuns resp. seiner Versäumnisse ernten.
Ein
wahrer Weiser erteilt nur dann Befehle zum Wohle der
gesamten Menschheit, wenn die Menschen noch nicht in der
Lage sind, die Folgerichtigkeit dieser Anweisungen zu
erkennen. Dies im Gegensatz zu Politikern, dem Militär,
Papst und Gurus usw., die nach eigenem Gutdünken und zu
ihrem eigenen Nutzen Befehle erteilen.
Richtiges Führen und Leiten setzt ein großes Maß an
Bescheidenheit, Neutralität, Antimaterialismus, Geduld,
Frieden, Liebe und Verstehen voraus, zudem ein großes Wissen
sowie eigens erarbeitete und durch Lebenserfahrung
aufgebaute Weisheit. Tugendvolle Menschen sollten es sein,
denen die Menschen vertrauen; Menschen die weise, selbstlos
und von Liebe geleitet handeln.
Würden
die Ratgebungen und Richtlinien dieser Weisen konsequent
befolgt, dann könnte das Paradies auf Erden verwirklicht
werden. Die Menschen sollten daher auf die Ratgebungen der
Wissenden und Weisen hören, sie durch eigene Gedankenarbeit
ergründen und ihre Logik und Gerechtigkeit nachvollziehen,
wodurch sie ihre hohen Werte erkennen könnten. Sie würden
sich dadurch nach und nach zu selbstdenkenden,
eigenverantwortlichen Menschen entwickeln und ihrer
Evolution genüge tun.
„Das
Verhängnis unserer Kultur ist, dass sie sich materiell viel
stärker entwickelt hat als geistig (bewusstseinsmäßig).“
(Albert Schweitzer).
Eine
wahre Demokratie setzt voraus, dass die Menschen einander
alle als absolut gleichwertig anerkennen und sich bewusst
werden, dass jeder Mensch seine eigenen Aufgaben nach besten
Kräften im Dienste und zum Wohle aller auszuüben hat. Die
Tugenden des Menschseins wie wahrer innerer Frieden, Respekt
vor dem Leben, Toleranz, Güte, Geduld, Liebe und
Nächstenliebe sind dabei äußerst hilfreich. Der Mensch muss
lernen, seine Emotionen, seinen Egoismus, seine Triebe und
seine Gier nach allem Materiellen zu zügeln und zu
kontrollieren, was er durch das regelmäßige Üben einer
zweckmäßigen Meditation erlernen kann.
Das
Verwirklichen einer wahren Demokratie setzt aber auch voraus,
dass die wichtigsten schöpferisch-natürlichen Grundsätze und
Richtlinien gelernt, erkannt und befolgt werden. Dazu gehört
die Einsicht, dass jeder Mensch in alleiniger und
vollumfänglicher Verantwortung die Folgen seines Tuns tragen
muss.
Mit
ihrem Denken setzen die Menschen ursächliche Kräfte ihres
Bewusstseins und ihrer Psyche in Bewegung, die
schöpfungsgesetzmäßig zu ganz bestimmten Wirkungen führen
und wiederum die ursächlichen Kräfte für neue Wirkungen sind.
Jeder einzelne ist also mitverantwortlich, um nach und nach
wahre Demokratien zu verwirklichen, denn jeder Mensch kann
und soll immer bei sich selbst beginnen, wenn er etwas Gutes
und Fortschrittliches erreichen will.