Die
emotionale Hochschaubahn
Gerlinde, eine frühere
Klientin, schwebte mitunter wochenlang im siebten Himmel – sie war dann
voller Tatendrang, ja beinahe rastlos, unternahm und arbeitete sehr viel,
brauchte kaum Schlaf, hatte kaum Hemmungen und gab meist viel Geld aus. Und
dann....
Dann kam der
Rückschlag: sie lag im Bett, war kaum aktiv, kam sich wertlos vor. Auch litt
sie unter Schlafstörungen, war ständig übermüdet und konnte nicht aufhören
zu grübeln. Alles schien ihr während dieser Zeit sinnlos zu sein, es war ein
einziges Ringen um Selbstbeherrschung. Mitunter kamen sogar Gedanken auf,
ihrem Leben (und damit diesem Leiden) ein Ende zu setzen.
Sie kam in meine
Praxis, nachdem sie bereits über 10 Jahre gelitten hatte: während dieser
Zeit war ihre Partnerschaft zerbrochen, erst ein Burnout und ein
Suizidversuch hatten ihr signalisiert, dass es so nicht weitergeht.
Die so genannte „bipolare
Störung” wurde früher als „manisch-depressive Erkrankung” bezeichnet - etwa
eine von 50 Personen ist von ihr betroffen. Die manischen und die
depressiven Phasen können unterschiedlich lange ausgeprägt sein, ja sogar
jahrelang andauern – bis dann plötzlich die Stimmung wieder kippt. Die
Suizidrate ist leider sehr hoch: etwa 25 Mal höher als beim
Bevölkerungsdurchschnitt. Meist ist für den Beginn einer Therapie die Umwelt
als treibende Kraft äußerst wichtig, denn während einer depressiven Phase
haben die Betroffenen häufig nicht den nötigen Antrieb, um die
entsprechenden Schritte zu setzen, während einer manischen Phase dagegen
finden sie Therapie vollkommen unnötig.
Richard L. Fellner
leitet das Counseling Center (Beratungszentrum) Pattaya in der Soi Kopai und
bietet nach Terminvereinbarung unter 0854 370 470 Beratungen in deutscher
und englischer Sprache an.