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Königlicher Besuch erfreut Pattaya

 

Königlicher Besuch erfreut Pattaya

Königin Silvia von Schweden wird von Prinzessin Chulabhorn empfangen

Alisa Phanthusak (links) überreicht Königin Silvia Blumen zum Empfang.

Elfi Seitz

Es war ein aufregender Tag, der 8. April. Aufregend besonders für all die blinden Schüler und ihr Lehrpersonal im Redemptorist Blindenheim in der Soi 17 der Naklua Road, da sie gleich zwei königliche Hoheiten erwarten durften.

Ihre Majestät, Königin Silvia von Schweden, kam an diesem Tag nach Pattaya, um das neue Gebäude B des Redemptorist Blindenheims einzuweihen, das sie mit 30.000 US-Dollar, zum Teil aus dem „Königin Silvia Fundus“, der von der Welt-Pfadfinder-Stiftung verwaltet wird, mitfinanzierte. Ihre Königliche Hoheit, Prinzessin Chulabhorn, war ebenfalls eingetroffen, um die Königin gebührend zu begrüßen und ihr dabei zur Seite zu stehen.

Königin Silvia und Prinzessin Chulabhorn beim Bäume pflanzen.

Nach ihrer Ankunft wurden die beiden königlichen Damen von Aurora Sribuaphan, der Direktorin des Blindenheimes, und von Sutham Phanthusak, dem Internationalen Kommissär der Nationalen Pfadfinder-Organisation Thailands, mit Ansprachen begrüßt.

Anschließend unterhielten die blinden Kinder die hohen Gäste mit Tänzen und Musikstücken, bevor sich diese aufmachten, das neue Gebäude, das auf der anderen Straßenseite liegt, zu besichtigen. Noch am Eingang sang eine andere Gruppe blinder Kinder das Lied „You are my sunshine“, das die beiden königlichen Damen stark berührte.

Ihre Majestät bei ihrer Ansprache.

Drei Bäume standen bereit, noch fertig eingepflanzt zu werden, um so eine bleibende Erinnerung an die Güte des schwedischen Monarchen König Carl XVI. Gustaf, der sich für die Fertigstellung der Gebäude stark einsetzte, sowie an den Besuch von Schwedens Königin Silvia und den von Prinzessin Chulabhorn für alle Zeit zu sein.

Königin Silvia begrüßte alle Ehrengäste, die sich dort versammelt hatten, mit freundlichen Worten und entbot beste Grüße ihres Gemahls des Königs, den sie bei diesem Festakt vertrat. Sie sagte unter anderem, dass sie angenehm überrascht sei, wie schön die Gebäude geworden seien und sie dies dem König berichten werde.

Die Phanthusak Familie übergibt Königin Silvia von Schweden ein wunderschönes Gemälde, das sie mit ihrem königlichen Gemahl, Carl XVI Gustaf zeigt. von links: Darin, Varassaya, Königin silvia, Sutham, Orawan und Alisa.

Die Königin, die trotz der Hitze erfrischt und wunderschön aussah, machte sich dann im gelben Mercedes von König Bhumibol auf den Weg zum Woodlands Resort, wo sie sich eine halbe Stunde ausruhen konnte.

Die beiden königlichen Damen genießen die Shows der blinden Kinder.

Prinzessin Chulabhorn, welche die Königin verabschiedet hatte, fuhr dann nach einigen Gesprächen mit Aurora Sribuaphan und Sutham Phan­thusak Richtung Bangkok zurück. Die Ehrengäste eilten jedoch zu den Woodlands Residence Apartments, um dort auf die Königin zu warten, die mit ihnen gemeinsam den Lunch einnahm.

Es herrschte eine freundliche Atmosphäre während des Essens, da Königin Silvia eine echte Königin der Herzen ist und nicht umsonst auf Antrag der vielen Kindern, um die sie sich in 62 Wohltätigkeitsorgani­sationen kümmert, zum „Kavalier des Ordens des Lächeln“ ernannt wurde. Sie unterhielt sich mit allen Persönlichkeiten, unter ihnen der schwedische Botschafter Lennart Linnér, Chonburis Gouverneur Senee Jittikasem, Pattayas Bürgermeister Itthipol Kunplome, die Phantusak Familie, Jan Olav Aamlid mit Gattin, Rungtip Suksrikarn, Peter Malhotra von Pattaya Mail, Alvi Sinthuvanik als Repräsentantin von Rotary sowie weitere Sponsoren, die zur Fertigstellung der Gebäude beigetragen hatten und die an ihrem Tisch sitzen durften, aufs Herzlichste.

Nach der Rede von Gouverneur Senee Jittikasem stellten Sutham Phanthusak und Sven Philip Sorensen, der den Vorsitz beim Projekt „17. Februar Pattaya Schule für Blinde“ hatte, der Königin alle Sponsoren und Komiteemitglieder vor, und sie erhielten aus den Händen Ihrer Majestät ein Andenken oder Zertifikate.  Trond Myhre sang anschließend zu Ehren der Königin das Lied „You never walk alone“.

Die Königin war so freundlich, auf Intervention von Sven Philip Sorensen und ihrer Hofdame Kristina von Blixen, mir auf Pattaya Mail on TV ein Interview zu gewähren.

Die Königin sprach darin erneut ihre besten Wünsche für den Fortbestand und Erfolg des Blindenheimes aus, sprach aber auch über einige andere Projekte, die ihr sehr am Herzen liegen. Dazu zählen die „World Childhood Foundation“, die von ihr 1999 gegründet wurde und deren Patronin sie heute noch ist und auch das „Silviahemmet“ (Silviaheim) in dem Demenzkranke betreut werden. Sie erzählte, dass die Malteser in Deutschland mit der Stiftung „Silviahemmet“ kooperieren und dieses Konzept an mehreren Standorten umsetzt. Sie setzt sich, neben ihren anderen Pflichten als Königin, auch sehr für den Behin­dertensport ein und hatte gemeinsam mit ihrem königlichen Gemahl den „Königlichen Hochzeitsfond“ gegründet, der die Forschung auf dem Gebiet des Behin­dertensports unterstützt.

Königin Silvia gab zu, dass diese Wohltätigkeitsarbeiten einen Großteil ihrer Zeit verschlingen, „aber es ist für eine gute Sache, und man muss sich speziell um Kinder und Kranke kümmern“, sagte sie. „Mir liegen vor allem die Kinder am Herzen, die sexuell missbraucht werden“, fügte sie hinzu.

Für all ihre Fürsorge und ihre guten Taten, in Deutschland wie in Schweden gleichermaßen beliebt, wurde Königin Silvia sehr häufig auch in Deutschland ausgezeichnet. So erhielt sie bereits im Jahre 1979 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist außerdem Trägerin des Elefantenordens, Trägerin der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, erhielt 1990 den „Deutschen Kulturpreis“ für ihren Einsatz für den Behindertensport, 2002 den „Deutschen Medienpreis“ in Baden-Baden und im Jahr 2006 den Ehren-Bambi des Verlagshauses Hubert Burda Media und 2009 den Courage Preis.

Sutham Phanthusak überreicht Gouverneur Senee Jittikasem ein Dankeszertifikat.

Aurora Sribuaphan und Sutham Phanthusak bei ihren Begrüßungsansprachen.

Besichtigungstour im Blindenheim.

Ihre Majestät, Silvia Renate, Königin von Schweden, wurde am 23. Dezember 1943 in Heidelberg als Silvia Renate Sommerlath geboren. Sie ist das jüngste Kind von Walther Sommerlath und seiner in Brasilien geborenen spanischen Ehefrau Alice Soares de Toledo.

Sie wuchs zwischen 1947 und 1957 in São Paulo, Brasilien, auf. Danach kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Königin Silvia besuchte unter anderem die Elisabeth-von-Thadden-Schule, eine Privatschule in Heidelberg-Wieblingen. 1963 machte sie in Düsseldorf ihr Abitur, von 1965 bis 1969 besuchte sie das Sprachen- und Dolmetscher-Institut in München. Neben Schwedisch und Deutsch spricht sie Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Dänisch, Englisch und die schwedische Gebärdensprache. Sie arbeitete im argentinischen Konsulat in München, als Hostess der Olympischen Sommerspiele 1972 in München und als stellvertretende Protokollchefin der Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck.

Während der Olympischen Spiele in München traf sie 1972 den schwedischen Kronprinzen Carl Gustaf, mit dem sie sich am 12. März 1976 verlobte und den sie am 19. Juni 1976 in der Stockholmer Storkyrka heiratete. An der Zeremonie wirkte Silvias Onkel, der Leipziger Theologieprofessor Ernst Sommerlath, mit. Am Tag zuvor hatte die schwedische Popgruppe ABBA das Lied „Dancing Queen“ in einer Sendung zu Ehren des Brautpaars im schwedischen Fernsehen uraufgeführt.

Königin Silvia und König Carl XVI. Gustaf haben drei Kinder: Kronprinzessin Victoria (*14. Juli 1977), Prinz Carl Philip (*13. Mai 1979), Prinzessin Madeleine (*10. Juni 1982).