Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,

Es ist schon erstaunlich, mit was du da so alles konfrontiert wirst. Ich kann es nicht glauben! Da ist einer Dame aus der High Society mit Namen Franzi oder Frizzi doch glatt passiert, dass ihr so ein schwarzer lüsterner Köter mit offenem Maul, heraushängender Zunge und ausgefahrenem Ding da zwischen den Hinterbeinen ihr den Weg zur Damentoilette versperrt hat. Na so was. Aber eine Dame aus der High Society geht doch normalerweise nicht auf eine öffentliche Toilette an einer Tankstelle. War denn da gar kein Grand Hotel in der Nähe, das ihr eine standesgemäße Toilette hätte anbieten können? Da würde ich aber an ihrer Stelle den Reiseveranstalter verklagen. Wie kommt denn ein Mitglied der High Society dazu, auf eine für den Pöbel vorgesehene Toilette, die noch dazu von einem lüsternen Hund bewacht wurde, zu benutzen? So musste die Arme notgedrungen die Herrentoilette aufsuchen, auch unter der Gefahr letztendlich noch als Transsexueller eingestuft zu werden. Da hatte sie nochmals Glück, dass gerade in diesem Moment kein anderer Benützer ihren Weg kreuzte. Ihre Angst um eine eventuelle Handtaschenattacke war aber sicher nicht gegeben, denn Damenhandtaschen werden eher seltener auf Herrentoiletten entwendet.

Dann soll es doch auch noch Leute geben, die sich eine Zeitung ausleihen, um dann deren Inhalt öffentlich zu kritisieren. Nur gut, dass er die Zeitung nicht gekauft hat, sonst hätte er wahrscheinlich das Geld zurückverlangt. Also liebe Tante Frieda, Du musst schon mit den Redakteuren sprechen, sonst wird sich der Herr die Zeitung nicht mehr ausleihen. Ich kenne da auch Leute, die sich zu einem Gratisbuffet einladen und dann über das schlechte Essen schimpfen. Aber es ist halt so im Leben, allen alles Recht zu machen ist eine Kunst, die nur sehr schwer zu bewältigen ist.
Peter

Lieber Peter,
vielen Dank für Dein großes Verständnis mir gegenüber. Ach ja, manchmal schüttle ich selbst den Kopf über all das, was mir so zugeschickt wird.

Liebe Tante Frieda,
vor einer Woche bin ich von einem wirklich tollen Urlaub aus Thailand und Pattaya nach Deutschland zurückgekehrt. Ich habe mich wieder sehr wohl gefühlt. Nur ist mir als Tierfreund am Strand ein ernstes Problem aufgefallen: dort sind mir immer wieder Kinder begegnet, die mit mehreren kleinen Holzkäfigen die Strände entlang liefen, in welchen ca. 10 bis 15 kleine Vögel gefangen waren.

Die armen Tiere konnten sich kaum bewegen, saßen zum Teil übereinander in den Käfigen und machten sich lautstark bemerkbar. Die Kinder sprachen Touristen (u. a. auch mich) an, und machten das Angebot, 3 der armen Vögel gegen Zahlung von 100 Baht fliegen zu lassen. Dies werde, so die Kinder, im Namen Buddhas „Glück bringen“. Beim Anblick der eingepferchten Vögel war ich entsetzt und zahlte spontan 500 Baht, damit sämtliche gefangenen Tiere freigelassen würden.

Das geschah auch. Mir wurde jedoch klar, dass ich mit diesem Verhalten eher das Gegenteil meiner eigentlichen Absicht erreichte, denn die Kinder würden umso mehr der armen Tiere einfangen, um damit Geld zu verdienen. Daher meine Frage, liebe Tante Frieda, gibt es irgendeinen realistischen Weg, solche Tierquälereien (und das auch noch im Namen Buddhas) zu unterbinden? Kann man die ansonsten freundlich lächelnden Kinder wirklich nicht sinnvoller beschäftigen? Mir tun die Vögel jetzt noch leid.
Ein Tierfreund

Lieber Tierfreund,
Auch ich finde, es ist eine Tierquälerei, noch dazu wo die Tierchen mit Futter bald wieder angelockt und eingefangen werden. Leider gibt es auch in Thailand viel zu viele unverantwortliche Eltern, die aus Geldgier, Drogen- oder Alkoholsucht und ja, auch aus Faulheit, ihre Kinder vorschicken, damit sie genügend „Geld machen“.

Die Kinder fühlen sich verpflichtet (oder werden gezwungen) den Eltern zu helfen und würden sich weigern, stattdessen zur Schule zu gehen oder in einem Heim zu wohnen. In Indien werden Kinder heute noch brutal verstümmelt – übrigens auch noch in Thailand und anderen Ländern – damit sie genug „Geld einbringen“. Was soll man machen? Wir können nur helfen, indem wir beraten.