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Die Monster der Erde –Vulkankatastrophen in historischer Zeit

 

Die Monster der Erde –Vulkankatastrophen in historischer Zeit

Dr. Claus Rink im hochaktiven Krater
von White Island vor der Küste Neuseelands.

Dr. Claus Rink

Nachdem man nun wieder zur Tagesordnung übergeht, was das Thema Vulkanausbrüche betrifft, sollten wir uns klar machen, dass der Ausbruch des Eyjfalla lediglich die Verwundbarkeit unseres zivilisatorischen Lebens gezeigt hat, möchte ich auf einige wenige katastrophale Ausbrüche hinweisen, die in der Historie das Leben unserer Vorfahren verändert haben.

Auf der Erde werden jedes Jahr rund 60 Vulkane aktiv, meist ohne große Schäden anzurichten. Sie erregen kein Aufsehen und werden lediglich in wissenschaftlichen Lis­ten registriert, anders als vulkanische Katastrophen, bei denen der gesamte Vulkan in die Luft flog, Tausende von Kubikkilometern Material in die Atmosphäre schleuderte und einen tiefen Krater von 50 Kilometern Durchmesser hinterließ. Jahrelange, dramatische Klima-Abkühlungen müssen die Folge gewesen sein. Denn schon Ausbrüche von wesentlich geringerer Heftigkeit beeinflussen Klima und Wetter erheblich.

Tambora – Die Jahre ohne Sommer

Von den in historischer Zeit dokumentierten Vulkanausbrüchen mit Todesopfern war die Eruption des Tambora im Jahr 1815 die katastrophalste. 92.000 Menschen starben überwiegend den Hungertod wegen der Verwüs­tungen, die der Vulkan angerichtet hatte. Die stärkste, jemals von Menschen beschriebene Eruption ereignete sich im Mai 1815 auf der indonesischen Insel Sumbawa.

Der Ausbruch des Tambora förderte ca. 160 Kubikkilometer Tephra. Das Folgejahr 1816 wurde aufgrund der sinkenden Temperaturen als „das Jahr ohne Sommer“ bekannt. Selbst in den Alpen kam es zu Hungersnöten. Er hatte soviel Asche in die Atmosphäre geschleudert, dass an der Ostküste der USA die Juni-Temperaturen fünf Grad unter dem langjährigen Durchschnitt lagen. Schwere Missernten, ins Utopische steigende Getreidepreise und eine Hungersnot waren die Folge.

Toba – Die Apokalypse

Dennoch waren alle Vulkanausbrüche der letzten 10.000 Jahre nahezu harmlos gegen schlafende Supervulkane, wie dem Toba, dessen erneutes Erwachen nie ganz auszuschließen ist. Der Ausbruch des Toba bewirkte vor ca. 74.000 Jahren beinahe das Aussterben der menschlichen Rasse und allen Lebens auf der Erde.

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra brach in einer Eruption aus, in dessen Folge die globalen Durchschnittstemperaturen um 10 bis 18 Grad für eine Dekade sanken und im Jahresdurchschnitt danach etwa 5 Grad niedriger als sonst waren. Die Folge war der Ausbruch der Kaltzeiten in verschiedenen planetaren Bereichen. Dies führte zu einer völligen Veränderung bzw. dem Verlust der Vegetation in bestimmten Gebieten der Erde.

Supervulkane
können ausbrechen

Sollte aber der Vesuv in Italien, der Tambora, der Toba in Indonesien oder der Yellowstone in den USA wieder ausbrechen, wird sich unsere gesamte Zivilisation völlig verändern müssen. Vereiste Kontinente, mit meterhoher Asche bedeckte Landflächen und verseuchtes Wasser werden dann zum Normalfall gehören.

Science Ficton? Nein geologisch nachweisbare harte Fakten, die auf Simulationen der Geowissenschaftler aus aller Welt beruhen, welche aber Entscheidungsträger oder Bevölkerung wenig bis gar nicht interessieren und deren reine Aufzählung den Rahmen sprengen würden. Eine Vielzahl von Geowissenschaftlern versuchen mit Hilfe der seriösen Medien durch Dokumentarfilme mit Spielfilmcharakter den Menschen eine Vorstellung zu geben, welches Ausmaß uns erwartet. Viele dieser Vulkane haben einen bestimmten Zyklus der Ausbruchshäufigkeit, bei den genannten ist er abgelaufen.

Dr. Claus Rink ist Geo­wissenschaftler und Sonderkorrespondent der Pattaya Media Group