Überschriften [bitte klicken Sie an der Überschrift um zu dem vollständigen Bericht zu gelangen]:

Gelungener WM-Test – deutsche Elf schlägt Ungarn überlegen mit 3:0

Nachruf

Favoritenstürze bei den French Open

Vettel bringt Red Bull um Doppelsieg

 

Gelungener WM-Test – deutsche Elf schlägt Ungarn überlegen mit 3:0

Guido Roth

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bestritt in Budapest gegen Ungarn ihren zweiten WM-Test. Im Vorfeld dieses Testspiels berief Bundestrainer Löw Philipp Lahm zum neuen Kapitän der Nationalelf und benannte den Schalker Manuel Neuer als neue Nummer eins im Tor.

Lahm kam aber, ebenso wie Schweinsteiger, in Ungarn nicht zum Einsatz. Die beiden „Bayern-Dauerbrenner“ dieser Saison wurden noch ein letztes Mal geschont.

Für Lahm übernahm Klose die Kapitänsbinde, konnte aber trotzdem nicht überzeugen und muss nun um so mehr um seinen Stammplatz bangen, zumal sich nach dem Ungarn-Spiel andere Stürmer-Kollegen wärmstens empfahlen.

Das Spiel war gerade einmal vier Minuten alt, als Torghelle, beim Zweitligisten FC Augsburg tätig, Mertesacker im Strafraum umriss und der dänische Schiedsrichter auf Elfmeter entschied. Podolski trat an und drosch das Leder trocken in den Winkel, so dass Ungarns Keeper Kiraly chancenlos war. Auch Kiraly verdient in Deutschlands Zweiter Liga seine Brötchen. Er steht bei 1860 München im Kasten.

Deutschland erspielte sich in der ersten Hälfte weitere Großchancen, fand aber in dem glänzend aufgelegten Kiraly seinen Meister. Insbesondere Özil und Trochowski glänzten mit herrlichem und direktem Kombinationsspiel, das für die WM sicherlich Hoffnung macht. Die allergrößte Möglichkeit hatte Klose direkt vor der Halbzeit, als er etwa zehn Meter vor dem Tor völlig frei an den Ball kam, aber Kiraly nicht überwinden konnte.

Zur zweiten Hälfte kam dann Cacau für Özil und Aogo für den leicht verletzten Khedira. Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten die Ungarn, die vom früheren holländischen Nationalspieler Erwin Koeman trainiert werden, etwas mehr vom Spiel. Löw wechselte weitere Male aus, wobei er Gomez, Marin, Jansen und auch Badstuber brachte, der somit zu seinem Länderspiel-Debüt kam.

In der 69. Minute stach mit Gomez der erste Joker. Nach schöner Vorarbeit von Marin tauchte Gomez frei vor Kiraly auf und tunnelte Ungarns Torwart, der dabei etwas schlafmützig aus seinem Kasten kam und dieses Tor auf seine Kappe nehmen musste. Es blieb aber Kiralys einziger Fehler bei einer sonst starken Leistung.

Nur wenige Minuten später stach dann mit Cacau Löws zweiter Joker und brachte Deutschland mit 3:0 in Front. Neben dem Ex-Brasilianer nutzte auch Gomez die Chance sich für die Startelf zu empfehlen. Aber auch der kleine Wirbelwind Marin sorgte mit herrlichen Dribblings immer wieder für Gefahr und dürfte sein WM-Ticket ebenfalls sicher haben.

Torwart Neuer wurde bei diesem 3:0-Sieg nur kurz vor Schluss einmal ernsthaft durch einen Fernschuss geprüft und agierte souverän.

Am 1.Juni muss Löw seinen endgültigen 23-Mann-Kader für die WM bekannt geben, wobei noch zwei Spieler gestrichen werden müssen. Erster Kandidat dürfte Rechtsverteidiger Beck sein, der in Budapest nicht zum Einsatz kam. Als zweiter Streichkandidat werden Aogo oder Kießling gehandelt.

Die Nationalmannschaft reist nun von Budapest nach Bozen ins Trainingslager und bestreitet am 3. Juni den letzten WM-Test in Frankfurt gegen Bosnien-Herzegowina. Bei diesem Spiel wird sicherlich die Mannschaft auflaufen, die sich Löw auch beim WM-Auftakt gegen Australien vorstellt.

Weitere Hiobs-
botschaft für Löw

Wie am Montag bekannt wurde, fällt nun auch der Schalker Westermann für die WM aus. Er zog sich beim Ungarn-Spiel einen Kahnbeinbruch im linken Fuß zu. Somit wird für Bundestrainer Löw die Spielerdecke im Defensivbereich immer dünner. Zuvor verletzten sich schon Ballack sowie Träsch und mussten die WM absagen. Möglicherweise muss Löw einen zentralen Defensiv-Spieler nachnominieren. Dafür könnten Hummels oder Höwedes in Frage kommen.


Nachruf

Bruno Schwarz – wie er leibte und lebte.

Bruno Schwarz, Sänger, Entertainer und Schlagzeuger der „Dorados“ ist nicht mehr.

Er verstarb bereits am 22. April in seiner Heimat, der Schweiz.

Bruno hatte im Vorjahr eine schwere Operation hinter sich gebracht, bei der er schon damals bald sein Leben verloren hätte. Aber hart im Nehmen, wie er war, überstand er die Krankheit und kehrte in alter Frische heuer wieder nach Pattaya zurück, wo er im „Swiss House“ gemeinsam mit seinem Kollegen Andy L. auftrat und die Gäste zu Begeisterungsstürmen hinriss.

Wir alle haben mit Bruno einen guten Freund verloren und werden ihn immer in Erinnerung behalten!


Favoritenstürze bei den French Open

Guido Roth

Vergangene Woche begann mit den French Open in Paris das bedeutendste Sandplatzturnier der Welt. Bei den Damen war Venus Williams, hinter ihrer Schwester Serena Nummer Zwei der Weltrangliste, eine der großen Favoritinnen. Doch schon im Achtelfinale war für die Amerikanerin Endstation. Sie unterlag glatt in zwei Sätzen überraschend der Russin Petrova mit 4:6 und 3:6.

Noch schlimmer erwischte es mit Dinara Safina, 2009 Nummer eins der Weltrangliste, eine weitere Top-Spielerin. Ausgerechnet gegen die älteste Spielerin in Paris ereilte sie in der ersten Runde das blamable Aus. Gegen die bereits 40-jährige Japanerin Kimiko Date-Krumm, übrigens mit einem Deutschen verheiratet, verlor sie mit 6:3, 4:6 und 5:7.

Auch die zweifache Pattaya-Open-Siegerin Vera Zvo­nareva musste zeitig die Koffer packen. Sie unterlag ihrer Landsfrau Rodionova mit 4:6 und 4:6.

Das Erstrunden-Aus für Thailands „Tammy“ Tanasugarn kam jedoch nicht überraschend, da sie sich bekanntlich auf Sand immer schwer tut. „Tammy“ war gegen die Slowakin Hantuchova beim 1:6 und 1:6 chancenlos.

Österreichs Top-Spielerin Bammer stieg mit einem klaren 6:1- und 6:1-Sieg über die Kolumbianerin Mariana Duque Marino glänzend ins Turnier ein, verlor aber dann ihr hart umkämpftes Zweitrunden-Match gegen die Belgierin Wickmayer mit 6:7, 6:1 und 5:7.

Bei den Herren dagegen sind die beiden Top-Spieler Federer und Nadal auf Finalkurs. Federer siegte über Luszak (Australien), Falla (Kolumbien), Reister (Deutschland) und gegen seinen Freund und Landsmann Wawrinka ohne auch nur einen einzigen Satz abzugeben. Aber auch Federers großer Konkurrent Nadal blieb bisher ohne Satzverlust.

Aus deutscher Sicht war Qualifikant Reister die große Überraschung. In der ersten Runde schlug er Spaniens Sandplatz-Spezialisten Lopez in glatt drei Sätzen und in Runde zwei den Belgier Rochus ebenso. Erst Roger Federer konnte den jungen Deutschen aufhalten, der trotzdem mit dem Erreichen der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers seinen bisher größten Erfolg feiern konnte.

Auch Österreichs Jürgen Melzer machte in Paris von sich reden. In den ersten beiden Runden warf er Israels Sela sowie Frankreichs Mahut aus dem Turnier und traf dann auf den Spanier David Ferrer, Nummer elf der Weltrangliste. Trotz seiner Außenseiterrolle ließ sich Melzer nicht beirren und schlug Ferrer auch noch überraschend klar mit 6:4, 6:0 und 7:6. Melzer trifft nun im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale auf den Russen Gabasvilli und darf sich berechtigte Hoffnungen auf ein Weiterkommen machen.

Mit dem Schotten Murray schied bei den Herren lediglich ein Favorit zeitig aus. Die Nummer vier der Weltrangliste musste sich dem Tschechen Berdych im Achtelfinale überraschend geschlagen geben.


Vettel bringt Red Bull um Doppelsieg

Crash mit Teamkollege Webber

Guido Roth

Vergangenes Wochenende fand auf dem „Istanbul Autodrom Circuit“ schon zum sechsten Mal der Große Preis der Türkei statt.

Im Qualifying war wieder einmal mehr Red Bull das Maß aller Dinge. Der österreichische Rennstall holte sich mit Webber die siebte Pole-Position im siebten Saisonrennen. Für Webber war es schon die vierte „Pole“, wobei Vettel dreimal vom ersten Startplatz aus ins Rennen ging.

Hinter dem Australier startete Hamilton, vor Vettel und Button, der als Titelverteidiger in Istanbul an den Start ging. Schumacher fuhr auf den fünften Platz und gewann somit das teaminterne Duell gegen Rosberg, der auf Platz sechs kam.

Erneut musste Vettel mit technischen Problemen kämpfen und verpasste so ein besseres Ergebnis im Qualifying. An seinem Red Bull brach im letzten Trainings-Sektor ein Stabilisator.

Aber auch Ferrari hatte Grund zur Klage. Ausgerechnet im 800. Formel-1-Rennen der Scuderia enttäuschten die beiden Piloten Massa und Alonso doch auf ganzer Linie. Massa kam nicht über einen achten Startplatz hinaus, und Ex-Weltmeister Alonso musste gar mit Startplatz zwölf vorlieb nehmen.

Beim Start konnte Vettel zunächst Hamilton und Schumacher Button überholen, doch schon in der nächsten Kurve konterten Hamilton und Button und rückten die Verhältnisse wieder zurecht.

Schon nach wenigen Runden setzte sich mit Webber, Hamilton, Vettel und Button ein Führungs-Quartett ab. Beim ersten Reifenwechsel fuhren die beiden Führenden, Webber und Hamilton, gleichzeitig in die Box, wobei der Brite etwas Zeit liegen ließ und bei Wiederaufnahme des Rennens sich hinter Vettel auf Platz drei einordnen musste.

Vorne fuhren die beiden Red Bulls anscheinend einem Doppelsieg entgegen. Doch zwölf Runden vor Schluss kam es zum Eklat. Vettel bedrängte seinen führenden Teamkollegen Webber und wollte diesen überholen. Webber blieb exakt auf seiner Linie, Vettel zog zu früh nach innen und kollidierte mit Webber. Vettel musste danach das Rennen aufgeben und Webber an die Box einen neuen Frontflügel montieren lassen. Vettel wurde nach dem Aus zunächst von seinem Team abgeschirmt, äußerte kurze Zeit später jedoch noch wutschnaubend, dass Kollege Webber die Schuld an diesem Desaster trägt. Webber hätte für ihn Platz machen müssen, da er schon mit der Fahrzeugfront an ihm vorbei war. Doch außer Vettel sah das niemand so, und alle Motorsport-Experten fanden in Vettel den einzig Schuldigen.

Nutznießer des „Red-Bull-Crash“ waren die beiden McLaren-Piloten Hamilton und Button, die sich an die Spitze setzten und bis zum Schluss im verbissenen Zweikampf um den Sieg fuhren. Doch dies taten die beiden Kollegen cleverer als Webber und Vettel und bugsierten sich nicht gegenseitig ins Aus. Hamilton konnte den Sieg vor Button über die Ziellinie retten und seinen ersten Grand Prix in dieser Saison gewinnen. Webber schaffte trotz des Unfalls noch den dritten Platz. Der vierte Platz und gleichzeitig bestes Saisonergebnis ging an Schumacher vor Rosberg. Sutil fuhr mit dem neunten Platz noch in die Punkte.

In der Fahrerwertung liegt Webber mit 93 Punkten noch an der Spitze, gefolgt von Button mit 88, Hamilton mit 84, Alonso mit 79 und Vettel mit 78 Zählern.

In der Teamwertung übernahm nach dem Doppelsieg in Istanbul McLaren mit 172 Punkten die Führung. Nur ein Punkt dahinter befindet sich Red Bull, vor Ferrari mit 146 Zählern.

Die Formel 1 verlässt nun für ein Rennen Europa und stattet in Montreal einen Besuch ab. Gestartet wird der Große Preis von Kanada am 13. Juni um 23 Uhr Thai-Zeit.

Wie im Vorfeld des Großen Preises der Türkei bekannt wurde, kehrt die Formel 1 nach fünf Jahren Abstinenz wieder in die USA zurück. Ab 2012 werden in der texanischen Hauptstadt Austin wieder Formel-1-Rennen ausgetragen.