Wurzeln der Gewalt
Gewalt ist ein „unvergessliches”
Ventil. Schon als Kleinkind lernte jeder von uns, dass Gewalt zumindest
kurzfristig Vorteile verschaffen kann, und diese Erfahrung wird tief im
Gehirn verankert. Fortan wird bei allen Konflikten, bei denen wir das Gefühl
haben, nicht verstanden und gehört zu werden, und in jeder Situation, in der
wir uns bedroht fühlen, unbewusst zumindest kurzfristig die Möglichkeit
erwogen, psychische oder körperliche Gewalt einzusetzen.
Erziehung und die
Reifung unserer Persönlichkeit ermöglichen es uns allerdings, auch andere
Möglichkeiten der Konfliktlösung zu erlernen – das ist der Grund, warum nur
die wenigsten Erwachsenen sich körperlicher Gewalt bedienen. Manche Menschen
jedoch tun sich schwerer als andere, ihre Emotionen zu kontrollieren, ihre
Konflikte eskalieren leichter als die anderer Personen: zunächst meist nur
verbal, manchmal enden sie aber auch in Form von körperlichen Übergriffen
oder Vergeltungsaktionen.
Die Wurzeln der
Neigung zur Gewalt sind fast immer sozial mitbedingt: die überwiegende
Mehrheit von Gewalttätern stammt aus wirtschaftlich ärmeren und
atmosphärisch schwierigen Familienverhältnissen, häufig bestehen Gefühle von
Depressivität, Perspektivenlosigkeit oder das Gefühl, „es nicht zu schaffen”.
Leider führt der
Einsatz von Gewalt fast immer zu massiven Folgeproblemen in Partnerschaften,
dem Freundeskreis und der Gesellschaft. Auch zeigen Studien, dass die
Neigung zu Gewalt aufgrund höherer Stressbelastung verschiedene Organe
schädigt und körperlich krank macht. Während der letzten Jahrzehnte wurden
deshalb psychologische und psychotherapeutische Impuls-Kontrollprogramme
entwickelt, die betroffenen Menschen dabei helfen können, ihre Emotionen
besser zu regulieren und wieder zum „Chef über den eigenen Körper” zu werden.
Richard L. Fellner
leitet das Counseling Center (Beratungszentrum) Pattaya in der Soi Kopai und
bietet nach Terminvereinbarung unter 0854 370 470 Beratungen in deutscher
und englischer Sprache an.