Liebe Tante Frieda,

Wir hatten schon öfters Kontakt. Freue mich, dass Du noch immer Deinen Job machst, obwohl Dir auch ein Ruhestand zustehen würde, da Du Dich immer noch für vieles einsetzt. Meine Hochachtung! Freue mich jedes Mal, Deine Kommentare zu lesen. Du bist immer unterwegs, um auch Probleme zu lösen oder etwas zu bessern. Nun war ich ja über 50 Mal in Thailand und habe mich speziell für das Waisenhaus eingesetzt mit Spenden und normalen Gebrauchsgütern. Das habe ich von Herzen getan. Mein Traum mal da zu leben, ist leider durch Auflagen zwecks Rentenhöhe geplatzt. Warum wird das abgelehnt? Es gibt viele Thais, die von so einer Rente träumen. Ich bin kein Sextourist, möchte einfach meine letzten Jahre in meinem Traumland verleben. Kannst Du helfen, mir das zu ermöglichen?

Klaus

Lieber Klaus,

Wir kennen uns nicht persönlich, aber meine Chefredakteurin hat mir von Dir erzählt. Sie ist es auch, die immer in der Gegend rumschwirrt und versucht Gutes zu tun, während ich gemütlich in meinem Schaukelstuhl zuhause sitze und Leserbriefe beantworte. Leider aber können weder ich noch die Chefredakteurin Dir bei Deiner Bitte helfen. Falls Deine Rente zu klein ist, könntest Du aber den Rest, der fehlt, auf ein fixes Bankkonto hier in Thailand geben. Ich glaube, das geht. Erkundige Dich doch mal bei einem thailändischen Konsulat danach!

Liebe Tante Frieda,

Wichtig im Leben sind Lob und Verständnis - auch für die eigene Frau. Wir Männer sollten es hin und wieder nicht versäumen zu sagen, dass sie großartig ist. Das ist besonders wichtig, wenn sie es gerade ganz und gar nicht ist. Loben ist einfach, wenn sie gutes Geld nach Hause bringt oder sich schon wieder einen neuen Ring gekauft hat. Die größte positive Kraft dagegen hat Ihr Lob, wenn Ihre Frau in einer traurigen Phase durchhängt. Sagen Sie genau, was Ihnen gerade jetzt an ihr gefällt. Das hat viel mehr Gewicht als ein generalisierendes „Ich liebe dich doch - trotz deiner unverständlichen Kaufwut“. Und es schult ihren liebevollen Blick auf Ihre Frau, ohne dass Sie sie schön lügen müssen.

Erna Meier

Liebe Erna Meier,

Schön gesagt! Aber so etwas Schönes kann ja auch nur eine Frau sagen. Also Männer aufgepasst: macht es, wie die Erna Meier es sagt!

Liebe Tante Frieda,

Da las ich soeben in Deiner Zeitung den Artikel: Dreimal abgeschnitten – noch immer zu kurz. Da wurden von einer Friseuse einer Dame tatsächlich die Haare gegen ihren Willen zu kurz geschnitten, während sie so dahin schlummerte, wie sie sagte. Nun will diese Dame ein Schmerzensgeld von 100.000 Baht haben. Da sie ja die Gattin eines hohen Polizeioffiziers ist, wird sie die wohl bekommen.

Ich habe da auch immer ein Problem mit meinem Friseur. Ich sage immer „nit noi“ wenn ich auf dem Friseurstuhl Platz genommen habe. Der Friseur arbeitet immer mit Mund- und Nasenschutz, weil genau über dem Sitz ein Ventilator angebracht ist, und meine Haare beim Schneiden nicht zu Boden fallen, sondern in der Gegend herumfliegen. Deshalb muss auch ich meine Augen schließen. Wenn er dann fertig ist und ich dann anschließend in den Spiegel schau, sehe ich jemanden, der mir irgendwie bekannt vorkommt. Doch zu meinem Entsetzen stelle ich dann fest: das bin ich doch selbst. Ich habe schöne, lange, blonde Haare und nach dem Haarschnitt sehe ich aus wie ein Sträfling. Wenn ich dann anschließend in meine Stammkneipe gehe, werde ich dort nicht wieder erkannt. Was meinst Du, liebe Tante Frieda, könnte ich auch wie diese Dame „Schmerzensgeld“ verlangen?

Bitte berichte weiter über den Fall von dieser Dame, ob sie den damit Erfolg hat. Da könnte ich ja auch mein Taschengeld etwas aufbessern. Oder gilt das nur unter Thais?

Peter

Lieber Peter,

Nicht mehr die Augen schließen, sondern Sonnenbrille aufsetzen beim Friseur. Das ist der einzige Rat, den ich Dir geben kann, da Du ja nun wirklich nicht die Gattin eines Polizeioffiziers bist. Schmerzensgeld gibt es in dem Fall nur, wenn er Dich körperlich verletzt – und selbst da kannst Du nicht sicher sein! Also, statt Augen zu, Augen auf und gut aufgepasst – oder den Friseur wechseln.