Die
Angst, krank
zu sein
Meist geht es Paul
gut, und er genießt das Leben. Dann aber gibt es Phasen, wo ihm seine Angst
den Schlaf raubt und ihm auch tagsüber keine Ruhe läßt: die Angst, schwer
erkrankt zu sein. Kopfschmerzen könnten ein Hinweis auf einen Gehirntumor
sein, geschwollene Lymphknoten, Durchfall oder ein Muttermal ein Hinweis auf
Krebs, die Erinnerung an ein bestimmtes sexuelles Abenteuer löst Furcht aus,
sich dabei mit HIV infiziert zu haben.
Paul verbringt täglich
viel Zeit damit, seinen Körper auf verdächtige Hinweise zu untersuchen,
ebenso wie mit dem Studium der denkbaren Krankheitssymptome. Das Internet
erweist sich hierbei als diabolischer Gefährte: Unmengen an Information sind
verfügbar, mitunter aber ist ihre Seriosität zweifelhaft oder es tauchen
Widersprüche auf. Arztbesuche bringen ebenfalls nur vorübergehende
Erleichterung: könnte sich der Arzt nicht geirrt oder etwas übersehen haben?
Häufig sind die
Betroffenen dieser Ängste zwar körperlich fit und leben sehr gesund – mit
ihrer angstvollen Haltung aber können sie ihr Leben kaum mehr dauerhaft
genießen. Kurzen Phasen der Erleichterung folgt unweigerlich ein Rückfall in
die gleichen, scheinbar unbezwingbaren Panikgefühle - oder neue
Krankheitssorgen.
Doch man braucht sich,
wenn man unter derartigen Ängsten leidet, nicht zu schämen – es handelt sich
dabei um eine Angst mit Ursachen, für die man nichts kann, und die mit
psychotherapeutischen Methoden gut behandelbar ist, sofern die Bereitschaft
besteht, über einen gewissen Zeitraum hindurch regelmäßige ambulante
Sitzungen zu absolvieren. In diesen werden Strategien für einen Umgang mit
den chronischen Befürchtungen erarbeitet, der das Herz wieder zunehmend frei
macht von dem schweren Mantel der Angst.
Richard L. Fellner
leitet das Counseling Center (Beratungszentrum) Pattaya in der Soi Kopai und
bietet nach Terminvereinbarung unter 0854 370 470 Beratungen in deutscher
und englischer Sprache an.