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Pattayas Waisenkinder-Fußballteam besucht Deutschland

Fußball-Weltmeisterschaft kompakt

Deutschland wieder auf dem Boden der Tatsachen

Der Schweiz gelingt die erste Sensation dieser WM – Sieg über Spanien

 

Pattayas Waisenkinder- Fußballteam besucht Deutschland

Das Team aus Pattaya posiert mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
des Fußballturniers für ein Gruppenfoto.

Eigenbericht. Das Pattaya Waisenhaus-Jugendfußball­team mit insgesamt 12 Spielern, dem auch einige vom Child Protection & Development Center angehören, war eingeladen worden, am Internationalen Jugend-Fußballturnier in Frechen in Deutschland teilzunehmen. Das Turnier fand zwischen dem 12. und 13. Juni statt. Die Kinder wurden von Radchada Chomjinda, der Direktorin des Human Help Networks Pattaya, Priester Francis Kritsada Sukapat, dem Vizedirektor des Pattaya Waisenhauses, den beiden Lehrern Siam und Phop sowie ihrem deutschen Trainer Heiko Klimanchewsky begeleitet.

Die Kinder waren äußerst erfolgreich, und alle anderen Teilnehmer waren äußerst erstaunt über die guten spielerischen Fähigkeiten der Waisenkinder aus Pattaya.

Die Mitarbeiter des Human Help Network in Deutschland hatten den Kinder, die bereits am 7. Juni in Deutschland eingetroffen waren, außer dem Fußballplatz auch noch viele andere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gezeigt. So durften sie eine Rheinfahrt machen, besichtigten den berühmten Kölner Dom, das Fußball Stadion in Köln und machten einen Ausflug ins Fantasialand Brühl.

Sehr begehrt waren die Fußbälle mit dem Logo der Fußball-WM.

Die Kinder, von denen alle ohne Ausnahme noch nie eines im Ausland war, geschweige denn mit dem Flugzeug flog, waren sehr aufgeregt und genossen alles Neue aufs Äußerste. Sie wurden von allen Deutschen, darunter natürlich auch ihrem großen Gönner Reiner Calmund, aufs Herzlichste begrüßt und wie die Fürsten behandelt.

Am 16. Juni kehrte die beim Turnier siegreiche Mannschaft – sie errangen den Pokal - wieder, an Erfahrungen und Erlebnissen reicher, nach Pattaya zurück.

Im Gepäck hatten sie viele Geschenke von Reiner Calmund, aber auch vom Human Help Network. Sie versprachen nun nach der Schule täglich hart zu trainieren, damit sie auch im nächsten Jahr wieder an diesem oder vielleicht auch weiteren Turnieren teilnehmen dürfen.

Reiner Calmund (letzte Reihe Mitte) besucht mit
den Kindern aus Pattaya ein Sportgeschäft.

Diese Trophäe gewann das Team aus Pattaya in Deutschland.

Bei ihrer Rückkehr präsen­tieren die jungen Fuß­baller stolz ihre Trophäe.


Fußball-Weltmeisterschaft kompakt

Guido Roth

Gastgeber Südafrika steht vor dem Aus

Gruppe A: Südafrika zeigte sich auch gegen Uruguay sehr nervös und kam nie richtig ins Spiel. Für die „Urus“ reichte eine solide Leistung, um den Gastgeber mit 3:0 nieder zu halten. Forlan, mit Atletico Madrid Europa-League-Sieger, brachte Uruguay nach 25 Minuten mit einem Fernschuss in Führung. Die spielentscheidende Szene spielte sich aber in der 77. Minute ab, als Südafrikas Torwart Khune einen Elfmeter verursachte und dafür auch noch die Rote Karte sah. Wieder war es Forlan, der die Nerven behielt und das Leder knallhart unter die Latte drosch. Somit war Forlan der erste Spieler, der bei dieser WM doppelt traf. In der Schlussminute fiel gar noch das 3:0 für Uruguay durch Pereira vom FC Porto. Nun muss für die Südafrikaner im letzten Spiel gegen Frankreich ein Sieg her, will man nicht vorzeitig ausscheiden.

Viva Mexiko – Sieg gegen Frankreich

Gruppe A: Zum ersten Mal in der Fußball-Geschichte gelang Mexikos Nationalmannschaft ein Sieg über einen Weltmeister. Somit sind die Mexikaner so gut wie durch und Frankreich steht wie Südafrika vor dem Aus. Mexiko war von Anfang an das spielbestimmende Team gegen müde und ideenlos wirkende Franzosen. In der 68. Minute traf Hernandez zum 1:0 für die Mittelamerikaner, wobei der Schütze Millimeter im Abseits gestanden haben soll. Für das menschliche Auge, selbst in Zeitlupe kaum erkennbar, deshalb auch keinen Vorwurf an den Linienrichter. Nur zehn Minuten später handelten sich die Franzosen einen Strafstoß ein, Mexikos Urgestein Blanco mit 119 Länderspielen trat an und verwandelte zum 2:0-Endstand. Blanco ist mit 37 Jahren ältester Feldspieler der WM und spielt auch nur noch in der Zweiten Liga in seinem Heimatland.

Argentiniens Higuain erschießt Südkorea
im Alleingang

Gruppe B: Das Aufeinandertreffen der beiden Teams war auch ein Wiedersehen der beiden Trainer Maradona und Huh Jung-Moo. Diese begegneten sich schon 1986 bei der WM in Mexiko als Spieler, Argentinien gewann und wurde bekanntlich Weltmeister. Also ein gutes Omen für die Maradona-Elf. Dieser musste verletzungsbedingt auf Veron verzichten und brachte daraufhin eine Mannschaft zum Einsatz, deren Spieler allesamt in Europa dem Fußball nachgehen.

Nach 16 Minuten leitete Park Chu-Young mit einem Eigentor die Niederlage der Asiaten ein. Nach einer halben Stunde erhöhte Higuain von Real Madrid auf 2:0 für die „Gauchos“, wonach sich Demichelis einen haarsträubenden Patzer erlaubte und Lee auf 1:2 verkürzen konnte. Doch dann war es wiederum der erste 22-jährige Higuain, der Argentinien mit zwei weiteren Treffern auf 4:1 davon ziehen ließ.

Südkorea konnte bei einer WM noch nie gegen eine südamerikanische Mannschaft gewinnen. Und auch diesmal blieb es so, da die Asiaten nie den Respekt vor dem zweifachen Ex-Weltmeis­ter ablegen konnten.

Griechenland
gelingt gegen Nigeria der erste Sieg in
der WM-Geschichte

Gruppe B: 1994 qualifizierte sich Griechenland erstmals für eine WM, verlor alle drei Spiele und erzielte auch kein Tor. In Südafrika schien es nach der Niederlage gegen Südkorea so weiter zu gehen, doch im Spiel gegen Nigeria drehte sich das Blatt. Im eiskalten Free-State-Stadion in Bloemfontein, das trotz afrikanischer Beteiligung von Nigeria nicht ausverkauft war, begann es für Griechenland mehr als schlecht. Nach 16 Minuten trat Uche einen Freistoß, der als Flanke gedacht war. Griechenlands Keeper rechnete mit einem Kopfball, doch der Ball flog an Freund und Feind vorbei ins griechische Tor zum 1:0 für Nigeria. Bis dahin war es ein „Krotten-Kick“, der einer WM nicht würdig war. Nach einer halben Stunde aber beraubte sich Nigeria selbst aller Chancen, als sich Kaita zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und mit Rot des Feldes verwiesen wurde. Danach wachte Griechenland auf und begann richtig gut Fußball zu spielen. In der 44. Minute traf Salpingidis zum Ausgleich und in der 71. Minute gelang Torosidis das 2:1 für die Rehhagel-Elf. Otto ließ übrigens sechs Spieler von Panathinoikos Athen auflaufen, und setzte somit auf Blockbildung wie kein anderes WM-Team.

Griechenland war die erste Mannschaft des Turniers, die einen Rückstand noch in einen Sieg umwandeln konnte.

Schiedsrichter bringt USA
um den Sieg

Gruppe C: Ein hervorragendes Spiel sahen die Zuschauer in Johannesburg zwischen den USA und Slowenien. Hier traf die USA mit 300 Millionen Einwohner, größtes Land bei der WM, auf Slowenien, mit nur 2 Millionen das kleinste Teilnehmerland.

Die USA, seit 20 Jahren immer bei einer WM-Endrunde vertreten, musste mit ansehen, wie das kleine Slowenien groß aufspielte und durch Birsa und Ljubijankic mit 2:0 in der ersten Hälfte in Führung ging. Doch direkt nach der Pause verkürzte Donovan mit einem Traumtor aus extrem spitzen Winkel auf 1:2, und der Gladbacher Michael Bradley, Sohn von US-Nationaltrainer Bob Bradley, glich in der 82. Minute aus. In der 86. Minute traf dann Amerikas Edu zum 3:2, doch der Schiedsrichter aus Mali gab aus bis heute unersichtlichen Gründen den Treffer nicht und brachte die US-Boys um den Sieg.

Von allen Spielern wird bei der WM profihaftes Verhalten verlangt. Doch die FIFA schickt zu solch einem großen Turnier Amateur-Schiedsrichter aus Mali und den Seychellen, deren Entscheidungen den Spielern und Trainern das Wasser in die Augen treiben.

Algerien ringt
England ein
Unentschieden ab

Gruppe C: England wartet nach dem 0:0 gegen Algerien weiterhin auf einen Sieg. Die Nordafrikaner waren der Elf um Stürmerstar Wayne Rooney ebenbürtig, holten sich verdient einen Punkt und hielten sich somit weiterhin im Turnier. England dagegen muss im letzten Gruppenspiel gegen Slowenien um das Weiterkommen zittern.

Ghana kann
Überzahl gegen Australien nicht nutzen – nur 1:1

Gruppe D: Das zweite Spiel in der deutschen Gruppe endete nur 1:1 unentschieden, obwohl Ghana schon ab der 24. Minute mit einem Mann mehr auf dem Feld stand. Doch zuvor gingen die Australier durch Holman überraschend in Führung. Ghanas ansonsten starker Keeper Kingson, spielt in England bei Wigan, ließ einen Ball nach vorne prallen und Holman musste das Leder nur noch über die Torlinie drücken. In der 24. Minute wehrte dann Australiens Kewell auf der Torlinie einen Ball mit der Hand ab, bekam Rot und Ghana einen Elfmeter zugesprochen, den Gyan sicher verwandelte.

Doch in der zweiten Hälfte glaubte man, dass Australien einen Mann mehr auf dem Feld hätte. Die „Socceroos“ übernahmen das Kommando, drängten Ghana immer mehr in die Defensive, verpassten es aber, aus ihrer Torchancen den Siegtreffer zu erzielen. Ghana hatte Glück, das Unentschieden über die Zeit zu retten. Durch diesen Punktegewinn übernahmen die Afrikaner (4 Punkte)  die Führung in der Gruppe D, vor Deutschland (3), Serbien (3) und Australien (1).

Niederlande quält sich zu einem 1:0-Sieg über Japan

Gruppe E: Nach 20 Länderspielen ohne Niederlage galten die Niederlande als haushoher Favorit gegen Japan. Doch was sie dann ablieferten, war beschämend. Es war ein müder Kick von unendlich vielen Fehlpässen gekennzeichnet. Dass die Niederländer trotzdem gewannen, lag an Japans Torwart Kawashima, der einen Fernschuss von Sneijder falsch einschätzte und ins eigene Netz faustete. Wieder einmal entschied, wie schon so oft bei dieser WM, ein Torwartfehler eine Partie. Den Niederländern wird es egal gewesen sein, denn sie stehen mit diesem Sieg als erstes Team bei dieser WM vorzeitig im Achtelfinale.

Dänemark schießt Kamerun aus
dem Turnier

Gruppe E: In einem tollen Fußballspiel mit offenem Visier und ohne taktische Zwänge schlug Dänemark, trotz eines 0:1-Rückstandes durch Eto’o aus der zehnten Minute, Kamerun noch mit 2:1. Für Dänemark trafen Arsenals Bendtner (30.) und der überragende Rommedahl (61.) mit einer technisch feinen Einzelleistung. Kamerun kann somit als erste Mannschaft der WM das Achtelfinale definitiv nicht mehr erreichen.

Paraguay souverän beim 2:0 gegen schwache Slowaken

Gruppe F: Die Slowakei war in den beiden Spielen ihrer ersten WM bisher an Biederkeit und Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Paraguay dagegen bot mit Barrios, Valdez (beide Dortmund) und Santa Cruz (Manchester City) volle Offensiv-Power auf und war über die gesamten 90 Minuten Herr der Lage. Vera (25.) nach herrlicher Vorarbeit von Barrios und Riveros (84.) sorgten für den hochverdienten 2:0-Sieg.

Italien blamiert sich gegen Neuseeland bis auf die Knochen

Gruppe F: Weltmeister Italien gegen Neuseeland, den krassesten Außenseiter dieser WM, hieß am zweiten Spieltag die Paarung der Gruppe F. Doch schon nach sieben Minuten gingen die „Kiwis“ durch Smeltz, übrigens in Göppingen geboren, in Führung. Es war gleichzeitig die erste Führung, die Neuseeland in einem WM-Spiel je gelang. Italien brauchte schon einen recht zweifelhaften Elfmeter, um durch Iaquinta von Juventus Turin zum Ausgleich zu kommen. In der zweiten Hälfte reichte es für die Neuseeländer kaum noch zu Konter, und sie verteidigten das Unentschieden bis zum letzten Blutstropfen. Der Weltmeister rannte kopf- und ideenlos an und musste am Ende noch froh sein, durch ein Elfmetergeschenk nicht verloren zu haben. Bekanntlicherweise spielt Italien in der Gruppenphase immer so schwach und wacht erst ab dem Achtelfinale auf. Es wird mit ihnen also noch zu rechnen sein.

Brasilien folgt
der Niederlande
ins Achtelfinale

Gruppe G: Nach einem 3:1-Sieg über die Elfenbeinküste steht Brasilien ebenfalls vorzeitig im Achtelfinale. Zweimal Fabiano (27./51.) und Elano (63.) sorgten für eine sichere 3:0-Führung für die Südamerikaner, während die Elfenbeinküste lediglich durch Drogba auf 1:3 verkürzen konnte. In einer äußerst hektischen Schlussphase sah Brasiliens Kaka die Gelb-Rote Karte.

Das Ergebnis des zweiten Spiels dieser Gruppe zwischen Nordkorea und Portugal stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.


Deutschland wieder auf dem Boden der Tatsachen

Gelb-Rot für Klose – Podolski vergibt Elfmeter

Guido Roth

Das zweite Gruppenspiel gegen Serbien bestritt die deutsche Mannschaft am Indischen Ozean in Port Elizabeth bei bestem Fußballwetter von 20 Grad. Im Nelson-Mandela-Bay-Stadion lief vor 42.000 Zuschauern dasselbe deutsche Team wie gegen Australien auf.

Der Dortmunder Subotic stand in Serbiens Anfangsformation.

In einem durchweg fairen Spiel tat sich besonders der spanische Schiedsrichter hervor, der bei jeder Kleinigkeit sich durch die Vergabe von Gelben Karten profilieren wollte. Klose war der Leidtragende, der nach zwei absolut harmlosen Fouls schon nach einer halben Stunde mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde.

Danach war Deutschland geschockt und kassierte nur eine Minute später durch Jovanovic das 0:1. Dabei sahen gleich mehrere deutsche Abwehrspieler nicht gut aus. Badstuber war auf der linken Seite zu langsam und ließ Krasic flanken. Der 2,02-Meter-Mann Zigic, längster Spieler bei der WM, legte per Kopf auf den viel zu frei stehenden Jovanovic ab, wobei Friedrich und auch Neuer zu spät reagierten, so dass der Serbe gar noch den Ball mit der Brust annehmen und dann vollenden konnte.

Kurz vor der Pause kam Khedira an der Strafraumgrenze frei zum Schuss, donnerte den Ball aber nur gegen die Latte.

Nach der Pause hatte sich das Team wieder gefangen und drängte mit zehn Mann die Serben in die Defensive. Podolski hatte innerhalb weniger Minuten den Ausgleich gleich mehrfach auf dem Fuß, verzog den Ball aber jeweils – oft nur um Zentimeter.

Danach erlaubte sich Vidic, wie schon Kuzmanovic im Spiel gegen Ghana, ein völlig hirnrissiges Handspiel im Strafraum. Podolski trat den Elfer und scheiterte am serbischen Keeper, der wenig Mühe hatte, den schwach und unplatzierten Schuss abzuwehren.

Nach dieser Aktion riss der Faden im deutschen Spiel und die Luft war deutlich heraus. Die Mannschaft glaubte nicht mehr an sich und gab in Unterzahl in den letzten Minuten mehr oder weniger auf. Auch die Einwechslungen Cacau, Marin und Gomez für Müller, Özil und Badstuber brachten rein gar nichts, und Deutschland unterlag gegen nur durchschnittliche Serben mit 0:1. Jetzt muss im letzten Gruppenspiel gegen Ghana ein Sieg her, will man nicht vorzeitig die Koffer packen.


Der Schweiz gelingt die erste Sensation dieser WM – Sieg über Spanien

Guido Roth

Die Schweiz hatte das Glück, genau wie Deutschland, zum Auftaktspiel in Durban antreten zu dürfen. Dort herrschten herrliche 25 Grad, im Gegensatz zum „Eisschrank“ Johannesburg.

In der zuvor stattfindenden Pressekonferenz zollte Hitzfeld Gegner Spanien allergrößten Respekt und bezeichnete das Team als „Jahrhundert-Elf“. In der Pressekonferenz ebenfalls anwesend war der Schweizer Innenverteidiger Senderos, der den Journalisten aus fünf verschiedenen Ländern zur Verblüffung aller in deren Muttersprache Rede und Antwort stand. Senderos spricht fließend Französisch, Spanisch, Italienisch, Englisch und Deutsch, was ihm sicher keine anderer Profi-Fußballer nachmacht.

Von den sieben Bundesliga-Legionären brachte Hitzfeld mit Benaglio (Wolfsburg), Derdiyok und Barnetta (beide Leverkusen) lediglich drei in der Anfangself. Kapitän Frei musste verletzt pausieren, für ihn übernahm Inler die Kapitänsbinde.

Spanien verzichtete zunächst auf Stürmerstar Torres. Dieser hatte nach seiner Knie-Operation im April noch Trainingsrückstände.

Die Spanier begannen gewohnt ballsicher und hatte in der Anfangsphase Ballbesitz von unglaublichen 80 Prozent. Doch die Schweizer verteidigten geschickt und machten die Räume eng, so dass Spaniens Anrennen zu nichts führte. Lediglich Pique in der 21. und Villa in der 44. Minute kamen zu Chancen, die aber der starke Benaglio vereitelte.

Die zweite Hälfte begann mit einem Hammer, als Fernandes, der in Frankreich bei St. Etienne unter Vertrag steht, einen Schweizer Konter zur 1:0-Führung abschloss und den Spielverlauf auf den Kopf stellte.

Danach wurde Torres auf Seiten der Spanier eingewechselt, und der Druck auf die Schweiz nahm immer mehr zu. Die Eidgenossen standen unter Dauerbeschuss, verteidigten aber mit Leidenschaft und ganz großem Kämpferherz. Benaglio erwies sich als Turm in der Schlacht und machte das Spiel seines Lebens. Ob Torres, Villa, Navas oder Xavi, alle scheiterten sie am Schweizer Keeper. Lediglich Alonso überwand mit einem Fernschuss Benaglio, traf aber nur die Latte. Benaglio wäre chancenlos gewesen, doch stand das Glück dem Tüchtigen zur Seite.

Auf der anderen Seite aber hatten die Spanier dasselbe Glück, als bei einem der wenigen Konter Derdiyok nur den Pfosten traf.

Nach 90 Minuten war es dann eine absolute Frechheit, als die Verantwortlichen fünf Minuten Nachspielzeit anzeigten, wofür es keinen Grund gab. Der englische Schiedsrichter ließ dann sogar sechs Minuten nachspielen, doch auch in der Nachspielzeit kämpfte die Schweiz mit eisernem Willen und brachte den Sieg über die Zeit.

Was für ein grandioser Sieg des Außenseiters über den Europameister und bei den Wettbüros höchst gehandelter WM-Favorit. Einen besseren Einstand hätte Ottmar Hitzfeld bei seinem ersten WM-Spiel als Trainer nicht feiern können und für die Schweiz war es der erste Sieg über Spanien nach 19 Anläufen.