Durch gefährliche
Fischereipraktiken in Thailand steht der seltene Irrawaddy-Delfin, ein
Meeressäugetier mit dem wissenschaftlichen Namen Orcaella brevirostris, in
Südthailand kurz vor dem Aussterben, sagten das südliche Marine- und
Küstenerforschungscenter sowie ein Team von Irrawaddy-Delfin-Forschern und
Beobachtern.
Die Meeresbewohner leben
in südostasiatischen Süßwassergebieten und Flussmündungen und sind laut World
Wildlife Fund stark gefährdet. In Thailand kann man das Tier nur im nördlichen
Teil des Songkhla-See, genannt „Talay Luang“, und in den südlichen Provinzen
Phatthalung und Songkhla antreffen.
Jedoch ist die Rate von
Todesfällen bei den Tieren ständig gestiegen, was Anlass zur Besorgnis für ihr
Überleben ist.
Laut eines Gutachtens des
thailändischen Marinecenters von 2006-2008 werden jährlich durchschnittlich etwa
vier bis sieben Delfine an Land gespült. Die Anzahl der Tiere ist auf nur 36
Stück geschrumpft. Allein im Januar dieses Jahres fand man sechs tote Irrawaddy-Delfine,
die sich in Fischernetzen verheddert hatten.
Neben zweifelhaften
Fischereipraktiken sind die Versandung des Songkhla-Sees, eine Verminderung der
natürlichen Meeresressourcen und Umweltschäden die Gründe, die zu einem Verlust
des Lebensraumes für die Tiere geführt haben und ihre weitere Existenz bedrohen.
Fischer im Bezirk Krasae
Sin in Songkhla sagten, ihre Großeltern hätten in der Vergangenheit noch
Hunderte von Irrawaddy-Delfinen in dem See gesehen. Die Kreaturen sind nicht
scheu, wenn sie Menschen begegnen. Seit einigen Jahren ist die Zahl der Delfine
jedoch dramatisch zurückgegangen, und zurzeit sieht man überhaupt keine mehr.
„In der Vergangenheit
wurden von Wachbooten in der Nacht Delfine gesehen, die an Menschen gewöhnt
waren. Aber in den letzten drei oder vier Jahren begannen sich die Tiere vor den
Fischkuttern zu fürchten“, sagte Uthai Yodchan, ein örtlicher Fischer. Er
bestätigte ihr Verschwinden und bemerkte, in diesem Jahr seien sie total
verschwunden.
„Die Delfine haben
Jahrhunderte gebraucht, um sich an das Leben in Süßwasserzonen zu gewöhnen,
sagte Santi Nilawat, ein Wissenschaftler des südlichen Marine- und
Küstenerforschungscenters.
Zusammen mit dem
Delfin-Forschungsteam erkundete das Center die Situation der Tiere. In dem
Gutachten wurden die Orte lokalisiert, in denen sich die Delfine aufhalten.
Diese gesammelten Daten sind für den Erhalt der Irrawaddy-Delfin sehr wertvoll,
und die Fischereipraktiken können überwacht werden, damit diese Art nicht Opfer
der Fischerei wird.
„Wir konzentrieren uns
darauf, das Bewusstsein unter der lokalen Bevölkerung aufzubauen und zu stärken,
dass Irrawaddy-Delfine die typische Tierart in Phattlalung ist. Wir denken auch
daran, die Delfin-Gebiete weiter zu entwickeln, damit sie zu einer
Touristenattraktion für den See Talay Luang in Songkhla werden“, sagte Jamnong
Glaicharoen, ein Tierschützer im Gebiet des Talay Luang, wo das Fischen verboten
ist.
Die Delfinschutzzonen in
dem 100 Quadratkilometer großen See sind mit Bojen gekennzeichnet. Sie dienen
auch gleichzeitig als Verbotsschilder für die Fischerei. Verstöße dagegen werden
strafrechtlich verfolgt.
Als das Forschungsteam auf
der Suche nach Delfinen kürzlich unterwegs war, fand es traurigerweise am Rande
dieser Schutzzonen ein noch nicht ein Jahr altes Delfinkalb und einen riesigen
Katzenfisch, die tot an der Oberfläche trieben, aber nicht einen lebenden
Irrawaddy-Delfin.
Santi glaubt, der Fisch
habe sich innerhalb der Schutzzone in einem Fischernetz verfangen.
„Wahrscheinlich sind
einige Fischkutter vor vier oder fünf Tagen vor unserem Fund in dieses Gebiet
eingedrungen. Praktisch ist es so, dass das Kalb keine Milch bekommt, wenn die
Mutter nicht mehr lebt, und dann sterben muss“, sagte Santi.
Fischer greifen immer mehr
auf Grundschleppnetze und andere gefährliche Fangmethoden zurück, trotz der
Gefahr für diese verletzlichen Arten.
„Anfangs benutzten nicht
viele Leute Fischkutter und Grundschleppnetze. Aber da das Fischen auf den
Großen Katzenfisch gute Profite abwirft, manchmal bis zu 100.000 Baht, haben
andere diese Fangmethoden übernommen. Es wurden immer mehr Fischkutter
angeschafft, die unglücklicherweise am Verschwinden der Delfine ihren Anteil
haben“, sagte Jesada Tangmanee vom südlichen Marine- und Küstenforschungscenter.
Wie man den Bestand der
Irrawaddy-Delfine im Süßwasser Thailands erhalten kann, ist nicht nur eine Frage
für die zuständigen Behörden, sondern auch für die Fischer und an uns alle, uns
dieser kritischen Situation bewusst zu werden. (MCOT online news)
Die Strafkammer für
Inhaber politischer Positionen des thailändischen Obersten Gerichtshofs erließ
am 29. Juli einen Haftbefehl gegen den flüchtigen abgesetzten
Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra, da er falsche Angaben zu seinen
Vermögensverhältnissen gemacht habe. Der Fall ist vorläufig bis zur Verhaftung
Thaksins ausgesetzt worden.
Die Gerichtsentscheidung
fiel, da weder Thaksin noch sein Repräsentant zur Anhörung erschienen waren.
Da das Gericht immer noch
nicht weiß, ob sich der Angeklagte dem Gericht stellen werde, entschied das
Gremium aus neun Richtern, das Verfahren auszusetzen, bis der flüchtige
Premierminister vor Gericht gestellt wird.
Die Nationale
Antikorruptionskommission hatte zuvor den Fall dem Gericht vorgetragen, nachdem
die Strafkammer für Inhaber politischer Positionen des thailändischen Obersten
Gerichtshofs am 26. Februar urteilte, Thaksin und seine ehemalige Frau hätten
ihre steuerpflichtigen Vermögenswerte verheimlicht, und der ehemalige
Premierminister hätte sein Amt missbraucht, um sich bei persönlichen Geschäften
zu bereichern.
Das Gericht entschied,
Vermögenswerte des ehemaligen Premierministers und seiner Familie in Höhe von 46
Milliarden Baht zu beschlagnahmen.
Die Nationale
Antikorruptionskommission sagte, das Gerichtsurteil bedeute, dass Thaksin die
Angaben zu seinen Finanzverhältnissen gefälscht habe, indem der das Vermögen
unter dem Namen seiner Kinder und anderer Familienmitglieder versteckt habe. Das
Richtergremium entschied daher, mit dem Fall fortzufahren, wie von der
Antikorruptionsbehörde beantragt. (MCOT online news)