Aufgrund des heutigen
modernen Lebensstils ist es für viele Menschen nicht ungewöhnlich, ihre
Individualität auf besondere Weise auszudrücken. Die Haltung von Schlangen
als Haustiere ist immer mehr zu sehen, insbesondere bei Leuten, die im
Betondschungel leben.
Ballpythons zählen zu
den beliebtesten Schlangenarten, die heute in Gefangenschaft gehalten werden.
Der größte Markt für die geschmeidige Kreatur sind die Vereinigten Staaten,
dann folgen asiatische Länder wie China, Hongkong, Brunei, Malaysia,
Singapur, an der Spitze steht Japan.
Ein ausgewachsener
Ballpython wiegt einige Kilogramm und hat eine Länge von 120 bis 150
Zentimeter. In Thailand kann ein vier Monate alter Ballpython für 120.000
Baht verkauft werden.
In den Vereinigten
Staaten wurde das Reptil in den 1970ern ein beliebtes Haustier. Zehn Jahre
später wurde es auch für den thailändischen Markt interessant. Während des
letzten Jahres nahm die Anzahl thailändischer Liebhaber der Schlange ständig
zu.
Während der letzten
fünf Jahre wurden fast 2.000 Schlangen verschiedener Gattungen in das Land
importiert. 70 Prozent davon waren Ballpythons wegen ihrer geringen Größe,
freundlichen Charakters und verschiedenartiger Farbgebung. Es gibt
schätzungsweise 8.000 thailändische Reptilenthusiasten.
Laut Kanchit Deesomsak,
Autor des „Ball Python Whisperer“ und ein Fachmann im Geschäft mit
Haustierschlangen, passt das Halten einer Schlange zum neuen Lebensstil, bei
dem sich Haustierhalter nur wenig um ihre Tiere zu kümmern brauchen. „Schlangen
wurden zu Haustieren als Antwort auf unseren modernen Lebensstil. Sie
fressen nicht viel und brauchen wenig Aufmerksamkeit. Sie sind nicht laut,
sind geruchslos und das Halten ist nicht zeitaufwendig“, sagte Kanchit.
Was er sagte, ist
richtig. Eine Schlange braucht nur einmal in der Woche gefüttert werden.
Statt einer raffinierten Speisekarte ist nur ein kleines Nagetier nötig, das
etwa 20 Baht kostet.
Ballpythons paaren
sich einmal im Jahr und legen sechs bis zehn Eier, sagte Kanchit.
Es gibt nur etwa fünf
Farmen in Thailand, die die Reptilien züchten. Die Farmen haben teure
Zuchtstämme angelegt, einige davon kosten über 500.000 Baht.
Aber zum Vergnügen und
für Geld züchten Schlangenhalter ihre Ballpythons selber, um attraktivere
Varianten zu erhalten. Die Schlangen werden untereinander gekreuzt, so dass
Schlangen mit diversen Farbunterschieden entstehen, die auf dem Markt höhere
Preise erzielen.
„Wenn wir Ballpythons
mit mindestens zwei verschiedenen genetischen Kombinationen züchten können,
sind die Preise für die Tiere höher. Im letzten Jahr haben wir erfolgreich
Schlangen mit drei verschiedenen genetischen Kombinationen gezüchtet, die
wir für etwa 300.000 Baht pro Stück verkauft haben“, sagte Piyachat
Sombooranayut, ein kommerzieller Schlangenzüchter.
In Thailand kann man
Schlangen über das Internet kaufen, aber Käufer, viele von ihnen sind
Frauen, können die Tiere auf Farmen kaufen, wo sie in Gefangenschaft
gezüchtet werden. Gemäß einer Kabinettsresolution aus dem Jahr 1990 ist der
Export lebender Schlangen verboten. Kunden im Ausland profitieren von
illegalen Exporten von Ballpythons, im Gegensatz zu Malaysia, wo eine
Schlange ein Zertifikat bekommt, so dass sie in ein drittes Land verschickt
werden kann.
„Wir haben
ausländische Kunden, die unsere Schlangen kaufen“, sagte Piyachat. „Sie
schmuggeln die Tiere außer Landes. Wenn wir selbst unsere Schlangen direkt
exportieren könnten, würde das helfen, das Image unseres Landes als grauer
oder schwarzer Markt beim Züchten zu beseitigen.“
Der Fachmann für
Ballpythons, Kanit, stimmt dem zu. Der Umsatz im Haustiermarkt für
Schlangen ist hoch und erreicht Millionen von Baht.
„Soweit ich das
beurteilen kann, hat der Wert dieses Geschäfts eine über siebenstellige
Ziffer. Das resultiert aus der Tatsache, dass gewisse Ausländer per Flugzeug
kommen und mit den Schlangen zurückfliegen und dabei spezielle Methoden
verwenden“, sagte Kanchit.
Bei der Zucht von
Pythons sind keine gefährdeten Arten nach dem Übereinkommen über den
internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und
Pflanzen (CITES) betroffen. Um mehr Einnahmen für das Land zu erzielen,
diskutierte kürzlich das Amt für Entwicklung einer auf Artenreichtum
basierenden Wirtschaft diese Angelegenheit mit kommerziellen Züchtern und
drückte seine Unterstützung für den Export von Schlangen aus.
Schlangenexperten
sagen, Nationalparks und das Amt für den Schutz frei lebender Tiere und
Pflanzen haben angeregt, die Standards der artgerechten Pythonzucht zu
kontrollieren. Es wird geschätzt, dass Thailand Zuchtkapazitäten im Wert von
über 700 Millionen Baht hat. (TNA)