Wie können wir glücklicher werden - und was brauchen wir, um glücklich zu
bleiben?
Forscher haben viel Arbeit in die Beantwortung dieser Fragen gesteckt und
fanden ein paar interessante Faktoren, die die wissenschaftliche Grundlage
der so genannten „positiven Psychologie” bilden. So wissen wir heute, dass
etwa 50 Prozent des eigenen Glücks von den Genen abhängt, während 10-15
Prozent messbaren Variablen rund um die unterschiedlichen Lebensumstände wie
sozioökonomischem Status, Familienstand, Gesundheit, Einkommen, Geschlecht
oder Alter unterliegen. In den USA wurde beispielsweise festgestellt, dass
ältere Amerikaner im Allgemeinen zufriedener sind als jüngere Erwachsene,
oder dass sich 28 Prozent der Personen mit einem Jahreseinkommen von 35.000
US-Dollar als glücklich bezeichnen, aber 38 Prozent derjenigen, die 75.000
US-Dollar oder mehr pro Jahr nach Hause bringen.
Die restlichen 40 Prozent der Einflussfaktoren auf das Glück jedoch sind
Ergebnisse von Maßnahmen, die der Einzelne bewusst ergreifen kann, um
glücklicher zu werden. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass wir ganz bewusst
beginnen können, sofort etwas zu ändern: körperliche Ertüchtigung oder
Schokolade essen etwa setzen Endorphine frei, die uns das Gefühl geben,
glücklicher zu sein und mehr Energie zu haben. Nähe zu anderen Menschen
erwies sich ebenfalls als wichtiger Faktor für Glücklichsein: haben wir eine
Tendenz, uns zu isolieren oder bleiben wir in negativen Emotionen stecken
(etwa aufgrund einer Unfähigkeit, sie effektiv zu kommunizieren oder
schwierige Situationen zu lösen), dann ist es nicht verwunderlich, dass das
Glück nur ein seltener Gast in unserem Hause sein wird. Noch schlimmer: Wenn
Konflikte nicht gelöst werden, gelangen wir durch chronischen Stress, Frust
und Ärger häufig in eine Abwärtsspirale und können Depressionen oder
psychosomatische Krankheiten entwickeln.
Umfangreiche Forschungsdaten haben interessanterweise auch aufgezeigt, dass
religiöse Menschen offenbar glücklicher und weniger gestresst sind. Es ist
jedoch nicht klar, ob dies eine Folge der sozialen Kontakte und der
Unterstützung ist, die sich aus religiösen Aktivitäten ergibt, ob es mit der
größeren Wahrscheinlichkeit gesünderen Lebens zu tun hat (z. B. weniger
Drogenmissbrauch) oder größerer innerer Ruhe („Sinn des Lebens”, „Leben nach
dem Tod”). Bemerkenswerterweise waren allerdings auch in Ländern, in denen
es nicht ungewöhnlich ist, ohne Religionsbekenntnis zu leben, die
Glücklichkeitsraten höher als im Durchschnitt. Es gibt also noch viel zu
lernen über die Faktoren, die Einfluss auf das empfundene Lebensglück haben
- aber während wir noch auf die „endgültigen” Ergebnisse warten, können wir
ja anstreben, zumindest die 40 Prozent zu verbessern, über die wir Kontrolle
haben.
So glücklich leben wie erhofft! Psychotherapeut und Paartherapeut Richard L.
Fellner leitet das Counseling Center (Beratungszentrum) Pattaya in
Thepprasit Soi 6 und bietet nach Terminvereinbarung unter 0854 370 470
Beratungen in deutscher und englischer Sprache an.