Der Schönheitstourismus boomt! Natürlich weiß heute jeder um die
Manipulation der ästhetischen Vorbilder aus endlos langen Beinen, Minitaille
und Superbusen mittels Software, aber das ändert nichts am Streben vieler
Frauen (und zunehmend auch Männer), diesen gesetzten Idealen auch selbst
möglichst zu entsprechen. Es vermittelt nun einmal Sicherheit, zu
entsprechen, zu genügen. Schönheits-OP-Serien und Dokus reduzieren noch
weiter die Schwellenangst, auch den eigenen Körper zu „modellieren”.
Zwei psychische Störungen, die Menschen in die Kliniken und Praxen der
Chirurgen treiben, sind der „Salome-Komplex” (der quälende Zwang, stets
schön aussehen zu müssen, und nur dann liebenswert und wertvoll zu sein,
wenn man attraktiv und anziehend ist) und die sogenannte Dysmorphophobie.
Die hiervon Betroffenen nehmen ihren Körper oder einzelne Körperteile
(zumeist Bereiche des Kopfes, Brüste, Geschlechtsorgane, Bauch,..) als
hässlich wahr. Um diese Wahrnehmung herum können sich zwanghafte Gedanken
und ritualisierte Verhaltensweisen entwickeln: bei jeder Gelegenheit wird
das Aussehen kontrolliert oder mit dem anderer Personen verglichen, Puder
oder Make Up im Gesicht aufgetragen. In extremen Fällen werden aus Furcht
negativer Bewertung gesellschaftliche Veranstaltungen, Einkaufszentren etc.
vermieden. Signifikant für die Symptomatik bei „OP-Süchtigen” ist das
Auseinanderklaffen der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Es besteht nur selten
Krankheitseinsicht, überhaupt „werde ohnehin alles passen, wenn erst mal der
Makel XY korrigiert ist…” Wenige Monate später verlegt sich dann der Fokus
auf eine andere körperliche Eigenheit oder die „Optimierung” muss noch
weiter vorangetrieben werden.
So begeben sich nur die wenigsten Betroffenen rechtzeitig in Behandlung –
meist aus Scham oder Unwissenheit, dass sie unter einer Krankheit leiden,
die man psychotherapeutisch behandeln kann. Der berufsethischen
Verpflichtung der Chirurgen, Patienten und Kunden zu psychologischen
Konsultationen zu raten, sofern diese wiederholt plastische Operationen
anstreben, bis dahin aber weitere OPs abzulehnen, kommen leider nur die
wenigsten Ärzte nach.
So glücklich leben wie erhofft! Psychotherapeut und Paartherapeut Richard
L. Fellner leitet das Counseling Center (Beratungszentrum) Pattaya in
Thepprasit Soi 6 und bietet nach Terminvereinbarung unter 0854 370 470
Beratungen in deutscher und englischer Sprache an.