Behinderte Kinder aus Bangkok
erleben das Meer
Elfi Seitz
An die 250 Kinder von drei Sonderschulen wurden am 24. März in einige
Busse verfrachtet und in den Royal Varuna Yacht Club ans Meer nach
Pattaya gefahren. Verantwortlich für diesen wunderschönen Ausflug
zeichnete der Rotary Club Bangkok South.
Bereits seit 14 Jahren führt der Rotary Club Bangkok-Süd diese Fahrten
alljährlich durch, um behinderten Kindern die Möglichkeit zu geben,
einmal wenigstens aus der Alltagsroutine herauszukommen und einen
herrlichen Tag beim Baden, Spielen und Feiern zu genießen.
Der Organisator der heuer verantwortlich zeichnete, war Tyrone Jenkins,
der übrigens eine frappierende Ähnlichkeit mit Barrak Obama hat. Er und
Präsident Andrew Mc Pherson hatten jede Menge Mitglieder und Helfer aus
den Schulen mitgebracht, aber auch Rotary Mitglieder vom RC Jomtien
Pattaya unter Leitung von Präsident Richard Haughton waren gekommen, um
den Kindern den Tag zu verschönern.
Nach einem kräftigen Mittagessen ging es zur Sache, das heißt entweder
in den Pool oder ins Meer. Kinderlachen erfüllte die Luft und auch das
Keuchen so mancher Helfer war zu hören, wenn sie manchmal schon schwere
Kinder schleppen mussten. Aber allen war die Freude am Helfen anzusehen
und am meisten den Kindern.
Als es dann ans Abschiednehmen kam, wurde so manche Träne vergossen, da
die Kinder den Tag gerne um nochmals 24 Stunden verlängert hätten. Aber
kaum im Bus, fielen viele in den Schlaf, da sie von diesem
ereignisreichen Tag doch ziemlich ermüdet waren und viele träumten
sicher gleich von einer Wiederholung im nächsten Jahr.
Was für ein herrlicher Tag!
Bekannter Filmstar
kommt nach Pattaya
Mira Sorvino wird im Child Protection &
Development Center
von einem kleinen Mädchen mit Blumen begrüßt.
Elfi Seitz
Mira Sorvino, eine sehr bekannte Hollywood Filmschauspielerin, die aber auch
die Goodwill Botschafterin der Vereinten Nationen Abteilung Drogen und
Verbrechen ist (UNODC), besuchte am 25. März in Begleitung von Mitarbeiter
der UNODC das Child Protection and Development Center in Pattaya.
Mira wurde dort herzlich vom Direktor des Centers, Supagon Noja, sowie der
Thailand-Direktorin vom Human Help Network, Radchada Chomjinda, Volontären
und den aufgeregten Kindern des Centers, die es kaum erwarten konnten, den
berühmten Star zu sehen, begrüßt.
Mira nahm, sich viel Zeit, um mit den Kindern zu sprechen, ihnen Fragen zu
stellen, hörte ihnen aufmerksam zu und genoss es mit ihnen zu spielen. Sie
blieb ganze vier Stunden im Center, eine Zeitspanne die für Besuche äußerst
lange und ungewöhnlich ist. Nachdem sie Pattaya Mail ein Exklusiv Interview
gegeben hatte, wollte sie nicht, dass ihr die Reporter auf jedem Schritt
folgten und natürlich wurde dem bereitwillig Folge geleistet.
(Von links) Radchada Chomjinda, Direktorin vom
Human Help Network Pattaya, erzählt Mira Sorvino die Geschichte des Centers,
während Scheree Wilti zuhört.
Der schöne Filmstar, Tochter des Filmveteranen Paul Sorvino, ist nicht nur
Gewinnerin eines Academy Awards für die beste Nebendarstellerin in dem Film
„Mighty Aphrodite“, sondern eine energische junge Dame, die für das einsteht
an das sie glaubt.
Bereits im Februar 2009 wurde sie zur Goodwill Botschafterin ernannt und hat
seitdem die Welt bereist, um im Kampf gegen Menschenhandel, Kinderschändung
und mehr mitzuwirken.
Ihr Einsatz hat andere Menschen dazu veranlasst ebenfalls einen Standpunkt
einzunehmen und gegen die moderne Sklaverei anzukämpfen. Abraham Lincoln
sagte einmal: „Sklaverei wurde durch den Eigennutz der menschlichen Natur
geschaffen – das Gegenteil davon ist die Liebe zur Gerechtigkeit“.
(Von links) Mira Sorvino besucht auch die
Schüler während sie ihre Hausaufgaben erledigen und Scheree Wilti hilft beim
Übersetzen.
Mira studierte an der Harvard Universität fernöstliche Sprachen und
Literatur. Sie machte ihren Magna Cum Laude 1989 mit einer Arbeit über
Rassenkonflikte in China, nachdem sie vorher ein Jahr lang in Beijing gelebt
hatte. Sie spricht übrigens flüssig Mandarine Chinesisch und Französisch.
Selbst Mutter von drei Kindern ist sie stark mit Amnesty International
verbunden und war auch unter den vielen Hollywood Größen die für Aktionen
der UN in Darfur waren.
Mira Sorvino dreht im Moment einen Film in Thailand, der die Geschichte von
Kindern, die in die „moderne Sklaverei“ verkauft werden, zum Inhalt hat.
Bevor Mira das Center in Pattaya wieder verließ, versprach sie den Kindern,
dass sie sicher bald wieder auf Besuch kommen wird.
Gemeinschaftsbild der Kinder mit “ihrem”
Filmstar in der Mitte.
Ganz rechts Radchada Chomjinda und 2. von links hinten Direktor Supagon
Noja.
Ein glücklicher Ausgang von fast verpfuschten Leben
Drei erfolgreiche Absolventen.
Derek Franklin
Hier wird die ähnliche Geschichte von drei fast gleichaltrige Teenagern erzählt:
Der erste Junge lebte bei seiner Großmutter in Buriram. Doch im Alter von zehn
Jahren verfiel er der Computerspielsucht und fehlte häufig unentschuldigt in der
Schule, so dass er in einer staatlichen Jugendeinrichtung untergebracht wurde.
Ein anderer Junge aus Khon Kaen erinnert sich kaum an seine Mutter und sein
Vater war zu arm um ihn angemessen zu versorgen. Auch er wurde in ein
staatliches Kinderheim gesandt. Beide wurden häufig von einer Einrichtung zur anderen verlegt, bis sie
schließlich wegliefen und es sie nach Pattaya verschlug.
DDer dritte Junge verließ mit seiner Familie seine Heimatprovinz Sa Kaeo, mit dem
Ziel Pattaya. Sie hofften dort auf Arbeit und ein besseres Leben. Der Traum
zerplatzte schnell und die Familie lebte schließlich in einer der übelsten
Armensiedlungen Pattayas.
Diese drei Jungen wurden vom „Father Ray Drop-In Center“ aufgenommen, wo sie
einen sicheren Ort zum Leben fanden und die Unterstützung, die sie für die
Weichenstellung ihrer Zukunft benötigten.
Zwei der Jungen machten sich ihr Interesse an Motorrädern zunutze und
entschieden sich für eine Ausbildung als Mechaniker bei der Berufsschule in
Lampang. Der dritte Junge bevorzugte eine Elektrikerausbildung und ging täglich
ins Berufsausbildungszentrum Ihrer Königlichen Hoheit Kronprinzessin Sirindhorn,
in Banglamung.
Alle drei arbeiteten hart und wurden schließlich mit den erfolgreichen
Abschlüssen ihrer Ausbildungen belohnt. Sie halten nun Ausschau nach festen
Anstellungen in ihren erlernten Berufen. Derzeit leben sie im neu eröffneten
„Father Ray Half Way House“, wo sie auf ein selbstständiges Leben vorbereitet
werden und, falls erforderlich, weiterhin Unterstützung erhalten können.
Das „Father Ray Drop-In Center“ ist Teil der Father Ray Foundation. Weitere
Informationen gibt es bei www.fr-ray.org oder per Email an [email protected].
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