Deutscher Hilfsverein verabschiedet Büroleiterin
Die Gratulanten mit Franziska Chawla beim
Erinnerungsfoto: (von links) Botschafter Dr. Hanns Schumacher, Direktor Hugo
Reber, Vizepräsident Karlheinz Heckhausen, Franziska Chawla, eine Mitarbeiterin
aus Pattaya, Präsident Dr. Chumpol Tiengtham, Dr. Raphael L’Hoest und Konsul
Hagen Dirksen.
Elfi Seitz
Bereits am 26. April verbschiedete sich der Deutsche Hilfsverein von seiner
Mitarbeiterin der ersten Stunde, der Büroleiterin Franziska Chawla.
In der Residenz des deutschen Botschafters Dr. Hanns Schumacher, wurde eine
kleine Feierstunde zu Ehren von Franziska Chawla abgehalten.
Unter den Gästen befanden sich der Präsident des Deutschen Hilfsvereins, Dr.
Chumpol Tiengtham, sein Stellvertreter Karlheinz Heckhausen, Chiang Mai Konsul
Hagen Dirksen, Andreas Seitz von der deutschen Botschaft und sogar Dr. Raphael
L’Hoest war aus Deutschland angereist, um mit dabei zu sein.
Suda Raschke und Franziska Chawla.
Botschafter Dr Schumacher würdigte in einer Rede die Verdienste von Franziska
Chawla und überreichte ihr einen schönen Blumenstrauß und ein Geldgeschenk.
Präsident Dr. Chumpol Tiengtham übergab ihr einen Geschenkkorb, mit vielen
Erinnerungsstücken, damit sie ihre Arbeit beim Deutschen Hilfsverein in guter
Erinnerung behalte und auch der deutsche Konsul zu Chiang Mai hielt eine
Dankesrede. Mark Sonntag von „Thai Zeit“, wiederum schenkte ihr im Namen der
Mitglieder eine Fotomontage mit vielen Bildern, die sie ebenfalls an den
Hilfsverein erinnern sollen. Franziska bedankte sich in ihrer Rede bei allen,
die sie immer so tatkräftig unterstützt hatten und erwähnte besonders ihre
Mitarbeiter und darunter wiederum besonders Bualoi Sasai aus Pattaya, aber auch
das Pattaya Blatt, das immer kostenlos Berichte und Anzeigen druckt. Sie
überreichte auch Blumen an Suda Raschke, die dem Verein erst kürzlich 200.000
Baht gespendet hatte.
Anschließend wurde der Nachfolger von Franziska Chawla vorgestellt, der
Schweizer Hugo Reber, der den Posten des Direktors und Büroleiters übernommen
hat.
(Von links) Mark Sonntag mit der Fotomontage,
Pfarrer Gerhard Kuppler,
Frank Boer, Franziska Chawla und Botschafter Dr. Schumacher.
Hoffenheim Supporters Bangkok – ein Fanclub schenkt Zukunft
3. Football-Charity-Tournament erbringt 1 Million Spenden
Michaela Ehrmann, Baby Poe mit Papa und Dr. Myat
von MI.
Michaela Ehrmann (Fotos Ehrmann/Lübbers)
„Bitte vorsichitig anfassen - ich bin zerbrechlich“ steht auf einem Schild
am Gitterbettchen im Krankenhaus. „Osteogenesis Typ 3“ lautet die
zerschmetternde Diagnose: Glasknochenkrankheit. „Baby Poe“, 7 Monate, hat
die meiste Zeit ihres jungen Lebens im Krankenhaus verbracht. Ihre
Krankenakte, die wir einige Tage vor dem Besuch studierten, liest sich wie
ein schlechter Roman, denn die Kleine hat eine Reihe von weiteren
Krankheiten: angeborener Herzfehler, Verdacht auf Leukämie,
Streptokokkeninfektion und in der Folge Abszesse am ganzen Körper. Ihr
Immunsystem ist geschwächt, sie ist anfällig für Lungenentzündungen; eine
Biopsie müsste gemacht werden, um die Diagnose Leukämie zu bestätigen oder
auszuschließen - dabei würden ihre Knochen jedoch sofort zersplittern.
Barbara
Gürtler-Bunje mit Moon.
„Baby Poe“ ist ein Flüchtlingskind. Das neunte Kind einer Karen-Familie, die
in einem Flüchtlingslager im Nordwesten Thailands an der burmesischen Grenze
lebt. Sie kommt aus einem der beiden Camps, in dem „Malteser International“
die medizinische Versorgung übernimmt. Die finanziellen Mittel sind
limitiert und Überweisungen von Patienten in die Krankenhäuser Mae Sariang
und Chiang Mai müssen viel zu oft vom verfügbaren Budget abhängig gemacht
werden. Die Spende der Hoffenheim Supporters Bangkok machte es möglich, Baby
Poe fachärztliche Hilfe zu geben.
Wir sehen uns immer genau an, wo wir was geben
Dieses Mal sind wir sogar in die beiden Flüchtlingslager gereist und haben
einige der Kinder getroffen, denen die Spende aus 2010 ein besseres Leben
geben konnte.
In Begleitung von Barbara Gürtler-Bunje und Karin Lübbers machte ich mich
Ende April auf den Weg nach Norden. Im Krankenhaus in Chiang Mai besuchten
wir als erstes „Baby Poe“. Aufs Schlimmste gefasst, wurden wir positiv
überrascht. Die Kleine lachte uns entgegen, die Abszesse sind gut abgeheilt,
mit ihren kurzen Ärmchen versuchte sie den großen, mitgebrachten Teddy zu
umarmen. Die Eltern wechseln sich mit der Betreuung im Krankenhaus ab. Der
Vater sieht müde aus. Kein Wunder. Nachts schläft er auf einer dünnen Matte
zwischen den Kinderbetten. „Aber meine Frau kommt um mich abzulösen“, sagte
er. Keine einfache Sache: die Camps liegen mitten im Dschungel, die
Straßenverhältnisse sind abenteuerlich. Bei Beginn der Regenzeit braucht man
mindestens drei Stunden für die Strecke, soweit die Wege überhaupt
passierbar sind. Zu Hause sind acht weitere Kinder zu versorgen. Wer wäre da
nicht erschöpft? „Baby Poe“ bekommt jetzt, dank der Spende, eine spezielle
Medizin für die Osteogenesis. Die gesamte Behandlungsdauer beträgt 2 Jahre.
Figaro und Sunny.
Auch „Sunny“ gehört zu den Kindern aus dem „Niemandsland“, wie ich die
temporären, von Thailand nicht akzeptierten Lager nenne. Anfangs wirkt die
14-jährige wortkarg, kein Wunder, wir haben sie aus dem Schlaf gerissen.
Nach einer Weile taut sie auf, wird redseliger und lächelt sogar. Beim
Spielen hat ein Ast die Hornhaut ihres linken Auges durchstoßen. In der
Folge wurde die Hornhaut von einer Bakterieninfektion befallen und sie
konnte nichts mehr sehen. Die Spende der Hoffenheim Supporters Bangkok
machte eine Hornhauttransplantation möglich. Der Eingriff ist gut verlaufen
und sie hat nur noch wenig Schmerzen.
Unsere Mission ist noch nicht zu Ende, wir fahren im strömenden Regen durch
den Dschungel – ein Nervenkitzel. Nach über drei Stunden kommen wir heil im
Bambushospital des Camps an. Im ambulanten Bereich wartet schon eine Gruppe
Leute auf uns: „Unsere“ Kinder vom letzten Jahr. 2010 kamen bei dem Turnier
der Hoffenheim Supporters Bangkok THB 500.000,- zusammen, wovon insgesamt 12
kleinen Patienten geholfen werden konnte. Einige kamen mit den Eltern um uns
zu zeigen wie gut es ihnen wieder geht. Bei „Pony“ wurde TB ausgeheilt und
ein VSD (Ventrikelseptumdefekt) erfolgreich operativ verschlossen. „Pii-ä“,
fast 3, wurde vor einem Jahr am Herzen erfolgreich operiert und es geht ihr
blendend. Nur, sie hat immer noch Angst vor uns. „Figaro“ trägt nun die
Haare selbst gestylt. Er leidet an dem genetischen Defekt Morbus Wilson und
hatte starke psychomotorische Störungen. Dass er wieder laufen und sich fast
uneingeschränkt bewegen kann verdankt er dem Fanclub.
Für weitere kranke Karen-Kinder, Kinder, denen dank der Spenden ein Stück
Leben wiedergeschenkt wird, wurden bereits weitere OP-Termine geplant.
Spendenaktion
Zum dritten Mal lud der Fanclub Ende Januar 2011 Freizeitmannschaften zum
Wohltätigkeitsturnier, einem mittlerweile wahren Familien-Event mit
Unterhaltung und Aktivitäten für Groß und Klein, ein.
Die 20 Mitglieder unterstützen gute Zwecke, das Geld fließt zu 100% in die
medizinische Behandlung von Kindern und 70.000 Baht der Spenden gingen an
die Organisation „PCSF“. Das Vertrauen in den Fanclub brachte noch während
des Turniers fast 1 Million Baht ein.
Wir danken allen Sponsoren und Gästen des Turniers, die dies möglich machen!
Wir von den Hoffenheim Supporters bleiben am Ball.
(http://www.bkk-hoffenheim.com oder http://drehscheibe-bangkok.com
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