Liebe Tante Frieda,
Da gibt doch tatsächlich der Hans Karl, 30.000 Bath aus. Für was? Fürs
Schwitzen und Massieren? Da fällt mir doch der Spruch von einem altbekannten
Deutschen ein „60 Jahre und kein bisschen weise“.
Tante Frieda,warum sollen die Masseusen denn Englisch sprechen? Wird in Thailand
nicht Thai gesprochen? Da müssten wir in Deutschland ja auch Türkisch
sprechen,oder wie? Grüße nach Fernost und lass Dir die Schokolade schmecken, ich
mach es genauso.
Rudi
Lieber Rudi,
Ich lasse mir zwar die Schokolade schmecken, denke aber, dass jeder selbst tun
soll was er möchte und dazu gehört eben auch, dass mancher sein Geld fürs
Schwitzen und Massieren ausgibt. Was die Englischen Sprachkenntnisse anbelangt
bin ich nicht Deiner Meinung.
Die Türken in Deutschland erhalten genauso soziale Vergütungen wie die
Deutschen, wenn sie da arbeiten oder einfach mit Familie dort leben. In Thailand
zahlen die meisten Ausländer zwar auch Steuern, erhalten dafür aber keine
Sozialvergütungen, welcher Art auch immer. Im Gegenteil, sie werden doppelt und
dreifach zur Kasse gebeten.
Wo immer Du in Deutschland, der Schweiz oder Österreich in einen
Fremdenverkehrsort kommst, sprechen die Einheimischen Englisch, um es den
Touristen einfacher zu machen und selbst mit ihren Dienstleistungen besser Geld
zu verdienen. Dem ist hier meist nicht so.
Und Hans Karl ging in einen Salon wo er nicht 300 oder 200 Baht für die
Massage bezahlte, sondern 30.000 Baht für ein Abmagerungspaket, das ihm am Ende
nichts half. Ich glaube, bei diesen Preisen, sollten die „Masseusen“, wie Du sie
nennst, doch auch der englischen Sprache mächtig sein.
Liebe Tante Frieda
Ja, ich hatte mich eine ganze Zeit nicht gemeldet. Es ist aber so, dass ich
eigentlich nur schreibe, sofern ich glaube zu dem Thema etwas beisteuern zu
können. Sofern das dann Leser anregt, ihr Wissen zum Thema zu melden, so ist das
doch eine positive Sache denke ich, und besonders, wenn es sich um ein Problem
handelt, welches man dann gemeinsam gelöst hat.
Ansonsten bin ich sehr beschäftigt, besonders schriftlich, und habe ein
zeitintensives Hobby, was von Vorteil ist in der Regenperiode. Da ich seit
einiger Zeit offiziell Rentner bin, so bin ich natürlich schwer beschäftigt. Man
sagt, der englische Rentner steht spät auf. Dann englisches Frühstück mit Tee,
und später rüber in den Pub auf ein Bier mit den Kumpels.
Der französische Rentner steht noch später auf. Er isst sein Weißbrot und trinkt
Milchkaffee dazu, und trifft sich später im Bistro mit den Kumpels zum Rotwein.
Der deutsche Rentner steht sehr früh auf, weil der Wecker rasselt. Er steckt
sich eine Zigarette an, spült 2 Herztabletten mit Jakobs Dröhnung runter, und
macht sich an die Arbeit.
Viele Grüße aus Rayong
Ronald
Hallo Ronald,
Deine Briefe und Dein gesegneter Humor erbauen mich immer wieder. Und wie Recht
Du wieder hast damit. Selbst hier in Thailand höre ich von meinen
Rentnerkollegen immer wieder: „Hab keine Zeit, muss dies und das tun“. Na ja,
ich darf ja auch nicht reden, auch ich arbeite ja noch, obzwar nur zeitweise an
dieser Kolumne. Viele Grüße nach Rayong!