Fast jeder von Ihnen dürfte jemanden kennen, der in einer
sogenannten abhängigen Beziehungg verstrickt ist - oder diesen leidvollen
Zustand sogar aus eigener Erfahrung kennen. Dies sind jene Beziehungsformen,
bei denen jeder ringsum die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und sich
wundert, warum sich diese beiden Menschen trotz ihrer chronischen Probleme
nicht voneinander lösen können.
Häufig besteht ein starkes und auffälliges Ungleichgewicht zwischen beiden
Partnern, und immer wieder kommt es zu Aggression, Eifersucht oder
emotionaler Erpressung - und dennoch kann sich der abhängigeg Partner nicht
dauerhaft lösen, ja entschuldigt vielleicht sogar das Verhalten des anderen.
Auf der Suche nach Antworten fiel mir im Zuge meiner jahrelangen
Unterstützung von Sucht kranken Menschen und Paaren in Krisensituationen bei
letzteren Dynamiken auf, die sehr an die Probleme von substanzabhängigen
(“drogenabhängigen”) Menschen und deren PartnerInnen erinnern.
So findet sich in abhängigen Beziehungen fast immer ein Partner, der
emotional instabil ist und im Grunde professionelle Hilfe benötigen würde,
um seine psychischen Probleme zu bearbeiten. Da dies aber nicht stattfindet
(z.B. weil das Ausmaß des Problems verdrängt wird), wird jemand benötigt,
der bereit ist, zu unterstützeng, oder anders gesagt: seine Zeit, Energie
und häufig genug auch sein Geld zu investieren, um die Situation wieder zu
beruhigen und die Beziehung am Laufen zu erhalten - immer in der Hoffnung,
dass die Zukunft Besserung bringt.
Tatsächlich aber erhält die Unterstützung häufig nur einen Teufelskreis
aufrecht. Für die labileren Beziehungspartner ist dies häufig ein durchaus
vertrauter und auch gesuchter Zustand: viele von ihnen fanden in Ihrem Leben
immer wieder hilfreiche Seeleng die sie selbstlos unterstützten, was
wirkliche Veränderung überflüssig machte.
Unglücklicherweise gibt es kein Patentrezept g, wie die betreffenden
Beziehungen zu verbessern wären, denn in der Regel zeigen auch die in der
Beziehung ausgebeuteteng Partner eine hohe Resistenz allen gutgemeinten
Ratschlägen gegenüber - besonders solchen, die eine gesündere Distanz zur
Partnerschaft zur Folge haben würden. Vielen LeserInnen dürfte vertraut
sein, wie häufig Freunde oder Bekannte, die in solche Beziehungen verstrickt
sind, in diesen emotional geschädigt, finanziell ausgebeutet oder sogar
körperlich verletzt werden. Was Sie als guter Freund oder gute Freundin aber
tun können, ist, es zu vermeiden, auch selbst mit in das schwarze Lochg
gezogen zu werden, indem Sie beide unnachgiebig dazu aufzufordern, sich
professionelle Hilfe (z.B. Paarberatung) zu suchen.
So glücklich leben wie erhofft! Psychotherapeut und Sexualtherapeut
Richard L. Fellner leitet das Counseling Center (Beratungszentrum) Pattaya
in Thepprasit Soi 6 und bietet nach Terminvereinbarung unter 0854 370 470
Beratungen in deutscher und englischer Sprache an.