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Nachdem vor zwei Wochen etwas passierte, über das ich mir sehr viele Gedanken machte, möchte ich heute einmal feststellen, dass es hierzulande leider sehr viele Menschen gibt, die sich um nichts, geschweige denn um ihre Mitmenschen, Gedanken machen.

Eine gute Bekannte hatte mir erzählt, dass die Tochter einer anderen Thai-Freundin für zwei Tage und Nächte verschwunden war und anscheinend niemand ihren Aufenthaltsort wusste. Wohlgemerkt, das Mädchen ist 14 Jahre alt! Die Polizei schien sich nicht sonderlich um den Fall zu kümmern und wäre es nicht die Initiative der Mutter gewesen, die genau fühlte, dass irgendetwas nicht stimmte und ihre Tochter keinesfalls „weggelaufen” war, wie die Polizei sagte, wäre das Mädchen wahrscheinlich mit einer weiteren Leidensgenossin in einem Bordell in Chiang Mai gelandet. Ja, so etwas gibt es hier im schönen Königreich!
Die jungen Männer, die die beiden Mädchen mit einem Trick entführten, sind eigentlich stadtbekannte Gangster, Mopeddiebe, Räuber, Mädchenhändler, Drogenhändler und Drogensüchtige, aber anscheinend haben die Zuständigen vor deren Taten bis jetzt immer die Augen verschlossen. Warum? Vielleicht aus Überarbeitung oder weil es einfach zu viele davon hier gibt?
Jedenfalls hatten diese drei oder vier Männer (alle über 19 Jahre alt) den beiden Mädchen versprochen sie mit ihren Motorrädern nach Hause zu bringen (es war am Nachmittag um 18 Uhr), aber sie schlugen einen anderen Weg ein, brachten sie in ein verstecktes Haus, nahmen ihnen ihre Handys ab, sperrten sie ein und vergewaltigten sie. Als die Polizei mit großem Tatü Tata vor dem Haus, das im übrigen die Mutter ausfindig gemacht hatte, vorfuhren, gelang es den Männern, bis auf einen, zu flüchten. Die Mutter des größten Banditen, ebenfalls eine Drogenhändlerin, die ihre „Ware“ an Schulkinder verkauft, wurde auch verhaftet. Sie war später geständig und man „hofft, die anderen Täter bald zu finden“, wie es so schön heißt. Die Mutter des einen Mädchens sah den Banditen, der sich an ihrer Tochter vergriffen hatte, jedenfalls schon wieder auf seinem Motorrad unbehelligt vor der Schule ihres Kindes herumfahren.
Was mich aber am meisten schockt, ist die Tatsache, dass Kinder im selben Alter wie das Mädchen, genau wussten, was passiert war, genau wussten, wo die Männer die Mädchen hingeschleppt hatten und trotzdem verstockt schwiegen und alles mit großen, unschuldigen Augen leugneten.
Ist die Angst hier vor den Verbrechern und auch vor den Polizisten so groß, dass man Mitmenschen lieber seinem Schicksal überlässt, als zu helfen? Oder haben diese Menschen wirklich keine Gefühle für ihre Mitmenschen, denn auch die Lehrer oder Polizisten zeigten sich wenig berührt von diesen Dingen und schlugen der Mutter und ihrer Tochter gegenüber einen Ton an, als wären diese beiden die Verbrecher. Könnte es sein, dass die Mutter keine einflussreiche Dame der Gesellschaft ist? Amazing Thailand! Wie weit wird es noch mit Dir kommen?