Lazarus Orden will sich heuer in Thailand fest etablieren

(von links) Stephan Heisler, Counselor derÖsterreichischen Botschaft, der Konsul für Island Poul Weber, Marquise Eva Maria Degli Albizi, Grand Chancellor Emeritus Chevalier Geoff Fosberry, Dame Alda Fosberry, Delegationsleiter für Siam und Indochina Werner Kubesch und Gattin Nattaya.

Elfi Seitz
Der Lazarus-Orden, der offiziell „Militärischer und Hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem“ heißt, ist eine im Mittelalter gegründete Ritter-Gemeinschaft, um das Christentum zu verteidigen. In unserem Zeitalter begnügt er sich weltweiter, humanitärer Hilfe und meist im Bereich der Alten- und Krankenhilfe. In diesem ökumenischen Orden sind anglikanische, katholische, evangelische und orthodoxe Mitglieder erlaubt und gleichberechtigt.
Der Lazarus-Orden basiert seit dem 11. Jahrhundert aus einem, außerhalb der Stadtmauern von Jerusalem gelegenen St. Lazarus-Hospital, und sich um Kranke, Bedürftige, Sterbende, Leprakranke und aller Reisenden annahm. Aus dieser hospitalischen Tätigkeit des Lazarus-Ordens leitet sich der Begriff „Lazarett“ ab.
Ein einfaches grünes Stoffkreuz auf die Vorderseite des schwarzen Habits oder auf die linke Schulter des Mantels genäht, war zirka seit dem 12. Jahrhundert das Symbol des St. Lazarusordens. Die anfangs rein karitative Vereinigung, militarisierte sich zur Zeit der Kreuzzüge und im 12. Jahrhundert breitete sich der Orden auch auf die Herkunftsländer der Kreuzfahrer aus. König Ludwig VII. von Frankreich verlieh dem Orden 1154 sogar königlichen Status und überließ ihm das Schloss Boigny, nahe Orléans. 2007 hatte der Orden weltweit nur zirka 4.500 Mitglieder. Die Aufgabe der Mitglieder ist der persönliche Einsatz für Bedürftige, die Wahrung von Gerechtigkeit gegenüber allen Personen, das Einhalten verbindlicher ethischer Normen und deren Anwendung im alltäglichen Leben. Die traditionell verwurzelte Hierarchie der militärischen Aspekte manifestieren sich durch die Uniform mit Rangabzeichen und Verdienstorden. Die „noble Gesinnung“ wird durch den Ritterschlages deutlich.
Nach der derzeit gültigen Verfassung des Ordens, liegt die Leitung bei einem vom Generalkapitel gewählten Großmeister. Seine Vertretung ist ein Koadjutor und der Ordensrat aus verschiedenen Funktionären. Männer wie Frauen können Mitglieder werden und sind in allen Rängen gleichberechtigt.
Offizieller Sitz des Ordens ist nun das Castello Lanzun auf der Insel Malta.

Nun auch fest in Thailand im Einsatz

Der Österreicher Chevalier Werner Kubesch, ist der Delegationsleiter im Raum Siam und Indochina. Er kam mit Gattin Nattaya um sich am 20. Januar im Erawan Hotel in Bangkok zum Lunch mit Mitgliedern und Freunden zu treffen. Ehrengäste waren Grand Chancellor Emeritus Chevalier Geoff Fosberry, ein Engländer und dessen Gattin, die Italienerin, Dame Alda.
Viele bekannte Namen waren auf den Tischkarten zu finden und alle sahen einen Film über traditionelle Tätigkeiten und Feierlichkeiten des Ordens, untermalt von Werner Kubesch‘s Einführungen.
In seiner Erklärung führte er an: „Da es immer noch ziemlich viele Leprakranke in Thailand gibt, werden wir uns hier natürlich mit der ursprünglichen Aufgabe, der Heilung dieser Menschen befassen. Aber zu mindestens 50Prozent werden wir uns um Kinder- und Altenpflege kümmern. Es gibt in Thailand zwar schon sehr viele Kinderheime, aber immer noch zu wenige, um allen helfen zu können. Die Lage der alten Leute ist aber viel prekärer, denn durch den zunehmenden Drogenkonsum der jungen Leute, kümmern sich diese nicht mehr um ihre Eltern und Großeltern und lassen diese einsam und oft total mittellos dahin vegetieren“, sagte Werner. „Da wollen wir einspringen und die alten Leuten sollen die paar Jahre ihres Lebens, die ihnen noch verbleiben, in Würde und ohne zu darben, verbringen“.
Geoff Fosberry hielt ebenso eine Rede, in welcher er alle oben bereits anfangs angeführten Richtlinien und die Geschichte des Ordens erklärte und viele interessierte Fragen der Anwesenden, unter denen sich auch so genannte Neulinge befanden, die man anwerben möchte.
Nach dem ausgezeichneten Mittagessen, nach österreichischer Tradition zubereitet, wurden zwei neue Mitglieder, Baron Hubert von Detten und Wolfgang Kogler, offiziell mit Zertifikaten in die Reihen der Ordensmänner aufgenommen, allerdings wird der Ritterschlag erst später erfolgen.
Bis jetzt gibt es noch keine eigene Website des Ordens in Thailand, soll aber baldmöglichst erstellt werden, versprach Werner. In der Zwischenzeit kann man sich Informationen bei Wikipedia oder anderen Webseiten des Ordens in ganz Europa einholen.

Die beiden Neumitglieder mit ihren Zertifikaten. Von links: Werner Kubesch, Baron Hubert von Detten, Grand Chancellor Emeritus Chevalier Geoff Fosberry, und Walter Kogler.